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Werden sich die Fabrik- und Prozessautomatisierung auf längere Sicht weiter annähern oder bleibt die Schnittmenge eher konstant?
Es wird eine weitere Annäherung geben und die Schnittmenge wird sich in alle Richtungen ausdehnen, da sich der Kostendruck auf alle Marktteilnehmer verschärft. Dies zwingt die meisten Marktteilnehmer zur Steigerung der Produktivität mit eher weiträumig verteilten Lösungsansätzen. Gerade in einer Krise — wie wir sie zur Zeit erleben — ist Kostenoptimierung und -reduzierung gefragt, und daher gilt es jetzt, das Optimum aus den Anlagen heraus zu holen. Das Hauptthema ist dabei die Durchgängigkeit in der Automatisierung in allen Bereichen einer Anlage. Dies wird zu einer Ausweitung des Hybridsegments führen.
Mit dem Controller AC 700F hat ABB eine Lösung für diesen Markt entwickelt. Wo sehen Sie wesentliche Einsatzfelder?
Als führender Leittechnik-Hersteller verfügt ABB über jahrzehntelange Erfahrung in der der Prozessautomation und kann Anwendern mit dem Controller dieses Know-how nun auch für einfachere Steuerungsaufgaben zur Verfügung stellen. AC 700F erweitert die Skalierbarkeit von Freelance 800F hin zu Applikationen mit wenigen I/Os. Einsatzfelder bieten sich, wie die Beispiele von Sasol und Northam zeigen, in vielen Industrien, unter anderen in der Chemie, Petrochemie, Öl und Gas, Metallverarbeitung, Zementproduktion, Glasherstellung und anderen mehr. Erfolgreiche Projekte bisher sind Luftzerleger, Kompressoren, Brennstoffkessel, Dampferzeuger, Zentrifugen. Alle diese Teilanlagen wurden in der Vergangenheit mit SPSen gesteuert. Diese Insellösungen können mit dem AC 700F Controller in bestehende Freelance 800F-Systeme integriert werden. Die bereits erwähnten Funktionalitäten bringen unseren Kunden deutliche Wettbewerbsvorteile.
Welche konkreten Vorteile haben sich in den bisherigen Projekten ergeben, und inwieweit halten Sie diese für übertragbar?
Die Vereinfachung des Engineerings mit nur einem Engineering-Tool — Control Builder F — für die Konfiguration des gesamten Systems war in allen Projekten ein wesentlicher Vorteil für die Anwender. Dies führt zu einer enormen Zeitersparnis bei der Inbetriebnahme. Eine Senkung der Betriebs- und Instandhaltungskosten ist dank der einfachen Visualisierung und der erweiterten Diagnosemöglichkeiten möglich. Durch die Integration von Teilanlagen in das Leitsystem können veraltete SPSen und deren separate Tools zur Programmierung und zur Erstellung von Bedienbildern abgeschafft werden.
Wie stark wird sich ABB weiterhin in diesem Segment engagieren und von welchen Faktoren hängt dies ab?
ABB sieht im Hybridmarkt ein großes Potenzial für viele neue Applikationen und Einsatzfelder, darum werden wir diesem Markt verstärkt unsere Aufmerksamkeit widmen. Heutzutage sind nicht nur die reinen Anschaffungskosten für den Kauf einer Anlage entscheidend, sondern die Gesamtkosten über den kompletten Lebenszyklus hinweg. Hier bietet das Lifecycle-Konzept von ABB unseren Kunden deutliche Wettbewerbsvorteile. Unsere Leittechnik wird kontinuierlich entsprechend den Anwenderwünschen verbessert und mit der neuesten Technologie erweitert. Davon können unsere Kunden durch regelmäßige Updates ihrer Systeme profitieren. Wir garantieren den Support unserer Systeme über Jahrzehnte hinweg; damit schützen unsere Kunden ihre Investitionen langfristig. Joe Hogan, CEO von ABB, hat das so formuliert: Mit verbesserter Energieeffizienz, Steigerung der Produktivität, integrierten Technologien, starken und langfristigen Partnerschaften und einem weit reichenden Serviceangebot helfen wir unseren Kunden, Kosten zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Matthias Stein, ABB Automation, Marketing Communications Control Products and Systems
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