Mach´ was Gescheites - Elektrotechniker auf Abwegen
Am 29. September 1943 kam Lech Walesa (l.) in Popowo, Polen, zur Welt. Nach der Grundschule besuchte der spätere Präsident Polens eine elektrotechnische Berufsschule. Von 1961 - 1966 arbeite er als Elektromechaniker, bis er 1967 eine Stelle als Elektriker auf der Lenin-Werft in Danzig antrat. Drei Jahre später gehörte Walesa einem illegalen Streikkomitees auf der Danziger Werft an. Die Polizei beendete den Streik blutig und der Gewerkschaftler wurde wegen anti-sozialen Verhaltens zu einem Jahr Haftstrafe verurteilt. 1976 kündigte ihm die Werft wegen einer Unterschriftenaktion für die Errichtung eines Denkmals für die 1970 gefallenen Werftarbeiter. Ab diesem Zeitpunkt stand er auf einer informellen schwarzen Liste. Niemand wollte ihn mehr beschäftigen und Freunde versorgten den Aufständler. 1980 kehrte er nach einer weiteren Inhaftierung und einem Freispruch zur Danziger Werft zurück. Im gleichen Jahr übernahm Walesa den Vorsitz der von der Regierung genehmigten systemunabhängigen Gewerkschaft Solidarność. Als Parteichef und Ministerpräsident Wojciech Jaruzelski im Dezember 1981 das Kriegsrecht verhängte, musste der Elektriker 1982 erneut in Haft. Für seinen Kampf um das Recht, in Freiheit und Wahrheit zu leben, erhielt er 1983 den Friedensnobelpreis. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990 wählte Polen Walesa für fünf Jahre zum Staatspräsidenten. 1995 behauptete der Staatsmann sich aus der Politik zurückziehen zu wollen, nimmt aber bis heute am politischen Leben teil.
(Bild: Ralf Lotys unter CC BY 3.0-Lizenz, wikimedia.org)
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