Arbeitssicherheit in Behindertenwerkstätten Unversehrt trotz Handicap

Redakteur: Ines Stotz

Die Behindertenwerkstätten in Cham fertigen die unterschiedlichsten Werkstücke, darunter auch komplexe Vorrichtungen. Dementsprechend vielfältig ist der Maschinenpark – von der Säge über die Stanzmaschine bis hin zum Schweißgerät. Wie steht es hier mit dem Arbeitsschutz? Am Beispiel einer Boschert Stanzmaschine lässt sich diese Frage ganz gut beantworten.

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Eine Behinderung, gleichgültig ob geistig oder körperlich, führt in der Regel zu einer Benachteiligung im täglichen Leben des Betroffenen. Dies betrifft auch dessen Berufsleben und damit einen wichtigen Kern, der die Identität eines Menschen mit prägt. Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) repräsentieren die Idee, Menschen, die wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine Beschäftigung finden, in einer speziellen Werkstatt aufzunehmen, sie zu fördern, einzugliedern und zu versorgen. Selbstverständlich müssen auch hier Maßnahmen zum Arbeitsschutz getroffen werden.

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Unter wirtschaftlichem Druck

Der Gesamtumsatz der Werkstätten für behinderte Menschen liegt in Deutschland bei über einer Mrd. Euro pro Jahr, er wird von etwa 250.000 Beschäftigten erarbeitet. Angesichts dieser Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die Werkstätten für behinderte Menschen neben dem sozialen Aspekt auch einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen. Insofern kommt der Ausstattung der Werkstätten eine besondere Bedeutung zu und im Hinblick auf die Betriebsmittel auch dem Arbeitsschutz, der natürlich gemäß den einschlägigen Normen und Richtlinien auszuführen ist.

Auch die Behindertenwerkstätten Oberpfalz Betreuungs-GmbH in Cham unterliegt diesen Bestimmungen. Dort hat man schon seit 1972 das Ziel, behinderte Menschen ins tägliche Leben und in die Welt der Arbeit einzubinden. Marktwirtschaftlich orientiert ist das Unternehmen über die Jahre ständig gewachsen. Das sieht man beispielsweise an zwei angegliederten Wohnheimen, die zwischenzeitlich 82 Menschen beherbergen. Erkennbar ist das Wachstum auch an der erst im Jahr 2009 neu errichteten Fertigungshalle sowie an einer weiteren 600 Quadratmeter großen Lagerhalle. Insgesamt verfügen die WfbM in Cham nun über 1.800 Quadratmeter Produktionsfläche und 2.100 Quadratmeter Lagerfläche. Ferner sind im Warenausgang 19 Lean-Lifte im Einsatz.

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Maschinenpark mit Top-Ausstattung

Das Wachstum betrifft auch den Maschinenpark, der sich durch eine immense Vielfalt auszeichnet und vor kurzem durch eine Stanzmaschine von Boschert bereichert wurde. Der Maschinenhersteller aus Lörrach fertigt seine Bearbeitungsmaschinen weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz entfernt und gilt nun schon seit 1946 als kompetenter Partner für die Maschinenanwender. Boschert bietet ein umfangreiches Programm an Ausklink- und Stanzmaschinen und ist heute fast jedem Blech verarbeitenden Betrieb bekannt.

Die in den WfbM in Cham installierte Boschert Maschine vom Typ Compact Rotation Index bietet CNC-Stanztechnik zum günstigen Preis. Dabei überzeugt die Maschine die Kunden durch ihre Vielseitigkeit, z.B. können mittels anwenderfreundlicher Software-Funktionen (z.B. Drehen, Wenden, Nachsetzen) auch größere Werkstücke problemlos gefertigt werden. Eine stufenlose Drehung aller Werkzeuge bis zum Durchmesser 105 mm ist möglich. Die Gefahrenpotenziale bei einer solchen Maschine liegen im sich bewegenden Werkstück, dem Blech, sowie ggf. in der Zuführung, im Werkzeug sowie im Wechsler. Die klassische und etablierte Sicherheitslösung für diese Maschinenart ist die Zugangssicherung mit Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken – entweder rundum oder mehrseitig, wie in Cham.

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