MRK Wie Mensch-Roboter-Arbeitsplätze besser geplant werden können

Redakteur: Katharina Juschkat

Einen Mensch-Roboter-Arbeitsplatz einzurichten ist heutzutage noch sehr aufwändig. Deshalb entwickelt das Fraunhofer IFF zusammen mit Systemintegrator Symacon neue Werkzeuge, um MRK-Applikationen vorab besser zu planen.

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Gemeinsame Arbeitsplätze von Mensch und Roboter sollen bald zur Normalität werden. Das Fraunhofer IFF und Systemintegrator Symacon wollen in dem gemeinsamen Projekt MR_KOOP deren Vorabplanung und Integration in den Produktionsprozess deutlich vereinfachen.
Gemeinsame Arbeitsplätze von Mensch und Roboter sollen bald zur Normalität werden. Das Fraunhofer IFF und Systemintegrator Symacon wollen in dem gemeinsamen Projekt MR_KOOP deren Vorabplanung und Integration in den Produktionsprozess deutlich vereinfachen.
(Bild: Fraunhofer IFF)

Kollaborative Roboter sind durch Sensortechnik in der Lage, ihre Umgebungen zu erfassen und können viel flexibler auf Ereignisse reagieren als die erste Generation von Industrierobotern. Sie erlauben somit eine enge bis unmittelbare Zusammenarbeit mit der Maschine, ohne die Gefahr, dass der Mensch vom mitarbeitenden Roboter verletzt wird.

Hohe Sicherheitsanforderungen an kollaborative Robotersysteme

Der flächendeckende Einsatz in der Industrie bleibt ihnen jedoch noch verwehrt. Tatsächlich stellen die hohen Sicherheitsanforderungen an kollaborative Robotersysteme Systemintegratoren und Anlagenplaner heute noch vor große Herausforderungen. In jedem Einzelfall muss detailliert geklärt werden, welche Auswirkung die verschiedenen eingesetzten Sicherheitssensoren auf den konkreten Prozess, in den der Roboter integriert ist, auf die unmittelbare Umgebung und an die Art der Kollaboration zwischen Menschen und Roboter haben. Er darf sowohl den Menschen, der in seiner Nähe arbeitet, auf keinen Fall verletzen, als auch durch seine reaktiven Änderungen der Bewegungsabläufe den Produktionsprozess nicht signifikant stören.

27. September 2017 in Würzburg - Kongress für funktionale Sicherheit

Anwendertreff zu denThemen der funktionale Sicherheit von Maschinen und Anlagen sowie der funktionaler Sicherheit in der Praxis. Am 27. September 2017treffen sich zum 5. Mal Maschinensicheits-Experten auf dem Anwendertreff Maschinensicherheit in Würzburg.

„Mit den heute üblichen Planungs- und Entwurfsmethoden lassen sich solche Fragen, wenn überhaupt, nur bedingt beantworten“, beschreibt Roland Behrens vom Fraunhofer IFF die Situation. Er ist am Magdeburger Forschungsinstitut für die Entwicklung neuer Robotiksysteme mit MRK-Funktion und ihre Integration in industrielle Abläufe verantwortlich „Das Problem ist, dass die vorhandenen Werkzeuge nicht an die relevanten Sicherheitsvorgaben der MRK angepasst sind“, sagt der Robotikexperte. Heute sei es beispielsweise nicht möglich, kritische Sicherheitsaspekte für moderne Robotik- und Assistenzsysteme bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen, da die hierfür erforderlichen Planungsmittel wie Softwaretools, Abläufe, etc. fehlen. Folglich können die Auswirkungen der Integration solcher Systeme erst später getestet werden. Das macht es für die Unternehmen schwerer, ihren Einsatz flexibel zu planen.

Projekt entwickelt Werkzeug, um MRK besser zu planen

Das Projekt „Innovative Entwicklungswerkzeuge zur effizienten Planung von industriellen Applikationen mit Mensch-Roboter-Kooperation“ – oder kurz MR-KOOP – will jetzt diese Lücke schließen. In Kooperation mit dem Systemintegrator Symacon GmbH entwickelt und testet das Fraunhofer IFF jetzt neue Werkzeuge dafür. Das Ziel ist es, Unternehmen ein Basiswerkzeug zur Planung von Roboterzellen mit speziellen MRK-Funktionen zur Verfügung zu stellen. Sie soll eine frühzeitige Bewertung der Sicherheitsvorgaben für Anlagen ermöglichen, welche die Sicherheitsbetriebsarten „Sicherheitsbewerteter überwachter Halt“ und „Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung“ nach ISO/TS 15066 umsetzen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von 24 Monaten wird durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt und den Europäischen Regionalen Entwicklungsfonds (EFRE) gefördert.

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