Standardisierung Datenschnittstellen-Konzept für Roboter-Systeme in Arbeit

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter |

Damit Produktionslinien und in ihnen integrierte Roboter über das SPS-Programmiersystem gemeinsam gesteuert und programmiert werden können, bedarf es einheitlicher Datenschnittstellen. Profibus & Profinet International erarbeiten nun ein Profil für diese Roboter-Systeme. Das neue Schnittstellenkonzept soll die bewährten Profile PROFIsafe, PROFIdrive, PROFIenergy und PA ergänzen.

Anbieter zum Thema

Eine neue Datenschnittstelle soll ermöglichen, dass Roboterprogramme in Zukunft vollständig in der SPS geschrieben werden können.
Eine neue Datenschnittstelle soll ermöglichen, dass Roboterprogramme in Zukunft vollständig in der SPS geschrieben werden können.
(Bild: phonlamaiphoto - stock.adobe.com)

In modernen Produktionslinien werden immer mehr stationäre Roboter als Komplettsystem integriert, um den Automatisierungsgrad zu erhöhen und Kosten zu senken. Da die Produktionslinie typischerweise von einer SPS gesteuert wird, und der Anwender die Programmierung der Produktionslinienapplikation über das Programmiersystem der SPS vornimmt, ergibt sich die Forderung, auch die in die Produktionslinie integrierten Roboter-Komplettsysteme verschiedener Hersteller über das SPS-Programmiersystem einheitlich steuern und programmieren zu können.

Nur noch eine Roboter-Bibliothek und ein Interpreter nötig

Damit die Kommunikation in Automatisierungsanlagen einfach und interoperabel ist, haben Profibus & Profinet International es sich zur Aufgabe gemacht, Datenschnittstellen herstellerübergreifend zu standardisieren. Jetzt soll eine einheitliche Datenschnittstelle zwischen der SPS und den Robotersteuerungen definiert werden, um die Roboterprogrammierung für SPS-Programmierer und SPS-Anbieter einheitlich - und damit effizienter - zu gestalten. Für die Ausarbeitung dieses neuen Profils wurde die Arbeitsgruppe „Profile for Robot Systems“ ins Leben gerufen.

Laut Profibus & Profinet International soll die neue Datenschnittstelle ermöglichen, dass Roboterprogramme vollständig in der SPS geschrieben werden können. Dadurch benötige der SPS-Hersteller nur noch eine einzige Roboter-Bibliothek basierend auf dieser Datenschnittstelle, während auf der anderen Seite auch der Roboterhersteller nur noch einen einzigen Interpreter für seine Robotersteuerung implementieren müsse. Über die Datenschnittstelle sollen die Roboterfunktionen aufgerufen und die erforderlichen Roboterzustandsinformationen an die SPS zurückgemeldet werden, heißt es.

Alle bekannten Roboterfunktionen definieren

Nach Angaben von Profibus & Profinet International sollen alle bisher bekannten Roboterfunktionen herstellerneutral in dieser Datenschnittstelle definiert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Handhabung von Anwendungen liegt. Hierbei soll auf die Vorarbeiten der Projektgruppe „Uniform Robot Data Interface“ aufgesetzt werden. Von dem neuen Schnittstellenkonzept werden die SPS- und Roboterprogrammierer, die eine Maschine oder Produktionslinie inklusive Roboter implementieren, profitieren aber auch Maschinenbediener und Anlagenbetreiber.

Das könnte Sie auch interessieren:

(ID:47554143)