Interview: Rockwell Automation Wegweisendes Konzept bietet passgenau dimensionierte Steuerungsarchitekturen
Rockwell Automation hat auf vor gut einem Jahr erstmals eine neue Plattform in Europa gelauncht, nämlich Lösungen für kleine und mittelgroße Maschinenanwendungen anzubieten. Jetzt hat das Unternehmen sein Angebot dafür erweitert. Ein Experte des Automatisierungsanbieters nimmt Stellung.
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Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen heute Wege finden, um die Marktbedürfnisse zu erfüllen und im globalen Konzert wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn eine stetige Optimierung ihrer Produktionsprozesse stellt Maschinenbauer und Endkunden vor große Herausforderungen. Rockwell Automation bietet dafür ein zukunftsorientiertes Konzept. Wie die Anwender und Endkunden davon profitieren können erklärt Marcel Woiton, Director Regional Sales Northern Europe bei Rockwell Automation.
Herr Woiton, Sie haben das Angebot Ihres Midrange-Portfolios, das auf der SPS IPC Drives 2011 erstmals vorgestellt wurde, ergänzt. Wie hat der europäische Markt, insbesondere in Deutschland, dies angenommen? Haben sich Ihre Erwartungen bisher erfüllt?
Das Interesse der Kunden ist da und wir konnten einige Erstanwender mit der neuen Plattform begeistern. Maschinenanwender im Bereich von Stand-alone-Anwendungen schätzen die Vorteile einer skalierbaren, integrierten und kostenoptimierten Lösung sehr. Vor allem, dass sie auch dieselben Engineering Tools – auch für die einfacheren Anwendungen – verwenden können, hat unsere Kunden überzeugt. Da der deutsche Automatisierungsmarkt einer der wichtigsten in der Welt ist, werden wir auch weiterhin daran arbeiten, bestehende Kunden und diejenigen, die es werden wollen, mit den Vorzügen zu begeistern.
Können Sie noch einmal kurz beschreiben, was sich dahinter verbirgt?
Unter dem Begriff ‚Midrange‘ versteht Rockwell Automation eine skalierbare, integrierte, kostenoptimierte Lösung für kleine und mittelgroße Maschinenanwendungen, die auf einer gemeinsamen Steuerungsplattform basiert. Mit dieser Lösung unterstützen wir Maschinen- und Anlagenbauer, die Kosten und Komplexität ihrer Maschinen zu reduzieren, während Endanwender auf eine einheitliche Technologie standardisieren und so eine effizientere Zusammenarbeit, straffere Projektabwicklung und schnellere Systeminbetriebnahme erreichen können. Durch die erhöhte Designflexibilität und Skalierbarkeit können OEMs ein umfangreiches Anforderungsspektrum abdecken und sich den rasch wechselnden Marktanforderungen anpassen.
Was gehört jetzt konkret zu Ihrem neuen Midrange-Portfolio?
Nach der Einführung der neuen Compact-Logix-Steuerung im Jahr 2011 haben wir unser Angebot aktuell vor allem für die Antriebstechnik ausgebaut. Ein wichtiges Begriffspaar ist in diesem Zusammenhang ‚Speed & Position‘.
Wir bieten unseren Kunden eine neue Ethernet/IP-fähige Motion-Plattform mit passenden, kompakten Servoantrieben, zum Beispiel Allen-Bradley Kinetix 5500 an, mit trägheitsarmen VPL-Servomotoren und Einkabeltechnologie. Der Servoantrieb verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Energie und ist halb so groß wie vergleichbare Modelle.
Dazu kommt der Frequenzumrichter PowerFlex 525 mit integrierten Ethernet/IP-, Sicherheits- und Energiesparoptionen, einer verringerten Installationszeit und verbesserter Produktivität.
Abgerundet wird das Angebot von dem gemeinsam mit Cisco entwickelten Managed Switch Stratix 5700, den HMIs Panel-View Plus 6 und schließlich Studio 5000, eine durchgängige Entwicklungs- und Designumgebung, mit der unsere Kunden ihre Produktivität verbessern können sowie von kürzeren Design-Zyklen und schnelleren Produkteinführungen profitieren.
Auf der letzten SPS IPC Drives hatte der Maschinenbauer Aagard am Rockwell-Stand ein neues Robotermodul vorgestellt, was war das Besondere?
Das Robotermodul, das in einer kombinierten Maschine zum Kartonieren, Endverpacken, und Palettieren zum Einsatz kommt, ist komplett auf das Midrange-System von Rockwell Automation standardisiert. Da die Maschinen kundenspezifisch und modular sind, entwickelte Aagard basierend auf der Compact-Logix-Steuerung eine leistungsstarke, modulare Maschine mit sehr geringer Stellfläche. Vor allem aber auch mit nur einer Steuerungsplattform, was die Installation wie auch die Wartung der Maschine viel schneller und unkomplizierter durch unser globales Supportteam macht. Durch die integrierte Kommunikationsmöglichkeit über Ethernet/IP lässt sich der Deltaroboter sehr einfach in die Gesamtanlage einbinden.
Wie sieht es bei den „kleinen“ Produkten im Vergleich zu den High-End-Produkten hinsichtlich Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit und Entwicklungszeiten aus?
Die kleinen Produkte bieten die gleiche Leistungsfähigkeit, Flexibilität, verringerte Entwicklungszeit und Bedienfreundlichkeit wie die High-End-Systeme von Rockwell Automation und das mit wesentlich kleinerem Formfaktor und zu einem marktgerechten Preis. Dabei möchte ich nochmals betonen: Egal ob High End oder Stand-alone – es basiert alles auf ein und derselben Entwicklungs- und Konfigurationsumgebung. Wir bedienen mit den kleineren Produkten genau die Nachfrage der Kunden nach anpassbaren, flexiblen und integrierbaren Lösungen für weniger komplexe Maschinen.
Wie profitiert der Maschinen- und Anlagenbauer davon?
Die Maschinen und Anlagenbauer, die stets kleinere und komplexere Anlagen in immer kürzerer Zeit entwickeln müssen, profitieren von den passgenau dimensionierten Steuerungsarchitekturen und Maschinenkomponenten. Durch die kleineren Formfaktoren können die Schaltkästen optimal in die Maschine integriert werden, wodurch sich der Platzbedarf der Maschine insgesamt reduziert.
Und der Endanwender?
Endanwender können durch die intelligenten und skalierbaren integrierten Antriebslösungen auf eine einzige Plattform setzen und die werksweite Optimierung vorantreiben. Gleichzeitig erfüllen sie damit die vom Markt geforderten Anforderungen, wie die Einhaltung weltweit geltender Normen, skalierbare Hardware und Sicherheit. Letztendlich sparen sie durch diese Modularisierung der Anlagen entscheidende Kosten.
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