Sensorik Sieben neue Sensoren
Von smarten Radarsensoren für raue Umgebungen über Sensoren zur Messung von Füllständen oder zur Erkennung von Luft- und Gasblasen bis hin zu Sensoren für die 3D-Elektronik-Inspektion – wir zeigen Ihnen sieben Produktneuheiten im Überblick.
Anbieter zum Thema

1. Smarte Radarsensoren für raue Umgebungen
Turck stellt robuste Radarsensoren zur Abstandsmessung bis 15 m für raue Einsatzbereiche in der Fabrikautomation sowie in Outdoor- oder mobilen Anwendungen vor. Die 122-GHz-Geräte in Schutzart IP67/69K sind laut Hersteller schockbeständig bis 100 g und eignen sich daher beispielsweise zur Distanzmessung in der Hafen-Logistik, wo Opto- oder Ultraschallsensoren aufgrund ihrer begrenzten Reichweite oder Störeinflüssen wie Staub, Wind oder Lichteinfall häufig ausscheiden.
Die browserbasierte Parametrierungsoberfläche Turck-Radar-Monitor soll die Einrichtung der DR-Sensoren durch Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve erleichtern – insbesondere bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von Störsignalen oder bei verzwickten Montagesituationen. Bei Montage mehrerer Geräte in unmittelbarer Nachbarschaft verhindert das FMCW-Messprinzip, dass sich die Signale gegenseitig beeinflussen.
Alle DR-M30-IOL-Sensoren verfügen über IO-Link sowie Analog- und Schaltausgang, wobei der Analogausgang auch als zweiter Schaltausgang konfiguriert werden kann. In klassischen Applikationen können die Geräte auch ohne IO-Link genutzt werden. Drei unterschiedliche Linsenkonfigurationen erlauben eine applikationsoptimierte Geräteauswahl, je nachdem, ob ein kurzes und breites, ein mittleres oder ein langes und schmales Erfassungsfeld verlangt wird.
2. Präzise Laser-Sensoren für die Automatisierung
Micro-Epsilon hat zusätzliche Laser-Punkt-Sensoren der opto-NCDT-1900-Serie eingeführt. Damit werden nun Messbereiche von 2 mm bis 500 mm abgedeckt. Eingesetzt werden sie unter anderem in Koordinatenmessmaschinen und im 3D-Druck.
Für anspruchsvolle Messaufgaben bietet das Unternehmen nun Laser-Sensoren mit Laser-Linie (LL) für metallische und strukturierte Oberflächen an. Ihr kleiner, ovaler Lichtfleck kompensiert feine Unebenheiten der Oberfläche. Die neuen Modelle decken nun Messbereiche von 2 mm bis 25 mm ab. Die dynamischen Sensoren bieten laut Hersteller eine kleine Baugröße, hohe Applikationsvielfalt und präzise Messergebnisse.
Die Advanced-Surface-Compensation sorgt für eine optimale Belichtungsregelung auf einfachen wie anspruchsvollen Oberflächen. Der Sensor bietet darüber hinaus eine hohe Fremdlichtbeständigkeit, die einen Einsatz auch in stark beleuchteten Umgebungen ermöglichen soll. Die zweistufige Messwertermittlung sorgt dem Hersteller zufolge für hohe Stabilität und einen genauen Signalverlauf auch an Stufen und Kanten.
3. Wegmessung in engen Bauräumen
Die Wegsensor-Serie MBF von Megatron wurde für eine schnelle, einfache und ökonomische Integration in die Applikation optimiert. Das zeigt sich optisch durch das schlanke Design mit nur 13,6 mm Bauhöhe. Der MBF nutzt Folienpotentiometer. Durch Ausübung von mechanischem Druck auf die Folie wird ein positionsabhängiges, auswertbares Signal erzeugt. Als Positionsgeber fungiert ein universeller Mitnehmerschlitten, der keine Schubstange erfordert. Zudem schützt die oberste Folienschicht die Widerstandsbahn vor äußeren Einflüssen wie Spritzwasser. Die gesamte elektrische Funktion des Sensors liegt somit im Inneren der Folie, die selbst bei widrigen Bedingungen einwandfreie Messergebnisse liefern soll. Der elektrische Anschluss erfolgt über den integrierten Crimp-Stecker.
Die Wegsensoren haben laut Unternehmen eine stufenlose, nahezu unendliche Auflösung und eine Lebensdauer von mehr als 3 Mio. Bewegungen. Sie sind bei Megatron für die Messbereiche von 50 mm bis 500 mm verfügbar und können auf Wunsch an die Anwendung angepasst werden. MBF-Wegaufnehmer finden sich in medizintechnischen ebenso wie in mobilen Anwendungen – also überall dort, wo Wege platzsparend gemessen werden müssen. Der potentiometrische Linearsensor soll unempfindlich gegenüber EMV-Einflüssen sein. Auf Anfrage realisiert Megatron einen höheren IP-Schutz, Anpassungen am Kabelanschluss sowie einen erweiterten Temperaturbereich.
