Robotik Automatica 2018 hat die Medizinbranche im Fokus
Auf der Automatica nächstes Jahr steht unter anderem die Medizinbranche im Fokus. Die Automatisierung spielt zunehmend auch in der Medizintechnik eine große Rolle, weshalb auf der Messe Robotikhersteller ihre Anwendungen zeigen.
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Die Automatisierung macht auch vor der Medizintechnik nicht halt. Die Automatica 2018 zeigt nächstes Jahr vom 19. bis 22. Juni in München deshalb zahlreiche Anwendungen aus der Medizin- und Pharmabranche.
Stäubli automatisiert komplexe Anlage für Medizinprodukte
Ein Beispiel dafür kommt aus Italien. Das Systemhaus Elettrosystem hat eine Anlage für die Montage von Spiraltuben konstruiert. Bislang scheiterte die Automation daran, eine feine Schraubenfeder aus Stahl auf ein PVC-Röhrchen aufzuziehen und das Bauteil mit Kleber zu ummanteln. Die Herausforderungen liegen in der gleichmäßigen Verteilung der Federwindungen sowie in der Handhabung der beiden biegeschlaffen Komponenten.
Die weltweit erste Anlage für die Teilmontage von vier Spiraltuben gleichzeitig besteht aus zwei Zellen, in denen vier präzise Stäubli-Sechsachser komplexe Aufgaben übernehmen. Die Montage der Feder erfolgt in einem integrierten Prozesskreislauf, der über Linearsysteme verkettet ist.
ABB und Epson bei der Montage von Dialysatoren
In St. Wendel stellt Fresenius Dialysatoren und Beutelsysteme für die Dialyse her. Weltweit basiert heute nahezu jede zweite künstliche Niere auf einem Dialysator von Fresenius. Bei der Herstellung der Dialysatoren in Stückzahlen von weltweit jährlich über 100 Millionen sind prozesstechnische Lösungen gefragt. „Um Fehlerquellen bei der Herstellung auszuschließen, setzen wir auf vollautomatisierte Prozesse. Dadurch erreichen wir ein gleichbleibendes Qualitätsniveau“, betont Dr. Franz Kugelmann, Leiter Technologie Entwicklung bei Fresenius.
Bei der Montage der Dialysatoren sind Sechsachser von ABB sowie Scara-Roboter des japanischen Herstellers Epson vertreten. Die Epson-Vierachser übernehmen unterschiedlichste Aufgaben, angefangen von der Montage und Handhabung über die Beschickung von Anlagenteilen bis hin zur Verpackung.
Zweiarmige Roboter für die Laborgeräte
Dr. Michael Klos, General Manager Business Development bei Yaskawa Europe, sieht auch für den Bereich Laborautomation eine positive Entwicklung: „Hier erwarten wir einen wachsenden Bedarf an kundenspezifischer Automation. Automatisierte Standard-Prozessanlagen sind häufig auf hohen Durchsatz ausgelegt und unflexibel.“
Häufig sind auch die vorgegebenen Laborgeräte nicht wirklich auf Automatisierung ausgelegt. Für die Bedienung der Geräte setzt Yaskawa deshalb vorzugsweise zweiarmige Roboter ein und achtet dabei auf die strikte Entkopplung von Programmierung und Bedienung der Roboter. Damit wird das Definieren der Arbeitsfolgen für das Laborpersonal so einfach wie möglich. Die jüngsten Entwicklungen der Dual-Arm-Robotik wird der Hersteller in München vorstellen.
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