Energieführungssystem Geschützt vor Kinderhänden: Energieführungsketten für den Schulunterricht

Autor / Redakteur: Peter Sebastian Pütz* / Ines Stotz

Der Einsatz in den digitalen Schultafeln ist nur ein Beispiel dafür, dass sich Energieführungssysteme von Tsubaki Kabelschlepp auch in Anwendungen jenseits der gängigen Standards bestens bewähren.

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Dank der passenden Liftsysteme sind die digitalen Tafeln höhenverstellbar und lassen sich teilweise sogar kippen.
Dank der passenden Liftsysteme sind die digitalen Tafeln höhenverstellbar und lassen sich teilweise sogar kippen.
(Bild: Tsubaki Kabelschlepp)

Energieführungssysteme sind in vielen Produkten verbaut, in denen selbst Konstrukteure des klassischen Maschinenbaus sie gar nicht vermuten würden – eben immer dort, wo Leitungen und Kabel sicher geführt werden müssen. So sind die Lösungen von Tsubaki Kabelschlepp nicht nur die erste Wahl für Werkzeugmaschinen, Krananlagen oder Industrieroboter, sondern kommen seit jeher auch in ganz besonderen Applikationen zum Einsatz.

Die Referenzen zeigen, wie vielfältig die Energieführungssysteme des Unternehmens sind: Im weltweit größten Sonnteleskop auf Hawaii sorgen sie für einen zuverlässigen Betriebsablauf – hier konnte Tsubaki Kabelschlepp übrigens auch seine große Projektkompetenz unter Beweis stellen. Die Experten schrecken aber auch vor extremen Einsatzbedingungen nicht zurück: So wurden für Reinräume in der Halbleiterfertigung Systeme konzipiert, die sich speziell für diese Branche eignen. Als komplettes Gegenteil von einem Reinraum könnte ein Kompostwerk gelten – eine weiterer „Härtefall“ auf der Kundenliste, in dem besonders robuste Energieführungen ihre Arbeit verrichten.

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Möglich werden diese speziellen Projekte einerseits durch die spezielle Expertise – andererseits aber auch durch die Materialvielfalt: Bei Tsubaki Kabelschlepp gibt es kein Werkstoff-Dogma, im Vollsortiment finden sich außer Stahlketten auch Kunststoff- oder Hybrid-Systeme. Mit unterschiedlichen Standard- und Sonderwerkstoffen erfüllt das Unternehmen praktisch alle Anforderungen, die von den unterschiedlichsten Märkten gestellt werden.

Und wenn sich für eine besondere Anwendung keine geeignete Energieführungskette im großen Sortiment findet, so wird eine Sonderlösung entwickelt – so auch im Fall der digitalen Schultafeln von Prowise.

Eine zukunftssichere Alternative zur Kreidetafel

Deren Touchscreens sind eine flexible Lösung für den interaktiven Unterricht. „Sie sind nicht als Ergänzung zur herkömmlichen Kreidetafel konzipiert, sondern sollen diese nach und nach ablösen“, erläutert Edith Kwaspen, Marketing Manager bei Prowise. „In Praxistests überzeugen unsere Touchscreens immer wieder auf ganzer Linie. Wer sie einmal ausprobiert hat, möchte sie nicht mehr missen.“ Kein Wunder – schließlich können die digitalen Lösungen viel mehr leisten als traditionelle Tafeln. So können Lehrer beispielsweise Tafelbilder für die nächste Unterrichtsstunde speichern. Speziell entwickelte Software-Tools sorgen zudem für Spaß beim Lernen und optimieren die Gruppenarbeit.

Damit die Touchscreens für Groß und Klein gleichermaßen zugänglich sind, gibt es passende Liftsysteme. Neben dem regulären Wandmodell zwei weitere Ausführungen verfügbar: Der iPro Mobile Lift, der sich mittels Rollen überall hin bewegen lässt und der iPro Toddler Lift, der sich dank einer Kippfunktion auch als Touchtable nutzen lässt. Dieses Modell ist extra niedrig, so dass selbst die kleinsten Schüler daran arbeiten können. Die Klasse versammelt sich um den Touchscreen, sodass jeder Schüler einbezogen wird und mitmachen kann.

