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Verbindungstechnik Ohne Risiko Kabel keimfrei machen
Immer mehr Menschen weltweit wollen mehr und besser essen, in den westlichen Ländern ändern sich die Konsumgewohnheiten. Deshalb sieht Lapp für die Lebensmitteltechnik spannende Zeiten kommen, denn die Industrie muss effizienter und vielfältiger produzieren. Das bedeutet auch: neue Anforderungen an die Kabeltechnik. Der Kabelspezialist löst die oft kniffligen Anforderungen mit besonderem Know-how.
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Am Anfang war der Apfel. Damit assoziiert Georg Stawowy, Vorstand der Lapp Holding AG, augenzwinkernd den Beginn der Geschichte der Nahrungs- und Getränkeindustrie. „Gegessen wird immer“, leitet er ein. „Und wegen der weiter wachsenden Weltbevölkerung und durch den Nachholbedarf der immer noch knapp 800 Millionen Menschen, die laut Definition des UN World Food Programme an Hunger leiden, in Zukunft noch deutlich mehr.“ Dies gehe einher mit einer Verschiebung zu Wohlstandsernährungsweisen in Entwicklungs- und entwickelten Ländern. Die Nachfrage wächst also auch dort, wo die Bevölkerung zurückgeht – durch Trends wie zunehmende Singlehaushalte, unkompliziert zuzubereitende Mahlzeiten oder Functional Food.
Komplettes Portfolio für 100 Mio. Euro Umsatz
Darauf muss sich die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie inklusive der vorgelagerten Wertschöpfungsstufen der Landwirtschaft einstellen. Daneben hat das auch Konsequenzen für Maschinenbauer, die etwa Abfüll- und Verpackungsanlagen sowie Dosier- und Portioniermaschinen herstellen. Und ebenso für die Lapp Gruppe, deren Kabel und Stecker wesentlicher Bestandteil sind. Stawowy gibt deshalb das ambitionierte Ziel bekannt, den Umsatz im Segment Food & Beverage bis zum Jahr 2020 auf 100 Mio. Euro zu vervierfachen. „Dafür haben wir ein komplettes Portfolio auf die Beine gestellt.“
Die Qualität muss stimmen
In der Lebensmittelindustrie ist das eine besondere Herausforderung. „Denn die Anforderungen an die Produkte sind aufgrund teilweise hoher Dauertemperaturen, Feuchtigkeit, Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Reinigungsmitteln besonders hoch“ erklärt Andreas Bauer, Leiter Produktmanagement Systemprodukte bei Lapp. Stimmt die Qualität der Lebensmittel nicht, sind die Verbraucher nicht nur unzufrieden, sondern ihre Gesundheit steht auf dem Spiel. Drastisch: Durch Lebensmittel übertragene Krankheiten verursachen weltweit erheblichen Schaden: Allein in den USA erkranken jährlich rund 76 Mio. Personen, 5.000 sterben an den Folgen.
Keime dürfen keinen Nährboden haben
Kritisch ist dabei unter anderem die regelmäßige Reinigung der Produktionsanlagen: „Wenn die Putztrupps etwa mit Dampfstrahlern und sauren oder basischen Reinigungsmitteln anrücken, um Schmutz und Keime zu entfernen, sind diese hohen Belastungen ausgesetzt“, weiß Bauer. Da liegt es auf der Hand, dass alle Komponenten deshalb so ausgelegt sein müssen, dass sie dauerhaft dicht und funktionsfähig bleiben. „Und dass sie durch Form und Material keinen Nährboden für Keime bieten.“
Eine besondere Herausforderung sei das bei Kunststoffen und anderen Materialien, die häufig für Kabel oder Dichtungen von Komponenten verwendet werden. Andreas Bauer: „Falls Kunststoffe oder Elastomere, die natürlichen Ursprungs sind, zum Einsatz kommen, die nicht für die häufigen Reinigungsvorgänge ausgelegt sind, besteht die Gefahr, dass zum Beispiel bei Anlagenteilen eine Schutzart verloren geht oder ein Kabel seine Isolierung verliert. Dann wird jede Reinigung zur Hochrisikosituation für die Mitarbeiter, weil Kurzschlüsse oder elektrische Schläge drohen.“ Der Produktmanager zeigt deshalb anschaulich, wie – neben den Produktionsanlagen – auch Kabel, Stecker und Zubehör nach den Prinzipien des Hygienic Design robust konstruiert sein müssen, sodass sich Keime nicht festsetzen können und sie sich leicht reinigen lassen. „Als einziger Anbieter verfügt Lapp auch über das Wissen als Hersteller aller benötigten Komponenten der Kabeltechnologie“ ergänzt er stolz.
Kein Halt für Keime
Zu den Lapp Produkten, die den besonders strengen Vorgaben des Hygienic Design entsprechen, gehört zum Beispiel die Kabelverschraubung Skintop Hygienic. Sie lehnt sich an die allgemeinen Gestaltungsgrundsätze der DIN EN 1672-2 für die Nahrungsmittelindustrie an und ist nach neuester EHEDG-Prüfung zertifiziert. Außerdem erfüllt sie – ebenso wie auch der Kabelschlauch Silvyn FG NM oder die Ölflex Robust Kabel – die Ecolab-Vorgaben bezüglich der Beständigkeit gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Die Skintop Hygienic bietet keine Angriffsflächen für Verunreinigungen alle Dichtungen schließen lückenlos in Richtung Kabel und Anschlussstelle ab. Statt eines O-Rings besitzt die Kabelverschraubung über dem Anschlussgewinde eine Formdichtung mit Radius, einen Dichtring unterhalb der Hutmutter sowie einen speziell geformten Schlauchdichtring zum Kabel. Sie hat glatte Oberflächen und keine Kanten, so dass sich Schmutz und Nahrungsmittelreste nicht festsetzen können und leicht abwaschen lassen.
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