Robotik Weltrekord: 248.000 Industrie-Roboter verändern die Wirtschaft
Die Roboter-Weltstatistik 2016 der International Federation of Robotics (IFR) zeigt beim weltweiten Absatz von Industrie-Robotern im Jahr 2015 eine Rekordmarke von 248.000 Einheiten. Außerdem gab die IFR bekannt, dass Junji Tsuda zum neuen Vizepräsidenten gewählt wurde.
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Der weltweite Absatz von Industrie-Robotern hat 2015 einen neuen Höchstwert von 248.000 Einheiten erreicht. Das ist ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich der globale Automationsboom fort, der nach der Wirtschaftskrise 2009 einsetzte. Die Verkaufszahlen für Industrie-Roboter stiegen seither auf mehr als das Vierfache (2009: 60.000 Einheiten). Ein Ende des Wachstumskurses soll nicht in Sicht sein: Bis 2018 sollen weltweit 2,3 Millionen Einheiten in den Werkhallen arbeiten – mehr als doppelt so viele wie 2009. Dies geht aus der Roboter-Weltstatistik 2016 hervor, die von der International Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurde.
Deutschland, Italien und Spanien stärkste Einzelmärkte in Europa
In den globalen Märkten sorgen stark automatisierende Schwellenländer ebenso wie bereits wirtschaftlich hoch entwickelte Regionen für positive Absatzzahlen. So stiegen in Europa die Verkaufszahlen für Industrie-Roboter 2015 insgesamt um 10 Prozent auf 50.000 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr. Stärkste Einzelmärkte sind hier die drei EU-Länder Deutschland (20.000 Einheiten), Italien (6700 Einheiten) und Spanien (3800 Einheiten).
Das Wachstum in Amerika entwickelte sich mit einem Absatzplus von 15 Prozent noch dynamischer mit insgesamt 37.000 Einheiten. Die USA führen die Liste mit 27.000 verkauften Units an (+3 %). Einen außergewöhnlich großen Automatisierungssprung verzeichnete Mexiko. Hier hat sich der Verkauf innerhalb eines Jahres mit knapp 5500 Einheiten mehr als verdoppelt. Hintergrund für diese Entwicklung sind Investitionen der Autoindustrie, die von Mexiko aus in die USA und nach Südamerika exportiert.
Top 5 Länder machen drei Viertel des weltweiten Absatzes aus
Weltweit stärkster Wachstumsmarkt bleibt Asien. In der Region wurden 2015 insgesamt 156.000 Einheiten verkauft – ein Plus von 16 Prozent. Alleine China übertrifft mit 68.000 verkauften Industrie-Robotern das gesamte Marktvolumen Europas.
Vom Wachstum im Reich der Mitte (2015: +17 %) profitieren die ausländischen Roboterhersteller mit einem Anteil von 69 Prozent am Gesamtmarkt. Gleichzeitig bauen die heimischen Wettbewerber ihren Marktanteil auf inzwischen 31 Prozent deutlich aus. Die Robotermärkte Südkorea (2015: 37.000 Einheiten) und Japan (2015: 35.000 Einheiten) belegen beim weltweiten Absatz nach China die Ränge zwei und drei – gefolgt von den USA und Deutschland. Diese Top-5-Länder stehen für drei Viertel des weltweiten Absatzes von Industrie-Robotern.
Metallindustrie ist stärkste Wachstumsbranche
Aufgeschlüsselt nach Branchen führt die Automobilindustrie die Automation mit Industrie-Robotern weltweit mit dem größten Volumen an. 2015 wurden in diesem Segment rund 95.000 Einheiten verkauft – ein Wachstum von einem Prozent. Stärkste Wachstumsbranchen sind 2015 die Metallindustrie (+63 %), die Kunststoffbranche (+40 %) sowie die Elektronikbranche (+16 %).
„Die Welle der digitalen Transformation und Automation wird den Roboter-Boom bis 2018 weiter forcieren“, sagt Joe Gemma, Präsident der International Federation of Robotics. „Revolutionäre IT-Entwicklungen rund um das Internet der Dinge und neue vernetzte Dienste verändern das produzierende Gewerbe grundlegend. Maschinen, Logistik und Produktionsstätten verschmelzen zu integrierten Cyber-Physical Systems. Ziel ist es, mit smarten Fabriken flexibler, kostengünstiger und produktiver zu arbeiten.“
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Japaner Junji Tsuda neuer Vizepräsident des Weltroboterverband IFR
Zudem gab das Executive Board des Weltroboterverbands bekannt, dass der Japaner Junji Tsuda am 23. Juni 2016 zum neuen Vizepräsidenten der International Federation of Robotics gewählt wurde. Neben Präsident Joe Gemma steht Tsuda damit künftig an der IFR-Spitze. Bereits 2008 übte er diese Position für eine Amtszeit von zwei Jahren aus. Beim japanischen Roboterbauer Yaskawa Electric Corporation fungiert der 65-jährige als Representative Director Chairman of the Board.
„Ich freue mich, mit Junji Tsuda einen erfahrenen Vertreter der Robotikindustrie an meiner Seite zu haben“, sagt Joe Gemma. „Gemeinsam wollen wir den IFR als weltweiten Ansprechpartner für die Robotik stärken und den Austausch ausbauen. Gerade in diesen spannenden Zeiten der vierten industriellen Revolution wird eine internationale Vernetzung immer wichtiger. Die Wahl von Junji Tsuda unterstreicht vor diesem Hintergrund die wichtige Stellung des japanischen Marktes.“
Seit 40 Jahren bei Yaskawa Electric tätig
Das Executive Board entschied sich einstimmig für Junji Tsuda. Diesem Gremium gehören Vertreter der nationalen Roboterverbände aus den weltweiten Regionen, der IFR-Präsident sowie die Delegierten der Roboterhersteller und der Forschung an.
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Junji Tsuda zeigte sich erfreut über seine Wiederwahl: „Ich fühle mich sehr geehrt, die Position des Vizepräsidenten erneut übernehmen zu dürfen. Ich freue mich auf eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem IFR-Präsidenten Joe Gemma sowie mit unseren Mitgliedern.“
Junji Tsuda ist seit 2013 Representative Director Chairman der Yaskawa Electric. Dem Führungsgremium von Yaskawa gehört er bereits seit 2005 als Director und Managing Director an. Seine Tätigkeit für Yaskawa begann Tsuda 1976, nachdem er zuvor seinen Hochschulabschluss im Maschinenbau am renommierten Tokyo Institute of Technology absolviert hatte. Ab den neunziger Jahren leitete Tsuda verschiedene Unternehmensbereiche im Amerikageschäft sowie anschließend ab 2003 im Mutterkonzern.
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