Batterien in Großserie Schuler wird Anbieter von Massenfertigungssystemen für Batteriezellen
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Schuler übernimmt den italienischen Batteriezellenexperten Sovema. Damit wollen die Göppinger Systemanbieter in der Batteriezellenfertigung für die Automobilindustrie und andere Branchen werden.

Zusammen mit Sovema wird Schuler in Zukunft Maschinen und Anlagen entwickeln, die Gigafabriken in aller Welt für die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Batterien benötigen, wie es heißt. Die Verfügbarkeit derartiger Batterien in großen Stückzahlen sei die wesentliche Voraussetzung dafür, dass der umweltfreundlichen E-Mobilität im Straßenverkehr der Weg bereitet werden könne.
Das könnte sich auszahlen. Denn Schätzungen zufolge soll sich die angebotene Speicherkapazität der jährlich hergestellten Lithium-Ionen-Batterien bis 2030 im Vergleich zu 2020 weltweit etwa verfünffachen. Ein Drittel der geplanten Kapazitäten soll dann in Europa entstehen, wo riesige Fabriken in Deutschland, in Italien, in Spanien sowie in Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Polen und Ungarn geplant sind.
Italienischer Spitzenreiter der Batteriezellenfertigung
Sovema aus dem italienischen Villafranca di Verona betreibt übrigens weitere Niederlassungen in den USA und China. Das Unternehmen gehört damit zu den führenden international tätigen Anbietern von Anlagen zur Fertigung hochwertiger Batteriezellen, wie Schuler betont. Mit dem Bau entsprechender Maschinen für Pilot- und Laborprojekte hat sich das Unternehmen im Automobilsektor sowie anderen Industrien einen Namen gemacht. Darüber hinaus sei Sovema der weltweit einzige Anbieter von automatisierten, schlüsselfertigen Anlagen für die Massenproduktion von Blei-Säure-Batterien. Mit Schuler als Eigentümer verbinde das Unternehmen jetzt seine technologische Kompetenz mit dem Schuler-Know-how bei der Fertigung komplexer Anlagen für die vernetzte Produktion von Bauteilen und Komponenten in großen Stückzahlen.
Schuler hat das richtige Zeug für die Massenfertigung
Die Lithium-Ionen-Zelle ist das Herzstück der in Elektrofahrzeugen installierten Akkupacks und bestimmt deren Leistung in Bezug auf Energiedichte, Lade- respektive Entladefähigkeit und Lebensdauer. Derzeit gibt es drei Batteriezellentypen am Markt: zylindrische, prismatische und sogenannte Pouch-Zellen.
Ein erster Prozessschritt beim Bau von zylindrischen Batteriezellen ist das sogenannte Wickeln, bei dem Anoden- und Kathodenfolien getrennt von Separatorfolien übereinandergelegt und gewickelt werden. Bei Pouch-Zellen werden Anoden- und Kathodenfolien zunächst vereinzelt und anschließend in einem wiederholenden Zyklus aus Anode, Separator, Kathode, Separator et cetera gestapelt. Prismatische Zellen lassen sich mit beiden Verfahren herstellen, wie man erfährt. Nach der Kontaktierung der Ableiterfolien wird der Wickel respektive der Stapel in das Zellgehäuse integriert und anschließend mit Elektrolyt befüllt. Schuler bietet, wie es weiter heißt, bereits heute Fertigungslinien für die wirtschaftliche Massenproduktion sowohl von prismatischen als auch von zylindrischen Batteriezellgehäusen an.
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