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Elektromechanische Sicherheitsschalter: Bis zu welchem Performance Level?
Ebenfalls oft gefragt wird, bis zu welchem Performance Level die „klassischen“ elektromechanischen Sicherheitsschaltgeräte mit getrenntem Betätiger eingesetzt werden können. Die Antwort: Geräte wie der millionenfach produzierte AZ 16 können in Verbindung mit einer sicheren Auswertung bis zum Performance Level d (zuvor bis Steuerungskategorie 3) eingesetzt werden.
Voraussetzung ist jedoch – wie schon unter EN 954-1 –, dass einige Fehleraussschlüsse möglich sind. So muss z.B. sichergestellt sein, dass der Betätiger mit der Schutzeinrichtung unlösbar verbunden und das Sicherheitsschaltgerät durch geschützten Einbau gegen Fremdeinwirkungen wie Beschädigung und Verschmutzung geschützt ist. Zudem muss das Zusammenspiel von Gerät und Betätiger „stressfrei“ sein“. Gefordert ist auch eine optimale konstruktive Einpassung, d.h. eine stabile Türführung mit stabilem Endanschlag.
Sicherheitsschalter in Reihenschaltung – welcher Diagnosedeckungsgrad?
Eng mit dem zuvor gestellten Thema in Zusammenhang steht die Frage, welchen Diagnosedeckungsgrad einfache kontaktbehaftete Sicherheitsschaltgeräte) in Reihenschaltung erreichen können. Diese Frage wird auch unter den Anbietern von Sicherheits-Schaltgeräten kontrovers diskutiert. Die Schmersal Gruppe vertritt die weit verbreitete Position, dass eine Reihenschaltung mit einem DC-Wert („Diagnostic Coverage“; Diagnosedeckungsgrad) von 60 % bewertet werden kann.
Diese Auffassung wird von den meisten Prüfstellen unterstützt. So hat der TÜV Rheinland bereits im November 2009 eine entsprechende Stellungnahme mit ausführlicher Begründung veröffentlicht. Ebenso wie nach EN 954 eine Einordnung der Reihenschaltung dieser Geräte in Steuerungskategorie 3 möglich ist, ist eine Bewertung bis Performance Level „d“ nach EN ISO 13849-1 normenkonform.
Für Anwendungen, bei denen – insbesondere bei der Überwachung mehrerer trennender Schutzeinrichtungen – eine höherer DC-Wert sowie die Aufrechterhal-tung von Performance Level e gefordert wird, stehen dem Maschinenbau Sicherheits-Schaltgeräte in verschiedenen Bauformen mit CSS-Technologie zur Verfügung – unter anderem auch der neue CSS 16, dessen Grundmaße exakt iden-tisch mit denen des AZ 16 sind (Bild 4). Diese Baureihen liefern umfangreiche Diagnose-Informationen und warnen den Anwender z. B. auch frühzeitig vor Schutztürversatz.
Aufteilung in Subsysteme
Auch die Strukturierung einer Sicherheitsfunktion für die Bewertung durch den Kunden ist immer wieder Anlass für Nachfragen. Die Frage lautet dann konkret: Wie kann man sich die Bewertung der Sicherheitsfunktion durch eine sinnvolle Aufteilung in Subsysteme vereinfachen? Die Beratungsingenieure der Schmersal Gruppe empfehlen in der Regel die Aufteilung einer Sicherheitsfunktion in min-destens drei Subsysteme: eins für die Sensorik mit den eingesetzten Sicherheits-schaltern, ein weiteres für die Sicherheitsauswertung, auch Logik genannt, und ein drittes Subsystem für die Aktorik mit den meist etwas komplexeren Verschaltungen von Antrieben oder Ventilkombinationen.
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