Kabelverschraubungen Qualität sorgt für hohe Betriebssicherheit
Selbst unscheinbarste Bausteine wie Kabelverschraubungen müssen heute eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten. Hier sind Kriterien wie kabelschonende Abdichtung, hohe Zugentlastung und große Spannbereiche im Fokus der Anlagenbauer. Mit den Baureihen UNI Dicht und blueglobe setzt Pflitsch solche Schwerpunkte.
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Dass Geiz nicht immer geil ist, lässt sich zunehmend an der Trendwende hin zu langlebigen Produkten als Basis für eine hohe Betriebssicherheit beobachten. Denn die Lebenszyklus-Kosten rücken vermehrt ins Blickfeld. Dabei ist nicht allein der Einkaufspreis entscheidend, sondern die Gesamtkosten eines Produktes während seiner Einsatzdauer — wozu Kompatibilität, Bestell- und Lageraufwand, Lebensdauer sowie Service gehören. Sonst kann schnell teuer werden, was „billig“ eingekauft wurde — etwa wenn radial einschnürende Quetschung und Abdichtung mit einem einfachen Gummiring das Risiko birgt, den Kabelmantel irreparabel zu verletzen und damit die Dichtheit zu verlieren.
Hauptaufgabe von Kabelverschraubungen ist nämlich das sichere Abdichten eingeführter Kabel. Deshalb hat Pflitsch hier einen Schwerpunkt bei seinen Typenreihen UNI Dicht und blueglobe gesetzt: Beide arbeiten mit einer großflächigen, balligen Abdichtung, weil sich der hochwertige Dichteinsatz axial und radial ans Kabel anschmiegt, das so geschont wird und irreparable Einschnürungen verhindert werden. Gleichzeitig ergeben sich eine sichere Zugentlastung, die Vollisolation des Kabels gegen den metallischen Verschraubungskörper und größere Spannbereiche. Mit der Schutzart IP68 (bis 10 bzw. 15 bar Druckdichtigkeit), liegen die Pflitsch-Verschraubungen weit über der Norm und sind damit staub- und druckwasserdicht. Im zertifizierten Labor haben beide Typen auch die Tests für IP69k bestanden: Da sich bei den Metall-Doppelnippeln der O-Ring in einer speziellen Nut definiert verformt, dichten sie sich in Bohrlöchern sicher ab.
UNI Dicht: anwendungsorientiert und individuell
Zudem erfüllt UNI Dicht mit seiner Typenvielfalt alle EU-Anforderungen für Kabel- und Leitungseinführungen. EMV- und Ex-Schutz, das Einführen von Flach- und Sonderkabeln (z.B. ASI-Bus) oder konfektionierten Kabeln durch geteilte Dichteinsätze oder mehreren — auch unterschiedlichen — Leitungen durch eine Mehrfach-Verschraubung sind ebenso realisiert wie Winkel- und Flanschverschraubungen und die Kombination mit Wellrohren und Schutzschläuchen für einen umfassenden mechanischen Kabelschutz.
Die Verschraubungen gibt es in den Größen M6 bis M90, weiterhin auch in den Pg-Maßen und mit internationalen Sondergewinden wie NPT, CTG oder Zoll. Verfügbar sind sie in Messing, Zink, Edelstahl, Aluminium und in den Kunststoffen PVDF und PA 6(3). Bei den Dichteinsätzen hat Pflitsch außerdem PVC durch hochwertiges TPE ersetzt, das resistent gegen viele Chemikalien ist und für eine verbesserte Zugentlastung sorgt, weil es in Kontakt, etwa mit Schneidölen, sein Volumen leicht vergrößert.
