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Kundenspezifische Beleuchtungen
Die zwischen 100 und 3600 mm langen LED-Zeilen für die Folieninspektionsanlagen von OCS stellt Stemmer Imaging-Lieferant CCS in Japan mittlerweile absolut kundenspezifisch her. Das heutige Design beruht auf einem erprobten Standardprodukt, das immer wieder neu auf die Vielfalt der realen Anforderungen weiterentwickelt wurde. „Das zeigt sich zum Beispiel bei der Homogenität der LED-Lichtleistung, den Diffusor-Eigenschaften in allen drei Achsen, dem Steckverbinder- und Wartungskonzept bis hin zur Schutzklasse IP54“, erläutert Schelle. „Im Grunde liefern wir eine modulare Plattform für die Lösungen von OCS, die während der langjährigen Zusammenarbeit gemeinsam entwickelt wurde und sich auf konkrete Anwendungen anpassen lässt.“
Die aufwändig gefertigte LED-Zeile ist durch eine strapazierfähige und austauschbare Kappe gegen Verschmutzung und Kratzer geschützt, denn beim Anfahren der Produktion hängen die zunächst noch sehr dicken Folien häufig durch und führen entsprechend zu Verschleiß. Unmittelbar unter dieser Schutzkappe befindet sich der antistatisch behandelte Diffusor, der die Lichtverteilung entlang der Messlinie und die Homogenität der Lichtverteilung entlang der LED-Zeile bestimmt.
Die richtige Wahl beim Lichteintrittswinkel ist ein wichtiger Parameter zur Optimierung des Prüfvorgangs. Je schmaler das Lichtband, desto stärker der Kontrast für bestimmte Fehler. Bei Folien mit vielen Stippen, die aber etwa bei Verpackungen nicht stören, genügt eine weniger kontrastreiche Beleuchtung. Für die Suche nach Anbrennern oder Verschmutzungen ist ein hoher Kontrast vorteilhaft.
Der Diffusor spielt auch bei der Prüfung von strukturierten Folien eine wichtige Rolle. Durch angepasste Ausleuchtung lassen sich strukturbedingte Signale deutlich dämpfen und damit Fehler besser erkennen. Auch farbiges oder UV-Licht kann zum Einsatz kommen - oder Infrarot bei lichtempfindlichen Folien oder Beschichtungen.
Hauseigenes Test- und Schulungszentrum
Je nach Aufgabe stellen verschiedenste Beleuchtungsvarianten eine weitere Option dar: Durchlicht oder Auflicht, Hellfeld oder Dunkelfeld. Im hauseigenen Test- und Schulungszentrum bei OCS findet sich unter anderem ein Umwickler, an dem diverse Voruntersuchungen durchgeführt werden können. Hier lässt sich die Ausrüstung einer geplanten Anlage anhand von Folienmustern auf die Ziele der Kunden optimieren und unter realen Bedingungen bei Geschwindigkeiten von bis zu 400 m/min verifizieren.
In dieser Anlage testet OCS immer wieder auch neue Technologien, wie kürzlich zum Beispiel eine Truecolor-Spezialbeleuchtung, an der ansteuerbare LED-Elemente das Einstellen verschiedener Farben oder bei Bedarf sogar den Einsatz von Licht im nahen Infrarotbereich erlauben. „Auch hier zahlt sich die enge Zusammenarbeit mit Stemmer Imaging für uns immer wieder aus“, betont Gusevski.
Inspektion zur Prozesskontrolle
Tatsächlich werden alle Fehler – letztlich Inhomogenitäten der Folien – in individuellen Bildern erfasst, die bei Bedarf auch im Nachhinein auswertbar sind. Die von OCS entwickelte Analyse-Software erlaubt dem Anlagenpersonal unterschiedliche Darstellungen von Fehlertrends, aus denen sich Alarme und gezielte Änderungen für bestimmte Prozessparameter im Herstellungsprozess ableiten lassen. Trenddaten zeigen dann Tendenzen als Folge von Veränderungen.
So können Probleme mit der Zuführung von Additiven, außergewöhnliche Schmutzeinträge oder beim Wechsel von Pellet-Tanks erkannt und bestimmten Längenabschnitten zugeordnet werden. In späteren Kommissionierläufen lassen sich die fehlerhaften Abschnitte der Folien dann herausschneiden.
Im Hintergrund erkennt und speichert das Inspektionssystem kundenspezifisch viele Details, die für weiterreichende Analysen zur Qualitätssicherung von Bedeutung sein können. Gab man sich bei den QS-Verantwortlichen vor Jahren noch mit der Inspektion von circa 10 Prozent der Bahnbreite zufrieden, zeigt sich mit wachsender Rechenleistung heute verstärkt der Wunsch nach 100-Prozent-Kontrolle, die OCS dem Kunden bietet.
„Die derzeit breiteste Bahn, die wir mit unserem FSP-600-System inspizieren, misst 870 cm und läuft mit 1200 m/min. Diese enormen Datenmengen mit bis zu 400 MB pro Kamera sind nur auf Hardware-Ebene beherrschbar – und entsprechend kommunizieren wir bei Bedarf auch direkt mit den Entwicklern bei Teledyne Dalsa über Details, von denen andere Anwender mit weniger zeitkritischen Abläufen gar nicht betroffen sind“, erklärt Oliver Hissmann, Sales Manager bei OCS. „Die höchste, kundenseitig geforderte Auflösung, liegt derzeit bei 25 μm auf 1500 mm Breite. Das erledigen wir mit zehn synchronisierten Kameras.“
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