4. Füllstände in Hygiene-Anwendungen messen
In Anwendungen der Getränke- und Lebensmittelindustrie müssen häufig die Füllstände von Tanks überwacht werden. Für die optimale Steuerung des Prozesses ist in der Regel eine kontinuierliche Messung des Füllstands notwendig. Mit dem neuen Radarsensor LW2720 von IFM soll sich eine solche Messung zuverlässig und genau durchführen lassen, ohne dass der Sensor mit dem Medium in Berührung kommen muss. Der Sensor wird am oberen Ende eines Tanks installiert und misst über die Reflexion den Abstand zur Oberfläche des Mediums. Aus der Füllhöhe lässt sich dann das Volumen des Tankinhalts berechnen. Da der Radarsensor mit einer Messfrequenz von 80 GHz arbeitet, kann die Antenne laut Hersteller relativ klein sein. Der Messbereich beträgt 10 m, wobei eine Genauigkeit von ±2 mm möglich sein soll.
Der Radarsensor wurde von IFM speziell für hygienische Umgebungen entwickelt. Mit einem Edelstahlgehäuse und Antennen sowie Dichtungen, die problemlos mit Lebensmitteln in Kontakt kommen können, erfüllt der Sensor laut Hersteller die strengen Anforderungen gemäß 3-A und EHEDG. Auch für die in der Lebensmittelindustrie häufig verwendeten Verfahren CIP und SIP soll der neue Sensor geeignet sein. Den Messwert kann der LW2720 entweder über eine klassische 4…20 mA-Schnittstelle oder über IO-Link übertragen. Mit der IO-Link-Schnittstelle soll sich zudem der Sensor einfach parametrieren lassen.
5. Luft- und Gasblasen erkennen für höhere Prozesssicherheit
Die neue Sensorserie PAD20 von Baumer eignet sich unter anderem für die Überwachung von Heiz- und Kühlsystemen im Maschinen- und Anlagenbau. Durch die Erkennung von Luft- und Gasblasen, welche die Leistung und Funktion von Anlagen unmittelbar beeinflussen, erhöht der Sensor laut Unternehmen die Effizienz der Systeme und stabilisiert die Prozesse.
Entwickelt wurde der PAD20 von Baumer zunächst für einen Kunden aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Dieser wollte beim Behälterwechsel verhindern, dass seine Anlagen leer und die Pumpen trocken laufen. Gleichzeitig sollte die in den Transportbehältern vorhandene Fruchtmischung komplett entleert werden um den Ressourceneinsatz zu optimieren. Ein Problem, für das es laut Hersteller bisher keine Lösung gab. Durch den Einsatz des Sensors werden kleinste Luft-und Gasblasen bei der Dosierung von Fruchtzubereitung erkannt und so der optimale Zeitpunkt für den Containerwechsel bestimmt.
Über die individuelle Festlegung von zwei Schaltbereichen haben Anwender die Möglichkeit den Sensor optimal auf die Bedürfnisse des Prozesses einzustellen.
6. Multipart und Multipeak für die 3D-Elektronik-Inspektion
Die neuen 3D-Sensoren der C6-Serie von AT bieten neue und hochgenaue Features, die gerade bei der Prüfung von minimalen, elektronischen Bauteilen einen Vorteil darstellen sollen.
Die entscheidende, neue Funktion hier ist Multipart, mit der unabhängig vom Pixelformat oder vom Algorithmus bis zu 10 unterschiedliche Features gleichzeitig ausgegeben werden können.
Zusätzlich zu der Information über unterschiedliche Peaks (Multipeak), welche häufig unverzichtbar für die Unterdrückung von Sekundärreflexen der Laserlinie ist, erhält der Kunde durch Multipart auch Zusatzdaten wie beispielsweise Reflectance, Scatter oder Confidence.
Dadurch soll es möglich sein, anstelle einer bisherigen einfachen Punktewolke eine fotorealistische Darstellung des Prüfobjekts zu generieren. Außerdem sollen sich damit auch 2D-Inspektionsaufgaben wie Schrifterkennung oder Inspektion von QR-Codes einfach implementieren lassen.
7. Wege genau, nachhaltig und individuell messen
Die Modellreihe SM 34 der Firma Schreiber Messtechnik bietet die Möglichkeit, Wege bis zu 20 mm exakt zu messen. Der 10 mm dicke Sensor kann dank vergossener Bauweise (IP68), variabler Betriebsspannung (5, 12, 24 V) und Ausgangssignal (0-10, 0-5, 0-4V bzw. 4-20 mA) sowie individuellen Ausführungen (Kugelgelenke, Kabelausgang, Lemo- Stecker, Taster…) auch in bestehenden Systemen bei extremen Umweltbedingungen eingesetzt werden.
Die kontaktlose Messwertaufnahme soll für eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer und eine hohe Auflösung sorgen.
Sensible Anwendungen wie Satellitentechnik, Flugzeugbau und Industrieautomation profitieren genauso wie Bereiche die Schock und Vibration, Ölnebel, Schlamm sowie Regen ausgesetzt sind.
(ID:47885463)