B2B-Gehaltsreport Wer wie viel verdient – der Gehaltsreport IT und Industrie

Autor Katharina Juschkat

Die Automatisierungsbranche verdient überdurchschnittlich gut – andere werden schlechter bezahlt und sind unzufriedener. Wir haben insgesamt 8.700 Leser der unterschiedlichen Branchen gefragt, was sie verdienen und wie zufrieden sie sind – lesen Sie jetzt in unserem Gehaltsreport nach.

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Die Automatisierungs- und Elektrotechnikbranche gehört zu den Top-5-Verdienern unseres großen Gehaltsreports.
Die Automatisierungs- und Elektrotechnikbranche gehört zu den Top-5-Verdienern unseres großen Gehaltsreports.
(Bild: ©eyetronic - stock.adobe.com)

In den letzten beiden Jahren hat sich das Gehalt einerseits nach oben entwickelt, allerdings müssen Fachkräfte durchschnittlich 30 Minuten länger pro Woche arbeiten. Ungebrochen ist der positive Umgang mit Überstunden: 84,7 % der Fachkräfte bekommt Überstunden in Freizeit ausgeglichen oder ausbezahlt, während bei 27,6 % kein Ausgleich erfolgt und bei 4,5 % erst gar keine Überstunden anfallen. Das sind Ergebnisse unseres großen Gehaltsreport IT und Industrie, der die Gehaltsstruktur unterschiedlicher deutschen Branchen beleuchtet. Die Erhebung erfolgte unter über 8.700 Lesern in den vergangenen zwei Jahren.

Automatisierungsbranche unter den Top-5-Verdienern

Besonders gut ergeht es der Automatisierungs- und Elektrotechnikbranche. Das Jahresbruttogehalt liegt bei 72.000 Euro (Mittleres Einkommen mit variablem Anteil) und ist damit in unserem Branchenvergleich unter den Top-5-Verdienern hinter den IT-Herstellern, der Chemiebranche und dem Finanzwesen.

Kaum verwunderlich: Wer in der Forschung und Entwicklung tätig ist, dessen Gehalt wächst starkt mit dem Alter und damit mit der Erfahrung. Während unter 30-jährige im Schnitt noch 48.250 Euro verdienen, liegt das mittlere Einkommen bei den über 60-jährigen bereits bei 84.800 Euro - dabeibleiben lohnt sich also.

Auch bei den Zusatzleistungen schneidet die Branche überdurchschnittlich ab: 94 % aller Befragten bekommen zumindest eine Zusatzleistung, darunter führt das Weihnachtsgeld (57,7 %), das Urlaubsgeld (47 %) und die betriebliche Altersvorsorge (42 %) an. Innerhalb der letzten fünf Jahre bekamen 87,7 % der Automatisierer eine Gehaltserhöhung, der Hauptgrund hierfür war eine Tariferhöhung (45,8 %) gefolgt von zusätzlichen Aufgaben (30,8 %). Branchenweit haben dagegen nur 82,5 % aller Befragten eine Gehaltserhöhung erhalten.

Ein Vergleich aller Branchen finden Sie in unserem großen Gehaltsreport.

Frauen verdienen weniger und sind unzufriedener

Bei dem Vergleich von Frauen und Männern in der Automatisierungsbranche kommen deutliche Unterschiede zum Vorschein. Während Männer im Median auf 65.452 Euro Jahresbruttogehalt kommen, liegt es bei Frauen bei 55.920 Euro. Verglichen wurden hier nur die Gehälter von Mitarbeitern ohne leitende Funktionen, da der extrem geringe Frauenanteil in der Geschäftsführung bzw. bei leitenden Mitarbeitern den Gehaltsvergleich verfälscht hätte. Auch liegt der Gehaltsunterschied zum Teil an den unterschiedlichen Arbeitszeiten. So kommen Frauen im Durchschnitt auf 41,2 Wochenstunden, Männer dagegen auf 43,3 Stunden.

Das unterschiedliche Gehalt schlägt sich auch in der Zufriedenheit nieder: So sind gerade einmal 26,2 % aller Frauen sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrem Gehalt, wohingegen fast die Hälfte aller männlichen Befragten mit ihrem Gehalt zufrieden sind. Auch das Arbeitsklima scheint von Frauen und Männern unterschiedlich wahrgenommen zu werden – fast drei Viertel aller befragten Männer sind zufrieden bzw. sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsklima, bei den Frauen sind es dagegen knapp 62 % – auch noch ein gutes Ergebnis, aber doch deutlich weniger als bei ihren männlichen Kollegen.

Ähnlich spaltet es sich bei der Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten: Hier sind nur 12 % aller Männer sehr unzufrieden oder unzufrieden, dagegen sind fast ein Viertel aller befragten Frauen (23,8%) nicht zufrieden mit ihrem Vorgesetzten. Die Unterschiede könnten daran liegen, dass es Frauen in der Branche schwerer haben, Fuß zu fassen und akzeptiert zu werden, oder auch, dass sich mit dem schlechteren Gehalt eine generelle Unzufriedenheit in dem Job niederschlägt.

Fast einer Meinung sind sich die Geschlechter zumindest bei den Aufstiegsmöglichkeiten: Hier sind beide Seiten gleich unzufrieden mit den Aufstiegschancen mit knapp 42 % .

Gehalt ist angestiegen

In den vergangenen zwei Jahren sind die Gehälter in der Automatisierungsbranche von 71.100 Euro auf 73.000 Euro (im Median) gestiegen. Auch der Frauenanteil ist von 8,4 % auf 10,2 % gestiegen. Gleichzeitig nehmen die Arbeitsstunden ab: Lag der Durchschnitt einer tatsächlichen Arbeitswoche 2016 noch bei 45,6 Stunden, kommt die Branche dieses Jahr auf durchschnittlich 44 tatsächlich gearbeitete Stunden pro Woche. Getrübt hat sich jedoch die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung: Vor zwei Jahren erwarteten noch 58,4 % eine Erhöhung, dieses Jahr sind es nur noch 50,4 %.

Doch das gute bzw. sehr gute Arbeitsklima in der Automatisierungs- und Elektrotechnik-Branche ist durchgehend stabil und stieg sogar leicht um knapp 4 % auf 74,8 %. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt konnte leicht ansteigen von 48,4% auf 51%.

Den gesamten Gehaltsreport gibt es zum kostenlosen Download.

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