Steuerung Steuerungs-Antriebstechnik von Lenze bringt die neue C-Klasse auf die Straße

Redakteur: Karl-Ullrich Höltkemeier

Die neue C-Klasse von Mercedes Benz wird an den Standorten Sindelfingen, Bremen und East-London (Südafrika) produziert. Lenze liefert die Antriebstechnik für sämtliche Prozesse in den drei Aufbauwerken. Im Vorfeld hat die Mercedes Car Group mit dem Standard IntegraDCX erneut einen Meilenstein in der Fertigungstechnik gesetzt, die wir mit unseren Produkten unterstützen.

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Die Produktpartnerschaft zwischen DaimlerChrysler und Lenze beinhaltet die Lieferung von mechanischen und elektronischen Antriebskomponenten für zentrale und dezentrale Strukturen. Im Einsatz sind beispielsweise die neuen Regler der Reihe Servo Drives 9400, dezentrale Steuerungen der Reihe LCU sowie eine umfangreiche Palette an Getriebe- und Servomotoren.

Der L-force Engineer bietet als durchgängige Engineeringsoftware zudem den Vorteil, dass Parametrierung, Programmierung und Diagnose mit einem einzigen Tool durchzuführen sind.

Sicherheit ist jetzt auch steckbar

Sicherheit im Antrieb muss kompromisslos sein. Lenze hat diesen Anspruch mit seiner Drive-based Safety umgesetzt und die funktionale Sicherheit direkt in die Antriebsregler integriert. Das Konzept ist modular. Es umfasst steckbare Module mit einem skalierbaren Funktionsumfang.

Für den Maschinen- und Anlagenbauer rechnet sich die Drive-based Safety durch eine verringerte Anzahl von Komponenten und sinkende Hardwarekosten. Maschinenstrukturen werden zudem vereinfacht und der Installationsaufwand sinkt. Durch kürzere Reaktionszeiten steigt die Produktivität der Maschine.

In der neuen Gerätereihe Servo Drives 9400 stehen Sicherheitsfunktionen wie „Sicher abgeschaltetes Moment“, „Sicherer Stopp“, „Sicherer Betriebshalt“, „Sicher begrenzte Geschwindigkeit“, „Sicher begrenzte Maximalgeschwindigkeit“ oder Betriebsartenwahlschalter zur Verfügung.

Sensoren unmittelbar am Sicherheitsmodul anbringen

Die Reihe bietet die Möglichkeit, aktive und passive Sensoren unmittelbar am steckbaren Sicherheitsmodul zweikanalig anzuschließen. Sie erlaubt es, in vielen Anwendungen externe Komponenten wie Sicherheitsschaltgeräte, Drehzahlwächter oder Motor- und Netzschütze einzusparen.

Für die Kommunikation zu einer überlagerten Sicherheits-SPS steht PROFIsafe auf PROFIBUS zur Verfügung. Beide Systeme sind in der Lage, sowohl unsichere als auch sichere Daten gleichzeitig auf einem Bus zu übermitteln. Auch hier wird der modulare Ansatz konsequent verfolgt – je nach gewünschtem Bussystem wird einfach das entsprechende Kommunikationsmodul in einen der zwei Kommunikationssteckplätze gesteckt. Das Resultat ist hohe Flexibilität – auch für die Anpassung an zukünftige Sicherheitsbussysteme.

Eine Triebfeder bei der Entwicklung des Fertigungsstandards Integra DCX der Mercedes Car Group war die konsequente Standardisierung der eingesetzten Komponenten und die Integration der Sicherheitstechnik in die Antriebsebene. Die Anlagen an den drei DaimlerChrysler-Standorten sind die ersten weltweit, in denen alle Komponenten über einen durchgängigen Sicherheitsbus angesprochen werden.

Sicherheitstechnik als Anlagenkonzept

Die Sicherheitstechnik gewinnt einen immer größeren Stellenwert, der weit über den Schutz vor Verletzungen hinausgeht.

Sicherheit wird zum Anlagenkonzept, weil eine Produktionsanlage mit dezentraler Intelligenz flexibel auf Anforderungen reagieren kann. Vor allem sinken Produktionsausfälle durch ungeplante Stillstandszeiten. Und gleichzeitig werden alle Sicherheitsnormen erfüllt – ob im Presswerk, im Rohbau, in der Lackierung, beim Transport, bei der Montage oder auf dem Prüfstand.

Drive-based Safety macht es möglich, weil die Sicherheitstechnik in die Steuerungs- und Antriebstechnik integriert ist. Zur Kommunikation wird nur noch ein Sicherheitsbussystem benötigt. Die direkte Aktor-Sensor-Verbindung macht dezentrale Sicherheitsschaltgeräte überflüssig. Auch die Netzschütze für Antriebsregler entfallen. Es sind also weniger Komponenten erforderlich als bei traditionellen Automatisierungslösungen, wo die Sicherheitstechnik immer getrennt von der allgemeinen Steuerungs- und Antriebstechnik war. Bei Lenze ist die Sicherheitstechnik fester Bestandteil der Automation. (hö)

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