Gehaltsstudie Was Projektmanager in der Elektrotechnik verdienen
Eine aktuelle Studie des Fachverbands für Projektmanagement zeigt: Es lohnt sich, Projektmanager zu sein, denn die Gehälter steigen immer weiter. Projektmanager im Bereich Elektrotechnik verdienen besonders gut.
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Projektmanager dürfen sich freuen: Auf Grundlage einer Studie von GPM, dem Fachverband für Projektmanagement, steigen die Gehälter von Projektmanagern weiter, zuletzt um 1,9 Prozent auf durchschnittliche 80.000 Euro pro Jahr. Doch die Gehälter unterscheiden sich enorm nach Branche. Die Elektrotechnik liegt dabei mit 90.200 Euro über dem Durchschnitt. An erster Stelle steht jedoch die Pharma- und Chemieindustrie (98.300 Euro), am schlechtesten verdienen Projektmanager in der Software (71.600 Euro) und in Ingenieurbüros (71.500 Euro).
Weiterbildung ist für Gehalt entscheidend
Neben der Branche schlagen sich die Größe eines Unternehmens sowie der Umsatz im Gehaltsgefüge nieder: Die höchsten Gehälter zahlen Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten bzw. solche, die einen jährlichen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro erzielen.
Weiterbildungen dienen nicht nur dem Wissenszugewinn. Sie verhelfen vielmehr auch zu Gehaltssprüngen: Die erfolgreiche Teilnahme an Zertifikatslehrgängen hat Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Durchschnittlich erzielen Personen ohne projektmanagementspezifische Zertifizierung ein deutlich geringeres Jahresgehalt als diejenigen, die sich ihre Kompetenz für bestimmte Aufgaben von einer unabhängigen Instanz prüfen und bestätigen lassen. Dass viele Projektmanager eine Weiterbildung für unerlässlich halten, zeigen auch die Zahlen: Rund 75 Prozent der Befragten haben mindestens eine Form der Zertifizierung im Projektmanagement erworben, 27 Prozent davon sogar zwei oder mehrere Zertifikate.
Gehalt von Männern und Frauen nähert sich an
Eine gute Tendenz: Das Gehalt von Männern und Frauen im Projektmanagement nähert sich an. Ergab die Studie im Jahr 2015 noch eine Differenz von 23,6 Prozent, so beträgt der Lohnunterschied in der aktuellen Umfrage nur noch 14,1 Prozent. „Ein positiver Trend, der dennoch nicht zufrieden stellen kann, gerade auch, wenn man sich die Projektmanagementebenen genauer ansieht“, mahnt Prof. Steffen Scheurer, der die Erhebung wissenschaftlich begleitete. „Die Wirtschaft ist auf hoch qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Deshalb muss es eine Selbstverständlichkeit sein, weiblichen Mitarbeitern die gleichen Konditionen zu bieten wie ihren männlichen Kollegen.“
Digitalisierung als neue Herausforderung
Eine neue Herausforderung stellt die Digitalisierung dar, die in diesem Jahr als Themenfeld neu in das Umfragedesign der Gehaltsstudie aufgenommen wurde. Grundsätzlich genießt dieses Thema in den Unternehmen einen hohen Stellenwert, wird aber unterschiedlich umgesetzt. Am positivsten wird die Wirkung der digitalen Transformation in Bezug auf die zentrale Ablage von Wissen, die Strukturierung von Arbeitsschritten in Projekte und die Optimierung von Prozessen gesehen. Handlungsbedarf besteht bei den Faktoren Budget und Mitarbeiterkompetenz: „Zwar wird in IT-Syteme investiert, weniger aber in die Qualifizierung des Personals. Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität, aber auch die Arbeitsgeschwindigkeit und die Fähigkeit zur Selbstorganisation sind Anforderungen, die die Befragten nun verstärkt zu meistern haben. Darauf muss die Projektwirtschaft reagieren“, resümiert Scheurer.
Der durchschnittliche Studienteilnehmer ist 40 Jahre alt, Akademiker, auslandserfahren und in leitender Funktion im Projektmanagement eines mittelgroßen oder großen Unternehmens beschäftigt. Dabei bilden Ingenieure (34,8 Prozent) und Wirtschaftswissenschaftler (27,8 Prozent) unter den Befragten die größten Gruppen. Mit einer Wochenarbeitszeit von knapp über 46,2 Stunden leisten die befragten Projektmanager durchschnittlich 7,5 Stunden mehr als vertraglich vereinbart. Dennoch ist die deutliche Mehrheit der Befragten mit ihrer aktuellen Tätigkeit in Projekten sehr zufrieden und bewertet die Aufgaben als äußerst interessant.
Für die Studie hat die GPM 1.075 Projektmanager zahlreicher Branchen zwischen April und Juli 2017 befragt. Die gesamten Ergebnisse der Studie können für GPM-Mitglieder kostenlos bezogen werden.
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