Tipps Was hilft bei Hitze im Büro?
Die Sommerhitze belastet viele Menschen, gerade am Arbeitsplatz. Was bei der Hitze hilft und warum auch hier Corona eine Rolle spielt.
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Temperaturen über 30 Grad sind im Urlaub sicher schön, aber machen am Arbeitsplatz vielen zu schaffen. Vor allem mit dem Hintergrund der Corona-Pandemie: Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist an vielen Arbeitsplätzen vorgeschrieben oder zumindest empfohlen – gerade bei Hitze kann das zusätzlich belasten. Der TÜV-Verband gibt Tipps, was bei der Hitze auch am Arbeitsplatz hilft, und was zu beachten ist.
Was hilft gegen Hitze am Arbeitsplatz:
Bekommen Mitarbeiter hitzefrei?
Einen Anspruch auf Hitzefrei für Arbeitnehmer gibt es nicht, auch nicht auf gekühlte Räume. Allerdings ist der Arbeitgeber in der Pflicht, die Mitarbeiter vor Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen - und hohe Temperaturen gehören dazu. Das regeln im Detail die „Technischen Regeln für Arbeitsstäten“ von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Liegt die Lufttemperatur in Arbeitsräumen über 26 Grad, müssen Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel durch Sonnenschutzvorrichtungen. Bei Raumtemperaturen von mehr als 30 Grad müssen Arbeitgeber weitere technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen ergreifen. Erst ab einer Lufttemperatur von 35 Grad gelten Arbeitsräume als nicht mehr geeignet.
Homeoffice als mögliche Erleichterung
Die Corona-Krise hat in vielen Bereichen Homeoffice enorm vorangetrieben. Das kann auch jetzt in der Sommerhitze von Vorteil sein, denn oft lässt es sich im Homeoffice der Hitze besser ausweichen, solange der Beruf selbst das Arbeiten von zuhause erlaubt.
Was Arbeitgeber tun können
Wenn Homeoffice nicht möglich ist, kann der Arbeitgeber Getränke bereitstellen, eine eventuelle Kleiderordnung lockern oder häufigere Pausen in kühlen Bereichen ermöglichen. Vor allem für Mitarbeiter, die bei großer Hitze mit Mund-Nasen-Schutz arbeiten müssen, sind Pausen wichtig. Zudem sollte man frühmorgens lüften und tagsüber den Sonnenschutz geschlossen halten.
Vorsicht beim Einsatz von Klimaanlagen
Klimaanlagen bringen natürlich schnelle Abkühlung. Doch auch dabei gibt es einiges im Zusammenhang mit Corona zu beachten, denn Klimaanlage ist nicht gleich Klimaanlage: Klimaanlagen mit Frischluftzufuhr kühlen nicht nur den Raum, sie tauschen auch die Raumluft regelmäßig aus, was besonders wirksam gegen Viren ist. So empfehlen Arbeitsmediziner, Räume mindestens alle 20 Minuten zu lüften. Dagegen sind Klimaanlagen mit Umluftbetrieb nicht empfehlenswert: Diese Geräte saugen die Luft an, kühlen sie herunter und verteilen sie wieder im Raum. Nicht nur ersetzt das nicht das Lüften, noch dazu werden mögliche Viren im gesamten Raum verteilt, die Ansteckungsgefahr steigt.
Das gilt auch für so genannte Splitgeräte, die aus einer Außen- und einer Inneneinheit bestehen. Auch hier wird kaum Frischluft zugeführt, da nur das Kältemittel zwischen den beiden Einheiten zirkuliert – außer bei speziellen Geräten mit Lüftungsfunktion. Die in Klimageräten eingebauten Filter sind in der Regel nicht ausreichend, um die eventuell virenbelasteten Aerosole aus der Luft zu filtern.
Außerdem sollten Klimaanlagen nicht zu kalt eingestellt sein – die Innenraumtemperatur sollte sich nicht um mehr als sechs Grad von der Außentemperatur unterscheiden, um Erkältungen zu vermeiden.
Ventilatoren richtig einsetzen
Ventilatoren können prinzipiell auch Erleichterung verschaffen. Aber auch hier gilt: In Arbeitsräumen mit mehreren Personen ist davon abzuraten, da potentielle Viren dadurch besser im Raum verteilt werden. Nur im Zusammenhang mit Frischluft sind Ventilatoren sicher einsetzbar. Zudem sollte man darauf achten, dass durch den Luftzug kein steifer Nacken oder eine Unterkühlung entsteht. Unbedenklich sind Klimaanlagen und Ventilatoren im Homeoffice oder Einzelbüros.
In Produktionsbetrieben oder Lagerhallen können Luftduschen oder Wasserschleier für Abkühlung sorgen.
Vorsicht bei Kreislaufproblemen: Was hilft
Große Hitze führt zu einem sinkenden Blutdruck, da sich die Blutgefäße weiten. Ähnliches passiert, wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Gerade in Kombination kann das an heißen Tagen gefährlich werden. Schwindel, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und Übelkeit deuten auf Kreislaufprobleme hin. Dann hilft kaltes Wasser an den Handgelenken oder das Eintauchen der Unterarme in kaltes Wasser.
Noch etwas wirksamer ist ein kaltes Fußbad. Betroffene sollten sofort ausreichend Wasser trinken und dann die Beine hochlegen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Präventiv sollten Menschen bei großer Hitze viel trinken. Empfohlen sind bei normalen Temperaturen 1,5 Liter pro Tag. Ist es richtig heiß, kann aber auch 0,5 bis 1 Liter zusätzlich pro Stunde notwendig sein.
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