Studie Sollte man mit dem Chef auf Facebook befreundet sein?

Redakteur: Lisa Marie Waschbusch

Dass man heute mit dem Vorgesetzten in den sozialen Netzwerken mit dem privaten Profil vernetzt ist, ist für viele scheinbar selbstverständlich. Das zeigt eine aktuelle Studie von Randstad. Demnach sind bei vielen Arbeitnehmern bereits heute die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem verschwommen.

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Bei vielen Arbeitnehmern sind Berufliches und Privates in den sozialen Netzwerken bereits nicht mehr klar trennbar.
Bei vielen Arbeitnehmern sind Berufliches und Privates in den sozialen Netzwerken bereits nicht mehr klar trennbar.
(Bild: Pixabay / CC0 )

Deutsche Arbeitnehmer nutzen ihre persönlichen Profile immer stärker auch zur professionellen Vernetzung. Das ergab der „Arbeitsbarometer“ von Randstad. Demnach sind 25% der Befragten bei Plattformen wie Facebook oder Instagram mit ihren Vorgesetzten befreundet. Den Spitzenwert erreicht die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen: Dort haben 48% den Chef in der Freundesliste.

Viele Arbeitnehmer sind in sozialen Netzwerken mit ihren Vorgesetzten befreundet.
Viele Arbeitnehmer sind in sozialen Netzwerken mit ihren Vorgesetzten befreundet.
(Bild: Randstad Deutschland)

Warum wollen Arbeitnehmer in Deutschland bei Facebook mit dem Chef befreundet sein? Die einfachste Erklärung ist natürlich, dass Angestellte und Vorgesetzte wirklich Freunde sind. Aber nicht immer ist das wirklich der Fall. Auch die Karriereleiter ist ein Grund – wer einen guten Draht "nach oben" hat, genießt im Beruf möglicherweise Vorteile.

Wahrung der Privatsphäre

Es gibt allerdings auch Gründe, die gegen die Facebook-Freundschaft mit dem Chef sprechen. „Viele Arbeitnehmer in Deutschland legen Wert auf eine Trennung von Privatleben und Beruf. Aber die Vernetzung in den sozialen Medien gibt Vorgesetzten Zugriff auf Dinge, die Angestellte im direkten Gespräch vielleicht nicht mitteilen würden“, erklärt Petra Timm, Director Group Communications bei Randstad Deutschland.

Die Wahrung der Privatsphäre sei ein guter Grund, sich privat nicht mit dem Vorgesetzten zu vernetzen, so Timm: „Wenn ein Angestellter Berufliches und Privates strikt getrennt halten möchte, müssen Vorgesetzte das respektieren und verstehen. Ein privates Facebook-Profil ist nicht Teil der Arbeitswelt.“

Das Randstad Arbeitsbarometer zeigt allerdings auch, dass 52% der Arbeitnehmer soziale Medien nutzen, um sich mit ihren Arbeitskollegen zu vernetzen. Die Grenze zwischen Privatleben und Berufsleben ist also für viele Arbeitnehmer in Deutschland bereits heute verschwommen.

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Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal Industry of Things.

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