Schwenk-Drehmodule Unendliche Rotationsfreiheit für die Greifer
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Die schlanken Schwenk-Drehmodule vom Typ For-Torque FT01 von Jung gibt es jetzt auch mit Drehdurchführungen zur Anbindung von Pneumatik- und Vakuumsauggreifern.

Mit den hoch dynamischen Endlosdrehachsen vom Typ For-Torque FT01 stellte Jung Antriebstechnik u. Automation (JA2) vor etwa fünf Jahren eine Baureihe von rotativen Aktuatoren vor, die sich zum Schwenken, Drehen, Schrauben und Takten in der Handhabungstechnik eignen. Jetzt erweitert das Unternehmen diese Produktbaureihe durch eine Serie mit 2- und/oder 1-Kanal-Drehdurchführungen zum Anschluss von Pneumatikgreifern und Vakuumsauggreifern. Die neuen Module wiegen nur 560 Gramm und sind eine Lösung für kompakte Anwendungen in der Montage- und Positioniertechnik sowie Pick-and-Place-Applikationen mit hohen Dynamikansprüchen.
Mit den Schwenk-Drehmodulen vom Typ For-Torque FT01 können Gewindedeckel aufgeschraubt, Werkstückträger bestückt, Bauteile zugeführt, Rundtakttische bewegt werden und vieles andere mehr. Als drehmomentstarke Aktuatoren decken die servoelektrischen Mehrkämpfer JA2 eine große Bandbreite montage- und handhabungstechnischer Aufgaben im Lastmassenbereich bis etwa 3000 g ab. Dabei punkten sie nicht nur mit einem schlanken Außendurchmesser von gerade mal 40 mm und einem Gewicht von nur 560 g, sondern auch mit programmierbaren Winkelbeschleunigungen von bis zu 14.500 Grad/s2 und Spitzendrehzahlen von 150 UPM. Da sie außerdem mit hoher Winkelgenauigkeit (<+/-10´) agieren, ermöglichen sie die Realisierung automatisierter Kinematiken mit Anforderungen an die Dynamik und Präzision sowie frei programmierbare Drehwinkel von 0 bis unendlich.
Schwenk-Drehmodule für fluidtechnische Applikationen
JA2 ist es gelungen, in dem kleinen Außendurchmesser der Schwenk-Drehmodule noch einen miniaturisierten Referenzinitiator mit standardisiertem Anschlussstecker unterzubringen. Speziell für fluidtechnische Applikationen, in denen es vor allem auf Kompaktheit ankommt und bewegte Anschlussschläuche für Pneumatikgreifer und Vakuumsauggreifern stören, bietet das Unternehmen die For-Torque-Module nun auch mit den neuen Drehdurchführungen an.
Ausgelegt für Pneumatik und Vakuum
Die Fluid-Drehdurchführungen mit der Bezeichnung Flow-Torque werden in zwei Varianten angeboten. Bei der Ausführung FW01-2P handelt es sich um eine 2-kanalige Ausführung zum Anbau schneller Pneumatikgreifer (bis 7 bar) mit den Funktionen Schließen und Öffnen; die 1-kanalige Drehdurchführung FW01-IV hingegen eignet sich für den Betrieb von Vakuumsauggreifern (-1 bis 0 bar). Beide Flow-Torques gibt es sowohl für das Schwenk-Drehmodul FT01-4050 (40 mm Durchmesser) sowie für den etwas größeren FT01-5050 mit 50 mm Außendurchmesser.
Minimale Reibung erhöht Lebensdauer
Als ein Merkmal der Flow-Torques wird die die Dichtungstechnik genannt. Sie bewirkt, dass die Fluid-Drehdurchführungen selbst unter Beaufschlagung mit dem vollen Betriebsdruck nur ein minimales Reibmoment aufweisen. So soll eine höhere Standzeit erreichbar sein. Das verleiht der gesamten Einheit eine längere Lebensdauer, eine erhöhte Verfügbarkeit und es leistet einen Beitrag zur Reduzierung des Instandhaltungsaufwands der gesamten kinematischen Systemumgebung. Außerdem spezifiziert JA2 auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen zum Dichtungskonzept den Betriebsdruck für die Flow-Torque-Drehdurchführungen.
Aktionsradius der Schwenk-Drehmodule erweitert
Mit den Fluid-Drehdurchführungen erweitert JA2 den Aktionsradius der Schwenk-Drehmodule seiner Baureihe For-Torque bis weit hinein in den großen Bereich der pneumatischen und vakuumtechnischen Applikationen. Damit bedient das Unternehmen Sondermaschinenbauer und Automatisierer mit leichten, flexiblen und energieeffizienten Aktuatoren für den Einsatz in hochdynamischen Montage- und Handhabungssystemen. Aktuell kommen For-Torques bereits in ganz verschiedenen Anwendungen zum Tragen. Mit ihrer hohen Winkelbeschleunigungen und Drehzahlen sowie der Möglichkeit der elektronischen Drehmomentbegrenzung und -überwachung erweisen sie sich beispielsweise als Kombination für die Umsetzung sensibler Verschraubungsprozesse. So lassen sich mit ihrer Hilfe Gewindedeckel mit empfindlichen Elastomerdichtungen auf Seifenbeutel schrauben oder bruchsensible Kunststoffgehäuse von Kugelschreibern automatisch zusammendrehen. Geht es darum, mit hoher Präzision komplexe und ausladende Greifersysteme zu schwenken oder Werkstücke zu versetzen, so punktet der For-Torque mit der Fähigkeit, größere Gewichte und Fremdträgheitsmomente aufzunehmen und winkelgenau zu positionieren. Dabei kann das Schwenk-Drehmodul seine dynamische Flexibilität selbst dann voll nutzen, wenn ausladende Bauteile zu bewegen sind oder die Last außerhalb der rotierenden Achse liegt. Ein For-Torque lässt sich also auch für Schwenkprozesse mit exzentrischen Nutzlasten einsetzen.
Komplett mit Controller
Abgestimmt auf den Leistungsumfang seiner Schwenk-Drehmodule bietet JA2 auch fertig parametrierte Positioniercontroller für die wichtigsten Feldbus-Systeme sowie Versorgungseinheiten mit Beispielschaltplänen an. Alle Controller gibt es zudem mit einer Safe Torque Off-Funktion (STO), und als Zubehör sind Anbau- und Befestigungsadapter im Standardlieferprogramm.
* Julius Moselweiß, Freier Fachjournalist, Darmstadt
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