Ergonomie Sensormatte am Arbeitsplatz könnte Haltungsschäden vorbeugen
Wissenschaftler des Fraunhofer IPA haben zusammen mit Isoloc Schwingungstechnik eine Sensormatte für Steharbeitsplätze entwickelt, die die Fußposition des Mitarbeiters erfasst. So könnten Haltungsschäden vermieden werden.
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An Arbeitsplätzen, an denen Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum stehen müssen, können durch falsche Belastung auf lange Sicht Haltungsschäden entstehen. Dagegen könnte eine neue Sensormatte helfen: Die Isoloc Schwingungstechnik GmbH hat zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA eine Matte entwickelt, die mit kapazitiven Sensoren ausgestattet ist. Diese Sensoren erfassen in Echtzeit, wo der Mitarbeiter steht und erkennen Gewichtsverlagerungen.
Wie die Sensormatte funktioniert
In die Matte sind 48 Sensoren pro Fuß integriert. Die Messung erfolgt durch die Schuhsohle hindurch: Ob ein Mitarbeiter also Sicherheitsschuhe mit starren Sohlen trägt, spielt für die Matte keine Rolle.
Die Matte ist über ein Bus-System und USB-Anschluss mit dem Computer des Mitarbeiters verbunden. Dort sieht der Mitarbeiter auf einem Schachbrettmuster echtzeitnah, wie stark welche Bereiche seiner Füße gerade belastet sind. Jedes Schachbrett steht für einen Sensor. In den drei Farben rot, gelb und grün zeigt die Software die Belastung an.
Was bisher noch fehlt: Der Mitarbeiter kann zwar selbst die Haltung beobachten und korrigieren, allerdings bekommt er keine Auswertung seiner Haltung. Das wollen die Macher der Matte noch einführen: Eine Art Ampelsystem soll anzeigen, ob der Mitarbeiter gut steht, ob es Verbesserungspotential gibt oder ob er sein Gewicht sofort verlagern muss, weil ein Bein zu lange zu stark belastet wurde.
Warum Ergonomie am Steharbeitsplatz wichtig ist
Langes Stehen birgt viel Potential für Haltungsschäden: Belastet ein Mitarbeiter ein Bein immer mehr als das andere, oder ist das Gewicht ungleich auf den Beinen verteilt, kann das auf lange Sicht zu Beckenfehlstellungen, verspannten und schmerzenden Muskeln im Bereich der Wirbelsäule, des Nackens, der Beine und der Schulter führen. Die Folgen davon wiederum können Bandscheibenschäden und eine erhöhte Belastung der Gelenke sein.
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