Infoteam Software-Schmiede geht mit neuer Struktur in die Zukunft

Autor / Redakteur: Reinhard Kluger / Reinhard Kluger

Die gewohnten Gesichter bleiben, dennoch wandelt infoteam seinen Auftritt: Das Unternehmen firmiert künftig als Aktiengesellschaft. So will man die Mitarbeiter am Erfolg beteiligen, und die Tochtergesellschaften lassen sich leichter integrieren.

Anbieter zum Thema

Ein Werktag in Deutschland. Morgens um 10 Uhr. Zeit für ein Frühstück. Was in den meisten Unternehmen Routine ist, im mittelfränkischen Bubenreuth hat das Tradition. Seit mehr als 25 Jahren treffen sich alle Mitarbeiter von infoteam in der Cafeteria, zwei Mal pro Woche gibt es einen gesunden Snack, Obst oder Rohkost. An Montagen dient die Frühstückspause der allgemeinen Information über anstehende Termine der Woche, jeden letzten Dienstag im Monat findet ein Roundtable statt, eine weitere regelmäßige und verbindliche Informationsveranstaltung für alle Mitarbeiter in großer Runde.

Was am 25. Juli 1983 in einem Reihenhaus in Bubenreuth als infoteam Software GmbH begann, als Dr. Wolfgang Brendel zusammen mit drei Kollegen das Unternehmen gründete, stellt sich heute als Firmengruppe dar mit Unternehmen auch in Beijing, China, und Stäfa, Schweiz, und einem Umsatz von zehn Mio. Euro, erbracht von mehr als 100 Angestellten. Hielten bislang zehn Mitarbeiter alle Anteile, so soll sich das künftig ändern: Aus der GmbH soll zum 25. Juli diesen Jahres die infoteam Aktiengesellschaft werden. „Das bietet die Möglichkeit der Unternehmensbeteiligung für alle Mitarbeiter“, betont Dr. Wolfgang Brendel, künftig Vorsitzender des Aufsichtsrats, dem außer ihm noch Wolfgang Schleemilch und Prof. Dr. Reiner Anselstetter angehören. Karl-Heinz John, bisheriger GmbH-Geschäftsführer Technik, übernimmt die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden und ist künftig für die Business Unit Health Care verantwortlich, Stefan Angele verantwortet den Bereich Life Science und Michael Sperber die dritte Säule: Industry; beide sind bereits Mitglieder der GmbH-Geschäftsleitung.

Wir wollen Skepsis in Motivation wandeln

Als Software-Schmiede muss auch infoteam sich den Vorurteilen und Klischees der IT-Technik stellen: Software, so sagt man, sei wie grüne Bananen, sie reife beim Kunden. „Die Software von infoteam ist anders, sie ist sicher und zuverlässig“, betont Karl-Heinz John und argumentiert mit zwei Beispielen: So ist Functional Safety Management nach IEC 61508 die Voraussetzung für die Entwicklung fehlerfreier Software durch methodisches Vorgehen. Beim Entwickeln sicherheitsgerichteter Software reiche eine einmalige Verifikation der Produktsicherheit nicht aus, sondern sie ist bei jeder Änderung zu wiederholen. John: „Es ist deshalb effizienter, den gesamten Entwicklungsprozess von sicherheitsgerichteter Software an den Anforderungen der IEC 61508 und am Management der funktionalen Sicherheit (FSM) auszurichten. Übliche Prozesse wie SPICE oder CMM(i) genügen dem nicht.“ Software unterscheidet sich zudem grundlegend von mechatronischen Systemen: Sie altert nicht und hat keine sporadischen Fehler auf Grund von Verschleiß oder Materialermüdung. „Diesen Vorteil nutzen wir, um mit sicherer Software auch die Zuverlässigkeit der damit gesteuerten Systeme zu erhöhen“, betont Karl-Heinz John: Mit redundanten Systemen kompensiere man den möglichen Ausfall der verwendeten elektronischen Bauteile und Komponenten und gegen Common Cause Fehler setze man auf Diversität. „Ausfallsichere Systeme von infoteam sind deshalb das Ergebnis robuster Software-Architektur, kombiniert mit innovativen Methoden zur Fehlererkennung und Diagnose in den Bereichen Industrielle Automatisierung, Medizintechnik und Life Science sowie Energieerzeugung und -verteilung“, argumentiert der Diplom-Informatiker.

(ID:347306)