Bevor der TÜV kommt! Neue Normen, Teil 3 Sicherheit im Spannungsfeld der Normen
Die richtige Umsetzung der Anforderungen zur Funktionalen Sicherheit im Spannungsfeld zwischen EN ISO 13849, EN 62061 und IEC 61508 erfordert viel Erfahrung. Diese Normen werden für den Bereich „Sicherheit von Maschinen“ schwerpunktmäßig diskutiert.
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Die TÜV Rheinland Group ist ein international führender Dienstleister für dokumentierte Sicherheit und Qualität. Das Geschäftsfeld „Automation, Funktionale Sicherheit“ verfügt über langjährige internationale Erfahrungen im Prüfgeschäft und ist eine der ersten Adressen für Typprüfungen im Bereich „Sicherheit von Maschinen“.
Die Hauptaufgaben des Geschäftsfeldes sind das Prüfen elektrischer und elektronischer Geräte und Systeme, die in sicherheitsrelevanten Anwendungen eingesetzt werden und von denen ein hohes Maß an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität gefordert wird. Das Kriterium bei einer Prüfung ist die Funktionale Sicherheit: Ein Versagen der Geräte darf weder Personen noch Umwelt gefährden. So müssen sie auch unter Fehlerbedingungen ihre Sicherheitsfunktionen ausführen können. Mit der Typprüfung wird der Nachweis erbracht, dass das Produkt für die vorgesehene Sicherheitsanwendung geeignet und konform zu den relevanten Normen ist. Auf Basis dieser Prüfung kann der Hersteller die Konformität mit den relevanten Europäischen Richtlinien erklären.
Enge Zusammenarbeit
Die Typprüfung kann entwicklungsbegleitend durchgeführt werden oder am bereits fertig entwickelten Produkt erfolgen. Die entwicklungsbegleitende Typprüfung ist jedoch vorzuziehen, da bereits in der Konzeptphase potenzielle Probleme erkannt werden können, eine enge Zusammenarbeit die Entwicklung beschleunigt und die Konzeptbeurteilung Planungssicherheit bietet. Bei einer Prüfung an einem bereits fertig entwickelten Produkt können sicherheitstechnische Aspekte übersehen worden sein, welche ein Re-Design notwendig machen.
Die entwicklungsbegleitende Typprüfung ist in die drei Phasen Konzeptprüfung, Hauptprüfung und Zertifizierung unterteilt. Die Konzeptprüfung beginnt in der Regel mit der Vorstellung der Produktspezifikation und des Realisierungskonzeptes durch den Hersteller. Es wird verifiziert, ob alle für dieses Gerät anzuwendenden Normen berücksichtigt worden sind und das Konzept geeignet ist, die relevanten Anforderungen zu erfüllen. Sie beinhaltet neben der Prüfung und Beurteilung der geplanten Maßnahmen zur Fehlervermeidung während des Produktlebenszyklus auch die der vorgesehenen Maßnahmen zur Beherrschung von Fehlern.
Mittels einer FMEA (Failure Mode and Effect Analysis) auf Strukturebene erfolgt bereits eine Abschätzung der quantitativen sicherheitstechnischen Kenngrößen. Abschließend wird ein Prüfplan für die Hauptprüfung erstellt und eine positive Konzeptbeurteilung in Form eines Berichts bzw. einer Stellungnahme formuliert.
Konformität erklären
In der Hauptprüfung erfolgt die Verifikation, dass die Realisierung des Produktes entsprechend dem vorgestellten Konzept – unter Berücksichtigung der Punkte im Konzeptbericht – folgerichtig umgesetzt wurde. Abgeschlossen wird die Hauptprüfung mit dem Bericht zur Typprüfung, auf dessen Basis der Hersteller die Konformität zu den relevanten Europäischen Richtlinien erklären kann. Anschließend kann optional in einer weiteren Phase die Zertifizierung erfolgen. Auf Basis des Prüfberichtes wird von der Zertifizierungsstelle ein Zertifikat mit oder ohne Prüfzeichen ausgestellt. Es werden die Prüfzeichen „Type Approved“ und „FS Type Approved“ unterschieden.
Das Prüfzeichen „Type Approved“ wird vergeben, wenn alle Vorschriften als Prüfgrundlagen verwendet wurden, die zum Nachweis der Konformität mit den relevanten Europäischen Richtlinien erforderlich sind.
Das Prüfzeichen „FS Type Approved“ wird nur für Geräte vergeben, für die die Produktnormen Anforderungen an die Funktionale Sicherheit stellen und die für den Einsatz in sicherheitsrelevanten Anwendungen vorgesehen sind.
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