PLC Next Store Phoenix Contact präsentiert PLC Next Store auf der SPS IPC Drives
Phoenix Contact bietet für seine PLC Next Technology einen PLC Next Store an. Der Store stellt Anwendern Apps bereit, mit denen sie die offene PLC Next Control Steuerung um technische Funktionen erweitern können – und das oft ohne Programmierkenntnisse.
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Die PLC Next Technology ist die Basis der offenen Steuerungsplattform von Phoenix Contact. Funktionen von Fremdherstellern oder der Open Source Community lassen sich in das Automatisierungssystem einbinden und zu einem Gesamtsystem verschmelzen. Neben der Open Source Community gibt es für Anwender bald einen weiteren Weg, Apps für die offene Steuerungsplattform zu erhalten: Den PLC Next Store. Offiziell vorstellen will Phoenix Contact den Store auf der SPS IPC Drives vom 27. bis 29. November 2018.
Mit Apps die Steuerung erweitern
Der PLC Next Store ist ein Software-Marktplatz für die industrielle Automatisierungstechnik. Der Store stellt Software-Applikationen, also Apps, bereit, mit denen Kunden die offene PLC Next Control Steuerung um technische Funktionen erweitern können. Ein Anwender benötigt, je nach App, auf diese Weise zum Beispiel keine Programmierkenntnisse mehr, sondern könnte seine Steuerung von Phoenix Contact durch eine App beispielsweise zu einer Solarparksteuerung ändern.
Store stellt Apps von Drittanbietern bereit
Der PLC Next Store stellt nicht nur Apps von Phoenix Contact bereit, sondern auch Apps von Drittanbietern. Somit ist der Store ist nicht nur für Nutzer der Steuerungstechnik interessant, sondern auch für Softwareanbieter. Mit dem PLC Next Store können SPS-Programmierer einfach Softwarefunktionen auf den PLC Next Control installieren. Gleichzeitig können Softwarehersteller und Entwickler aber auch Ihre Software und einmal entwickelte Anwendungsprogramme als App für PLC Next Control zur Verfügung stellen.
Die Apps können sowohl in IEC 61131 programmiert sein, aber auch Hochsprachen-Code zur Basis haben. Auch Cloud-Dienste werden zukünftig über den Store angeboten. Nutzer haben die Möglichkeit, ihre Phoenix Contact SPS um eine gewünschte Laufzeitumgebung zu erweitern und branchenspezifische Programmiersprachen wie Codesys, Java, Python und S5 (Siemens Laufzeitumgebung) nachzuladen.
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SPS IPC Drives 2018
Erster Messe-Hackathon mit offenem PLC Next Ecosystem
Zugang zu neuen digitalen Geschäftsmodellen
Der Store ist ein neuer Vertriebskanal für Softwareanbieter und Programmierer und er ermöglicht diesen den Zugang zu neuen digitalen Geschäfts- und Ertragsmodellen. Der PLC Next Store ist ein E-Shop für Software für die offene Steuerungsplattform PLC Next Technology – nicht zu verwechseln mit einem Appstore für mobile Endgeräte.
Der Store wird gemäß modernen Softwareentwicklungsmethoden nach einem MVP-Ansatz entwickelt (MVP = Minimum Viable Product). Das bedeutet, dass dieses Produkt bereits alle relevanten Kundenanforderungen erfüllt, die nötig sind, damit der Kunde das neue Produkt bereits nutzen kann. Die Endausbaustufe ist bei dem MVP nicht erreicht. Auf Basis von Kundenfeedbacks soll der Store kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden.
Phoenix Contact hat bereits weitere Funktionen und Ideen für Weiterentwicklungen im Backlog, die nach dem Launch kontinuierlich eingepflegt werden sollen. Der Store soll in seiner Funktion wachsen und ist konzeptionell offen, welche Produkte, Funktionen und Apps zukünftig dort zu finden sein werden. Kunden und Softwareanbieter können den Aufbau und die Entwicklung mitbestimmen.
PLC Next Store bietet Anwendern fertige Apps
Durch das stetige Zusammenwachsen von OT und IT wird die Automatisierung von industriellen Anwendungen anspruchsvoller. Unternehmen müssen schnell auf neue Marktanforderungen reagieren und stetig wächst der Bedarf, eine Vielzahl von speziellen und neuen Funktionen in die Automatisierungstechnik einzubinden. Neben sehr spezifischen Funktionen gibt es eine Vielzahl an Funktionen, die sich übertragen lassen. Das bedeutet, eine Anwendung, die einmal erstellt ist, kann auch für andere Applikationen genutzt werden – somit kann man dieses Know-How einfach in eine App transferieren. Anwender möchten schnell und unkompliziert zu ihren Lösungen gelangen.