Die UNI Dicht-Verschraubung selbst besteht aus dem Verschraubungskörper und dem individuellen Dichteinsatz: Kabeldurchmesser, Umgebungstemperaturen, Anzahl der Kabel usw. spielen hierbei eine Rolle. Aus diesen Systemteilen stellt sich der Anwender seine spezielle Verschraubung zusammen — das reduziert den Bestell- und Lageraufwand. Dabei sind sowohl Komplett-Verschraubungen als auch lose abgepackte Verschraubungskörper und Einsatzdichtungen in der gewünschten Anzahl lieferbar. Sollten sich die Anforderungen im Laufe des Lebenszyklus ändern, ist der Wechsel etwa auf einen anderen Werkstoff problemlos möglich. Bei anderen Kabeldurchmessern, braucht nur der Dichteinsatz gewechselt werden. Müssen dünnere Kabel durch zu große Bohrungen geführt werden, kommt ein reduzierter Doppelnippel zum Einsatz, der die bisher üblichen Reduktionsstücke ersetzt.
blueglobe: Größere Spannbereiche reduzieren Bauteilvielfalt
Große Spannbereiche, hohe Dichtigkeit, gute Zugentlastung und Kennzeichnung sind die Merkmale der blueglobe — aus Messing, Kunststoff oder Edelstahl. Hier reichen die Größen M16, M25 und M40 aus, um alle Kabeldurchmesser von 4 bis 32 mm sicher abzudichten; herkömmliche Verschraubungen benötigen dafür bis zu fünf Größen. Im oberen Bereich erreicht die blueglobe M25 nahezu die Werte der handelsüblichen M32. Das spart Kosten und Platz.
Möglich macht das der kugelförmige Dichteinsatz aus einem spezialmodifizierten Kunststoff. Beim Anziehen der Druckschraube zentriert er die Summe der Kräfte optimal auf das durchgeführte Kabel und umschließt es großflächig. Der Dichteinsatz steckt unverlierbar in der Druckschraube und erzielt Druck-Dichtigkeiten von IP68 (bis 15 bar) — das sind 200% mehr, als die Norm vorschreibt. Gleichzeitig erreicht das großflächige Dichtprinzip eine 100-prozentige bessere Zugentlastung nach EN 50262, Klasse B.
Neben Großserien kann Pflitsch auch Prototypen, Sonderteile und Kleinserien wirtschaftlich realisieren und — in Kombination mit den Kabelkanälen — lassen sich auch einbaufertige Baugruppen ordern. Zudem stehen alle CAD-Daten der Kabelverschraubungen kostenlos im Internet zur Verfügung.
Für UNI Dicht bietet Pflitsch von M10 bis M80 ein dreistufiges EMV-Konzept:
- Bei den preiswertesten Entstör-Kabelverschraubungen wird das Schirmgeflecht einfach auf einen Konus in der Verschraubung aufgelegt.
- Für höhere Ansprüche gibt es den Doppelkonus. Hierbei wird das Kabel abgemantelt, das nur leicht aufgeweitete Schirmgeflecht zwischen einem Konenpaar geführt und dort sicher kontaktiert.
- Höchste Dämpfungswerte erreicht eine innenliegende Ringfeder nach dem UNI-IRIS-Prinzip: Beim Festdrehen der Druckschraube drückt der Dichteinsatz die Feder gleichmäßig um das freigelegte Schirmgeflecht – ohne ablängen oder aufweiten.
Stahlarmierte Kabel (7 bis 85 mm) lassen sich mit UNI Dicht AC in M16 bis M90 sicher führen und abdichten, wobei Ablängen, Aufspleißen und Einfädeln zwischen Erdungskonen entfällt – so verkürzen sich auch hier die Montagezeiten.
Für geschirmte Frequenzumrichter-Kabel, Motorleitungen und Bus-Kabel, in denen einzelne Adern separat geschirmt werden sollen, gibt es die blueglobe mit Schirmspiral-Hälften, die den äußeren Schirm kontaktieren und innenliegend die beiden separat geschirmten Adern aufnehmen.
Für den Ex-Einsatz hat Pflitsch seine Kabelverschraubungen nach der aktuellen ATEX-Richtlinie zertifiziert. Neben den G-Typen für Gasumgebungen gibt es für die UNI Dicht auch D-zugelassene für staubige Umgebungen. Auch die blueglobe in M12 bis M63 sind nach ATEX zertifiziert. Eine Besonderheit sind die verschiedenen ATEX-zertifizierten EMV-Kabelverschraubungen: Sie bieten Ex-Schutz in Kombination mit umfassendem EMV-Schutz.
Carsten Wohlrath, Pflitsch
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