MRK 5G macht Mensch-Roboter-Kollaboration in Echtzeit möglich

Redakteur: Sariana Kunze

Dass Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten können, zeigten Audi, Sick sowie Ericsson auf der Hannover Messe. Ein kabelloser Produktionsroboter interagierte mittels eines 5G-Netzes mit Menschen in Echtzeit.

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Gemeinsames Forschungsprojekt von Ericsson, Audi und Sick: Mit 5G-Netz zur sicheren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
Gemeinsames Forschungsprojekt von Ericsson, Audi und Sick: Mit 5G-Netz zur sicheren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
(Bild: AUDI AG)

Wenn künftig kabellose Produktionsroboter Hand in Hand mit Menschen zusammenarbeiten sollen, dann ist eine sichere Interaktion in Echtzeit erforderlich. Schlüssel hierfür soll die 5G-Technologie sein, die für niedrige Latenz, also Ende-zu-Ende-Verzögerung von unter zehn Millisekunden, sowie hohe Netzstabilität steht. Diese Ansicht vertritt ein Forschungsverbund bestehend aus dem schwedischen Netzausrüster Ericsson, dem Automobilhersteller Audi sowie dem Sensorikanbieter Sick. Zudem soll 5G die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) gleichzeitig noch sicherer machen. Bei einem Demonstrator auf der Hannover Messe waren die Sensoren eines Produktionsroboters an ein 5G-Netz angebunden, die die Hand eines Menschen sicher detektieren und ihm so eine Packung Minzbonbons reichen konnten. „Um flexible, kabellose Roboter in Zukunft in Produktionsumgebungen zuverlässig und sicher mit Menschen interagieren zu lassen, kommt man an 5G nicht vorbei“, erklärt Jan-Peter Meyer-Kahlen, Leiter des ICT Development Centers Eurolab Aachen. „Denn nur mit extrem niedrigen Latenzen bei gleichzeitig sehr hoher Verfügbarkeit kann der per 5G angebundene Roboter auf den Menschen in Echtzeit reagieren.“

Audi plant werksinternes 5G-Netz für MRK

„Mit der Einführung von 5G in die Auto-Produktion gewinnen wir ganz neue Möglichkeiten, Maschinen über Funk zu vernetzen“, sagt Dr. Henning Löser, Leiter des Audi Production Lab, in dem Audi seit August 2018 gemeinsam mit Ericsson ein lokales 5G-Netz für die Fahrzeugfertigung erprobt. „Wir sind absolut überzeugt von dem Potenzial der neuen Technologie. Daher wollen wir ein werkinternes 5G-Netz aufbauen, das die agile und flexible Produktion der Zukunft ermöglicht.“

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5G verändert Softwarearchitektur grundlegend

Auch die Sensorik spielt beim der Mensch-Roboter-Kollaboration eine essentielle Rolle. „Die 5G-Technologie bietet für den Einsatz unserer Sensorik-Lösungen in verschiedenen Anwendungen wertvolle Eigenschaften für die kabellose industrielle Kommunikation. Diese Art der Kommunikation ermöglicht grundlegende Änderungen in der Softwarearchitektur für eine flexiblere Automatisierung. Deshalb evaluieren wir aktuell die 5G-Technologie für den industriellen Einsatz. Beispielsweise sehen wir einen Vorteil darin, dass Industriefahrzeuge 5G nicht nur innerhalb von Produktionshallen, sondern auch außerhalb und weltweit auf öffentlichen Straßen einsetzen können“, erklärt Sebastian Heidepriem, Head of Wireless Technologies bei Sick.

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