Mit der PLC Next Technology haben Anwender eine offene Steuerungsplattform, mit der man neben der klassischen IEC 61131 Programmierung auch Hochsprachen für die Applikationsentwicklung nutzen kann. Im Bereich der Hochsprachenprogrammierung haben sich längst Communitys im Internet etabliert und die Nutzung von frei zur Verfügung stehenden Code-Teilen (Open Source Software) ist üblich und verbreitet. Durch diese Nutzung von fertigen Code-Teilen kann man eine Applikationserstellung signifikant beschleunigen. Der PLC Next Store geht nun noch einen Schritt weiter und bietet nicht nur Code, sondern fertige Apps.
Fokus liegt auf KMUs
Mit dem PLCnext Store können Programmierer zum Beispiel fertige Lösungen auf Ihre PLC Next Control laden und ohne tiefe Programmierkenntnisse schnell ihre Anwendung erstellen. Zielgruppe für diese Art von Apps sind hierbei weniger die großen Konzerne mit vielen Experten, sondern der Fokus gilt vielmehr den kleinen und mittelständischen Unternehmen, die dem Trend der Digitalisierung folgen müssen und ihre Engineeringprozesse beschleunigen müssen, jedoch nicht die Man-Power und das Know-How im Haus haben, um diese Herausforderung alleine zu meistern.
Für Spezialisten in der SPS-Programmierung gibt es ebenfalls Apps im Angebot des Stores. Spezielle Apps ermöglichen es beispielsweise, die Steuerung um eine Laufzeitumgebung zu erweitern. Programmierer haben unterschiedliche Vorlieben, in welcher Laufzeitumgebung sie programmieren möchten. Auf diese Anforderung reagiert der Store und er ermöglicht es, unterschiedliche Laufzeitumgebungen auf die PLC Next Control Hardware nachzuinstallieren. Hierzu gehören perspektivisch z.B. Codesys, Java, Python, S5.
Neue Kunden über den Store gewinnen
Da der Store offen ist für alle Contributoren von Software-Apps für die PLC Next Control, ist der Store auch für Systemintegratoren und Softwarehersteller relevant, die ihre Software-Apps für Kunden anbieten möchten. Dieser Gruppe ermöglicht der Store den Vertrieb von erstellten Softwareprogrammen. Systemintegratoren, die für einzelne Projekte z.B. Softwarelösungen erstellt haben, können diese Apps jetzt in den Store laden und über die Plattform an eine breite Masse an potentiellen Käufern vertreiben. Phoenix Contact stellt mit dem Store die Plattform zur Verfügung und berechnet im Gegenzug den App-Contributoren 20 % vom Umsatz.
Anwendungsbeispiel: Steuerung für Pumpen erweitern
In Deutschland sind etwa hunderttausend Pumpwerke in Betrieb, die Basis-Steuerung ist ausentwickelt. Funktionen wie die unterschiedlichen Schaltzustände der Pumpen oder Nachlaufzeiten sind in allen Gewerken gleich. Das macht eine einmal entwickelte Anwendung einfach multiplizierbar. Das ist die Grundlage für eine Pump-Control-App, die im Store angeboten werden wird. Die App steht zum Download auf eine PLC Next Control Steuerung bereit, ist im Grundsatz ausprogrammiert aber natürlich flexibel anpassbar auf individuelle Anforderungen. In einer solchen App sind alle Grundfunktionen fertig ausprogrammiert, installationsbereit und erprobt – also für einen direkten Einsatz auch für Nutzern ohne tiefe Programmierkenntnisse. Die Steuerung muss nur noch parametriert und an die individuellen Anforderungen vor Ort angepasst werden. Liegt z.B. durch ein Gewitter eine Störung bei den Pumpen vor, meldet sich die Steuerung mit der Pump-Controll-App per SMS auf dem Handy des Technikers, der dann sofort eingreifen kann.
Der Store bietet die Möglichkeit eine solche App stetig weiterzuentwickeln und neue Ideen und Möglichkeiten in die Anwendung zu bringen. Denkbar sind beispielsweise Funktionen wie Sprachsteuerungsfunktionen – statt senden einer SMS-Nachricht könnte die Pumpe z.B. zukünftig auch direkt den Techniker anrufen.
SPS IPC Drives 2018: Halle 9, Stand 310.
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