Robotersieger Deutschland ist Europameister bei der Roboteranwendung
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Die International Federation of Robotics (IFR) beweist in ihrem aktuelle Jahrbuch, dass Deutschland bei den installierten Industrierobotern europaweit die Nase vorn hat.

Die Zahl der installierten Industrieroboter in Deutschland ist laut IFR-Analyse im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent angestiegen, was eine absolute Zahl von jetzt 23.777 Robotereinheiten bedeutet. Mit nun finsgesamt 245.908 Einheiten rangiert die deutsche Industrie im europäischen Vergleich damit auf Platz Eins, betont die IFR. Das heißt, dass gut jeder dritte Industrieroboter des gesamten europäischen Bestands (genau 36 Prozent) zwischen Flensburg und München seine Arbeit verrichtet, wie auch im neuen IFR-Jahrbuch „World Robotics 2022“ zu lesen ist. Die Roboterhersteller verzeichneten demnach im letzten Jahr in Deutschland das zweitbeste Verkaufsergebnis aller Zeiten. Nur das Jahr 2018 sei noch besser gewesen.
Diese Branchen kurbeln die Roboternutzung in Deutschland an
Die Automobilindustrie ist traditionell der größte Abnehmer, heißt es weiter. Die Automotive-Branche erreichte in 2021 daraufhin einen Marktanteil von 38 Prozent der installierten Robotersysteme. Doch mit 9.061 Einheiten sei der Absatz um 6 Prozent niedriger als in 2020 – er rangiere ungefähr auf dem Niveau von 2017. Die Metall verarbeitende Industrie installierte im selben Zeitraum 3.376 Roboter, was ein Plus von 33 Prozent bedeutet, so die IFR. An dritter Stelle folgen die chemische und die Kunststoff verarbeitende Industrie mit einem Plus von 39 Prozent, was 1.975 neu installierte Robotereinheiten bedeutet.
Low-Cost-Roboter – die Lieblinge des deutschen Mittelstands
Sogenannte Low-Cost-Roboter verzeichnen einen Nachfrageschub, was natürlich, wie der Name vermuten lässt, am vergleichsweise geringen Investitionsvolumen liegt, um dieselben zu nutzen. Anders als die traditionellen Industrieroboter könnten diese Modelle aber auf die extrem hohen Anforderungen in puncto Präzision, Traglasten oder Langlebigkeit im 24-Stunden-Dauerbetrieb verzichten. Low-Cost-Roboter sind also für weniger anspruchsvolle Arbeiten konzipiert, wie die IFR anmerkt. Einfach zu bedienende Programmierschnittstellen sollen dem Roboteranwender dabei die Möglichkeit geben, die Geräte selbst zu installieren und einzurichten. Für den deutschen Mittelstand seien solche Robotersysteme deshalb eine den Geldbeutel schonende Option, um neue Anwendungsfelder flexibel zu automatisieren.
Wie wird sich die Roboterlandschaft weiterentwickeln?
Die Roboternachfrage auf dem deutschen Markt wird nach Prognose der IFR im Jahr 2022 noch von Nachholeffekten profitieren. Die optimistische Stimmung in der Wirtschaft trübt sich bekanntlich allerdings wegen der geopolitischen Krisen, was eine zuverlässigere Prognose stärker als üblich erschwert, merkt die IFR an. Vorübergehende Engpässe bei Erdgas und Strom würden Investitionen zunächst ausbremsen. Insgesamt erwarten die Experten bei der Roboteranwendung eher eine Seitwärtsbewegung. Sollte die deutsche Wirtschaft aber, wie viele befürchten, in eine Rezession abgleiten oder durch andere Einflüsse belastet werden, seien rückläufige Installationszahlen für Roboter wahrscheinlich. Würden jedoch politische Fährnisse und die bestehenden Lieferkettenprobleme gelöst, könne mit einem starken Wachstum der Roboterinstallationen gerechnet werden.
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