Mach´ was Gescheites - Elektrotechniker auf Abwegen
Amar Gopal Bose reparierte schon im Alter von 13 Jahren Radios. Der am 02. November 1929 geborene Amerikaner besserte so zwischen den Kokosnuss- und Sisalmatten des väterlichen Importhandels die Familienkasse auf. Vier Jahre später ging der Sohn bengalischer Einwanderer ans Massachusetts Institute of Technologie (MIT). Dort studierte Bose Elektrotechnik, promovierte 1956 und wurde Assistenzprofessor am Institut. Klassische Musik hatte es ihm besonders angetan, doch trotz guter Technik war er vom Klang seiner ersten Stereoanlage enttäuscht. Das wollte der Ingenieur ändern und widmete sich von 1956 bis 1968 der Grundlagenforschung zur Psychoakustik. Dafür besuchte er mit einem der ersten Kunstköpfe den Konzertsaal des Boston Symphony Orchestra. Bose fand heraus, dass nur etwa zehn Prozent des Schalls das Ohr auf direktem Weg treffen. Der Rest wird dagegen zuvor an Oberflächen reflektiert. Diese Erkenntnis führte zu seiner Entwicklung eines Lautsprechers, der in alle Raumrichtungen abstrahlt. Sein Doktorvater am MIT, Yuk-Wing Lee, brachte Bose schließlich auf die Idee, eine eigene Firma zu gründen. 1964 entstand die Bose Corporation. Heute arbeiten bei dem Unterhaltungselektronikhersteller über 9.000 Menschen. Die Wissenschaft und neue Technologien lagen Bose bis zu seinem Tod 2011 am Herzen. Der Firmengründer übertrug die Aktienmehrheit des Konzerns dem MIT.
(Matthew Jackson unter CC BY 2.0-Lizenz, flickr.com)
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