Alle Prowise Liftsysteme lassen sich ganz einfach per Fuß oder über das Betriebssystem Prowise Central bedienen, sodass die Aufmerksamkeit stets auf den Bildschirm gerichtet bleibt. „Bei der Entwicklung haben wir besonderen Wert auf gute Funktionalität gelegt, zum Beispiel einwandfreie Stabilität und eine möglichst große Hublänge der Modelle“, so Hans Ahrens, Technology Manager bei Prowise. „Schön aussehen sollten sie jedoch auch, deshalb haben wir mit einem Designstudio zusammengearbeitet. Nicht zuletzt wollten wir aber auch eine hohe Langlebigkeit und Sicherheit der Systeme gewährleisten.“ So verfügen die mobilen Lifte über doppelte Sicherheitsrollen mit einem automatischen Bremssystem. Dies sorgt dafür, dass Anwender den Lift ausschließlich in seiner niedrigsten – und damit stabilsten – Position transportieren können. Wird der Lift aufwärts oder abwärts bewegt, erkennen Sensoren etwaige Hindernisse und stoppen das System rechtzeitig.

Maßgeschneiderte Energieführungssysteme

Zu den Aspekten Sicherheit und Langlebigkeit tragen auch die Energieführungssysteme von Tsubaki Kabelschlepp bei, die in allen neuen Liftsystemen von Prowise verbaut sind. „Im Zuge der Entwicklung realisierten wir, dass hier spezielle Energieführungen zum Einsatz kommen müssen“, erläutert Hans Ahrens. „Unser größtes Problem bei der Energieversorgung von Touchscreen und Lift war die Stolpergefahr durch herunterhängende Kabel.“ Um diese zu verringern, verlegte Prowise alle Anschlüsse in die Bodenplatte. Das bedeutet wiederum, dass die benötigten Leitungen nach oben geführt werden müssen – und zwar möglichst unsichtbar und vor Kinderhänden geschützt. Zudem durften die Energieführungsketten nicht breiter sein als die Hubsäulen des Liftsystems. Auch eine schnelle Leitungsbelegung war den Konstrukteuren von Prowise wichtig.

„Wir wurden bereits in der Entwicklungsphase in das Projekt involviert und konnten gemeinsam mit Tsubaki Kabelschlepp unsere Expertise einbringen“, erläutert Grego Ernst, CEO und Inhaber von Wisman Techniek, dem niederländischen Partner von Tsubaki Kabelschlepp. „Aufgrund der besonderen Maße und speziellen Anforderungen war schnell klar, dass wir für Prowise eine Sonderlösung konzipieren würden.“

Die Idee: Zwei Standardketten aus dem Sortiment von Tsubaki Kabelschlepp – konkret die Serien Mono und TKA – zu kombinieren und mit Lamellen der Serie EasyTrax zu ergänzen. Bei der Serie Mono handelt es sich um kompakte Kunststoff-Energieführungen mit einer langen Lebensdauer, während die Energieführungskette TKA dank ihrer geschlossenen Konstruktion einen besonders guten Schutz der Leitungen gewährleistet. In die flexiblen Lamellenbügel der EasyTrax-Energieketten lassen sich die Leitungen schnell und einfach eindrücken. Insgesamt entsteht so eine individuelle Lösung, die alle Anforderungen von Prowise erfüllt.

Eine Partnerschaft mit Potenzial

„Als der Entwurf unserer Entwicklungsabteilung vorlag, fertigten wir mittels 3D-Druck einen Prototyp“, erinnert sich Grego Ernst. „Prowise war von unserem Vorschlag begeistert und wir erstellten ein Angebot mit verschiedenen Fertigungsoptionen.“ Man entschied sich, das Spritzgusswerkzeug zu erwerben – bei den zu erwartenden Stückzahlen von bis zu 15.000 Ketten pro Jahr ist dies die kosteneffizienteste Lösung. Derzeit fertigt Tsubaki Kabelschlepp die individuell konzipierten Energieführungen in drei verschiedenen Kettenlängen von 740, 880 und 1.340 mm.

„Wir sind mit der entworfenen Sonderlösung sehr zufrieden“, betont Edith Kwaspen. Wie gewünscht ist die Kette auf einer Seite geschlossen, sodass die Leitungen einerseits nicht sichtbar sind und andererseits nicht beschädigt werden können. Die robuste Konstruktion gewährleistet eine Lebensdauer von mehr als sieben Jahren – in Tests trat auch nach 10.000 Testzyklen keine Beeinträchtigung der Kabel auf. Auch eine schnelle Leitungsbelegung ist gewährleistet: Die komplette Energieführung lässt sich in wenigen Minuten mit Leitungen belegen und anschließend montieren.

SEMINARTIPP Das Seminar „TRIZ Training Level 1: Systematisch Ideen finden und Probleme lösen“ versetzt Konstrukteure und Ingenieure in die Lage, durch Anwendung der TRIZ-Tools ihre Probleme in Konstruktion und Entwicklung schneller und effizienter zu lösen und zu mehr und besseren neuen Ideen zu kommen.
Weitere Informationen

* Peter Sebastian Pütz, Head of Strategic Marketing / Head of Crane Division, Tsubaki Kabelschlepp

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