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Leitsysteme lösen speicherprogrammierbare Steuerungen ab

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Einfacheres Engineering, schnellere Inbetriebnahme und mehr Bediensicherheit

Eine Stülpfilterzentrifuge bei der AlzChem GmbH in Trostberg wurde in der Vergangenheit mit einer SPS gesteuert. Der AC 700F-Controller hat diese SPS ersetzt und konnte problemlos in ein bestehendes Freelance 800F-System integriert werden. Dies bringt für AlzChem deutliche Vorteile: Die Verwendung nur eines einzigen Engineering-Tools für die Konfiguration des gesamten Systems vereinfacht das Engineering, spart signifikant Zeit bei der Inbetriebnahme und erhöht die Sicherheit bei der Bedienung.

Hartmut Rohner, Leiter der Elektro-, Mess- und Regeltechnik bei AlzChem, schätzt am AC 700F-Controller besonders die einfache und übersichtliche Handhabung. „Der richtige Umgang mit der Soft- und Hardware ist von jedermann leicht zu erlernen. Das Standardprogramm, das der Hersteller der Zentrifuge mitgeliefert hatte, war dagegen kaum nachvollziehbar.“ Deutliche Vorteile im Vergleich zu anderen Systemen sieht Rohner auch bei der Wartung und Fehlersuche. Während eine Fehlersuche bei anderen Herstellern nur mithilfe eines Programmiergeräts im Feld möglich sei, liefere das Freelance-System bereits von der Warte aus umfassende Analysemöglichkeiten: „Ich betrachte den Status und sehe sofort, wo der Fehler liegt.“

Ein Hauptvorteil ist die einfache Integration ins bestehende Leitsystem

Die Konverter zur Förderung von Platinmetallen in der Mine von Northam-Platinum in Südafrika werden mit elektrischen Motoren betrieben. Bisher regelte eine SPS die Direktstarter der Motoren. Die veraltete SPS sollte jedoch ersetzt werden: Der Betreiber wollte einen kompakten Controller, eine verbesserte Alarm- und Ereignisdarstellung sowie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Bei der Umrüstung der Steuerung für die Konverter entschied sich auch Northam deshalb für den AC 700F-Controller. Northam setzt das Freelance 800F-System seit vielen Jahren zur Steuerung von Schmelzöfen und weiteren Applikationen ein. Ein wesentlicher Faktor war auch in diesem Projekt die einfache Integration in das Leitsystem.

Mit Freelance 800F und dem AC 700F-Controller können die Vorteile der Prozessleittechnik nun auch für kleinere, bisher durch SPS dominierte Automationslösungen genutzt werden — vor allem in der Prozessindustrie. Anders als eine SPS bietet der AC 700F Controller alle Vorteile des kompakten Leitsystems: nur ein Engineering-Tool für alle Aufgaben. Und der Control Builder F erlaubt eine einfache, klar strukturierte und intuitive Bedienung mittels DigiVis, direkt verwendbare Komponenten wie Faceplates (Bedienfenster), Moduldiagnose, Ereignisliste, Alarmzeile, Trendbilder oder automatisch generierte Schrittkettenbilder. Durch das Verwenden von vordefinierten und in der Praxis erprobten Bibliotheken inklusive Faceplates wird die Transparenz, Lesbarkeit und Änderbarkeit der Applikationen deutlich erleichtert und die Sicherheit signifikant erhöht. In der Betriebs- und Instandhaltungsphase können dank der Diagnosemöglichkeiten Kosten gesenkt und die Verfügbarkeit gesteigert werden.

Im Gespräch: Gregor Kilian, Manager Sales & Marketing Control Systems, ABB Automation

Dem Markt der Hybridautomatisierung wurde vor wenigen Jahren eine große Zukunft vorhergesagt, zwischenzeitlich ist es wieder etwas stiller geworden. Wie beurteilen Sie, Herr Kilian, den Hybridmarkt aus heutiger Sicht?

Die Anforderungen an Applikationen in der Fabrik- und Prozessautomatisierung haben sich in den letzten Jahren zunehmend angenähert. Die Optimierung von Produktionsprozessen ist häufig erst durch vertikale oder verteilte Integration mit zusätzlichen Funktionen möglich. Vertikal bedeutet hier: Integration von Insellösungen oder einzelner Teilanlagen, die bisher mit SPSen gesteuert werden. Der Aufwand zur Instandhaltung der Anlagen wird dadurch gesenkt. Verteilt wiederum meint: Integration von räumlich beziehungsweise geografisch entfernten Teilanlagen, die bisher separat mit SPSen gesteuert wurden. Nun ermöglichen zusätzliche Diagnosefunktionen eine vorbeugende Wartung und helfen bei der Vermeidung von Stillstandszeiten. Das ist seit jeher eine Domäne der Prozessleitsysteme. Das Segment der hybriden Anwendungen wird damit in den nächsten Jahren mit Leitsystem-Features angereichert werden.

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