Gesponsert
Interview Aktuelle Herausforderungen im Engineeringprozess
"Niemand hat mehr die Zeit, hinter einem Bauteil aufwendig her zu recherchieren." Im Interview mit Reiner Kampenga Projektservice International bei Wago erfahren Sie was die Herausforderungen bei der Projektierung von Steuerungen sind.
Gesponsert von

Herr Kampenga, Sie konnten viele Jahre Erfahrung im Schaltanlagenbau sammeln. Was sind dabei, Ihrer Ansicht nach, aktuelle Herausforderungen im Engineeringprozess?
Rainer Kampenga: „Die Herausforderung bei der Planung eines Schaltschrankes liegt häufig schon bei den Vorgaben. Zum Beispiel sollen immer mehr Funktionen (Bauteile) in immer engeren Platzverhältnissen untergebracht werden. Das führt dazu, dass bereits früh in der Planungsphase sehr detailliert geplant werden muss, um möglichst platzsparende und effiziente Komponenten, wie z. B. Reihenklemmen auszuwählen. Eine weitere liegt darin, möglichst schnell Zugriff auf die technischen Daten eines Produkts zu bekommen. Niemand hat mehr die Zeit, aufwändig hinter einem Bauteil her zu recherchieren. Auch bei der Stromlaufplanerstellung sind umfangreiche Makrobibliotheken der Hersteller wichtig, damit schnell und richtig gezeichnet werden kann.“
Können Sie auch Optimierungspotential im Prozess selbst beobachten?
Rainer Kampenga: „Liefertermine werden immer enger, der Preisdruck am Markt ist hoch. Schaltanlagenbauer haben die stetige Herausforderung, die Fertigungskette zu optimieren und effizienter zu gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein wichtiger Faktor ist hier der Informationsfluss zwischen den Schnittstellen. Hier muss vermieden werden, dass Informationen verloren gehen oder fehlen. Die Übergabe von Infos darf dabei nicht zu kompliziert sein, z. B. wenn Stücklisten noch von Hand von einem System ins andere übertragen werden müssen. Wenn es an den Schnittstellen ungünstig läuft, kann dies Fehler verursachen oder häufige Rücksprachen kosten viel Zeit.“
Wie könnten diese Prozesse aus Ihrer Sicht effizienter werden?
Rainer Kampenga: „In der Prozesskette von der Planung bis zur Auslieferung ist es wichtig, eine saubere Datendurchgängigkeit zu haben. Die Übergabe der Daten muss reibungslos und einfach laufen und die Fertigungsunterlagen eindeutig und leicht lesbar sein. Es gilt, das richtige Maß an relevanten Informationen in möglichst wenigen, gerne offenen, Austauschformaten zur Verfügung zu stellen.“
Wie können Hersteller wie WAGO dabei helfen? Welche Produkte werden dafür relevant?
Rainer Kampenga: „Für die meisten o. g. Punkte sind Daten das A und O. Hier sind die Hersteller nach wie vor gefordert, diese richtig, vollständig und in einer gleichbleibenden Qualität zur Verfügung zu stellen - und das durchgängig für alle marktüblichen Formate, damit diese für die Planung, die Fertigung, die Prüfung und auch für die Inbetriebnahme, den Betrieb oder die Wartung gleichermaßen nutzbar sind. Dazu gehören neben den Datenblättern, auch die Stromlaufplan- und Aufbaumakros in 2D und 3D. Hilfreich sind auch Tools, die die Projektierung erleichtern, z. B. zur Berechnung, zur Plausibilitätsprüfung, zur Beschriftung oder auch zur Unterstützung der Inbetriebnahme. Diese Tools sollten sich idealerweise vom Hauptprojektierungssystem (z. B. EPLAN, WSCAD) speisen lassen oder sogar dort als Add-In laufen, damit alles sauber ineinandergreift. Allgemein gilt: Je weniger Zeit ich zur Projektierung benötige, desto lieber nutze ich das Produkt. Der Zeitaufwand lässt sich mit dem Einkaufspreis verrechnen. Dann ist das günstigere Produkt vielleicht doch teurer. Das gleiche gilt auch für das Handling beim Einbauen und Verdrahten.“
Vielen Dank!
(ID:47489797)