Lenze Umsatz weiter kräftig gestiegen

Redakteur: Reinhard Kluger

Der Antriebs- und Automatisierungstechnikspezialist aus Hameln war auch im Geschäftsjahr 2007/2008 wieder erfolgreich. Lenze konnte seinen Gruppenumsatz um 34 Mio. Euro auf 621 Mio. Euro erhöhen. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Der Jahresüberschuss der Lenze-Gruppe bewegt sich mit 35 Mio. Euro auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr.

Anbieter zum Thema

„Auch wenn das Weltwirtschaftsklima derzeit abkühlt, bleibt die Lenze-Gruppe stark. Unsere Strategie hat sich als richtig erwiesen. Aufgrund unserer gezielten Investitionen in Produkte und Märkte sehen wir auch weiterhin positiv in die Zukunft“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Erhard Tellbüscher. Gemeinsam mit Vorstand Michael Mölleken präsentierte er die aktuellen Zahlen für das Geschäftsjahr 2007/2008. So konnte Lenze seinen Gruppenumsatz um 34 Mio. Euro auf 621 Mio. Euro erhöhen (Vorjahr: 587 Mio. Euro). Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Der Jahresüberschuss der Lenze-Gruppe bewegt sich mit 35 Mio. Euro auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Die Ertragskraft der Lenze-Gruppe sei weiterhin erfreulich, sagt Tellbüscher.

Erfolg für strategische Ausrichtung

Sorgen machen ihm ein klein wenig die Region Nordamerika. Hier habe sich das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr nur verhalten entwickelt. Geld habe man jedoch auch hier verdient. In Westeuropa war die Entwicklung insgesamt relativ gut, zeigte sich aber differenziert nach Ländern. In den Märkten, die auch für die kommenden Jahre als wachstumsstark eingeschätzt werden – wie z.B. in Asien konnte Lenze seine Basis jedoch weiter ausbauen. Das Unternehmen wertet dies als Beweis für den Erfolg seiner strategischen Ausrichtung.

Das Rohergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr um fünf Prozent auf 341 Mio. Euro. Es liegt mit rund 55 Prozent der Gesamtleistung in etwa auf Vorjahresniveau. Die Kosten für den Materialaufwand stiegen aufgrund starker Preiserhöhungen und aufgrund von Währungseffekten um 0,7-Prozent-Punkte auf 45 Prozent der Gesamtleistung. Der Personalaufwand kletterte 172 auf 184 Mio. Euro. Hierfür waren der Anstieg der Mitarbeiterzahl und die Tariferhöhungen verantwortlich, so Tellbüscher.

Mehr Mitarbeiter

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank gegenüber dem Vorjahr um sieben Mio. Euro auf 49 Mio. Euro. Das erklärt sich vollständig durch einen Sonderertrag in dieser Höhe, der in das Vorjahresergebnis eingeflossen war.

Die Zahl der im Durchschnitt in der Lenze-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter erhöhte sich um 210 Personen von 3.203 auf 3.413 Mitarbeiter. Wesentliche Faktoren dafür waren Investitionen in den Aufbau der Fertigung in China und der Ausbau des Automationsgeschäftes. Rund ein Drittel der neuen Mitarbeiter (72) wurde in Deutschland eingestellt.

Die Anstrengungen in die Entwicklung neuer Produkte und Leistungen wurden weiter erhöht. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen um sechs Prozent von knapp 37 Mio. Euro im Vorjahr auf gut 39 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2007/2008.

Hohe Eigenkapitalquote

Das Eigenkapital erhöhte sich abermals und beträgt nun 220 Mio. Euro (Vorjahr: 199 Mio. Euro). Zum 30. April 2008 betrug die Eigenkapitalquote damit hervorragende 64 Prozent. Das Gesamtvermögen der Lenze-Gruppe wuchs um sechs Mio. auf 346 Mio. Euro. Insbesondere der Aufbau unserer Fertigung in China zur Stärkung der Leistungsfähigkeit im asiatischen Markt macht sich hier bemerkbar. Daneben erhöhte sich der Anlagenbestand durch Investitionen in moderne Logistikzentren in Europa.

Die finanzielle Lage der Lenze-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2007/2008 gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert. Die Lenze Gruppe ist zum Ende des Geschäftsjahres 2007/2008 Netto-Finanzschuldenfrei. Gleichzeitig verbesserte sich die Vermögens- und Kapitalstruktur.

Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr 2008/2009

„Das Weltwirtschaftsklima hat sich gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr abgekühlt. Nach fünf Jahren guten Wachstums ist dies keine Überraschung. Eine Periode positiven Wachstums von dieser Dauer hat es in den letzten Dekaden nicht gegeben“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Erhard Tellbüscher.

Doch gerade in dem für Lenze größten Markt Europa zeigt sich die wirtschaftliche Situation sehr differenziert und bietet Spielraum für positive Entwicklungen. Auch Rahmenbedingungen wie das Sinken des Ölpreises und der Metallpreise wirken sich positiv auf die Betriebs- und Herstellkosten aus. Wesentlichen Einfluss auf das zukünftige Ergebnis werden die Tarifabschlüsse in Deutschland im Herbst 2008 haben.

Das Unternehmen schenkt der Kostenentwicklung weiterhin große Aufmerksamkeit. Gleichwohl werden Investitionen in neue Technologien und in den Ausbau des

L-force Portfolios unvermindert fortgesetzt. Investitionen in die internationale Logistikstruktur, die langfristige Kostenvorteile verschaffen, werden ebenfalls in vollem Umfang weitergeführt.

„Die permanente Weiterbildung unserer Mitarbeiter gewährleistet die optimale Beratung unserer Kunden hinsichtlich der Entwicklung ihrer Technologien. Hier werden wir unsere Anstrengungen auf unverändert hohem Niveau beibehalten“, verkündet Tellbüscher.

Mit hoch motivierten Mitarbeitern und einer ausgereiften Strategie wird das Unternehmen die Herausforderung der sich abschwächenden Weltkonjunktur nach Jahren guten Wachstums annehmen. „Lenze blickt positiv auf das aktuelle Geschäftsjahr und in die weitere Zukunft“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Erhard Tellbüscher.

Und: „Wir werden keinesfalls die Ausgaben für Forschung und Entwicklung kürzen, das haben wir wegen der guten finanziellen Ausstattung nicht nötig, da können wir uns nachhaltig entwickeln“, ergänzt Michael Mölleken.

(ID:272808)