Strategiewechsel: neue Division bei Weidmüller Der Automatisierungsbaukasten für Industrie 4.0
Weidmüller hat eine neue Division gegründet: Automation Products & Solutions – und steigt damit wieder in die Automatisierung ein. Unter dem Begriff „u-mation“ bündeln die Detmolder verschiedene Automatisierungsportfolios und fügen diese passgenau zusammen. Dahinter steckt auch eine Vision: Die Zukunft der Digitalisierung gestalten.
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Die Digitalisierungs- und Kommunikations-Technologien verändern die Automatisierung im Maschinen- und Anlagenbau. Den Weg der Veränderungen will Weidmüller gemeinsam mit seinen Kunden gestalten und sich mit u-mation langfristig als Lösungsanbieter etablieren. Es soll eine offene, plattformunabhängige Automatisierungslösung für die jeweilige Applikation entstehen. „Hierbei profitieren die Kunden von einem offenen System mit durchgängiger Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud“, erklärt Dr. Björn Griese, Business Unit Leiter Automation Products bei Weidmüller. „Damit sollen die Kunden in die Lage versetzt werden, flexibel auf neue technische Entwicklungen zu reagieren. Gemeinsam gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Automatisierung der Zukunft.“
Der Begriff u-mation fasst verschiedene Automatisierungsportfolios zusammen: u-mation umfasst u.a. das Remote I/O-System u-remote, incl. Safety-Module; Remote I/O-Module in Schutzart IP67; u-control – ein neuartiges Steuerungssystem auf Basis offener, herstellerunabhängiger Web-Technologien sowie die Bediengeräte (HMI’s) u-view. Abgerundet wird das Angebot durch einen Security Router. Per VPN-Verbindung lassen sich Maschinen und Anlagen mit der webbasierten Fernwartungslösung u-link effizient und sicher überwachen.
Durchgängige Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud
Gemäß dem Anspruch: „Kommunikation in jeder Ebene“, bietet Weidmüller verschiedene Optionen an. Auf der Feldebene erfassen und wandeln kommunikationsfähige Signalwandler die analogen Maschinen- und Anlagendaten und stellen diese der Steuerung zur Verfügung, alternativ können die Daten in einer Cloud bereitgestellt und analysiert werden. Über ein aufsteckbares Kommunikationsmodul lassen sich elektrische Betriebsmittel in ein Netzwerk einbinden, beispielsweise eine Stromversorgung und/oder -verteilung. Anwender erhalten so detaillierte Rückschlüsse und Erkenntnisse über ihre Produktions- oder Fertigungsanlage.
u-remote: das effiziente Remote-I/O-System
U-remote steht als IP20- für den Einsatz im Schaltschrank oder als IP67-System für die direkte Montage im Feld bereit. Die IP67-Module lassen sich direkt in die Maschine oder Anlage positionieren, genau dort, wo Sensoren und Aktoren aktiv sind. Unterstützt werden Profinet, Ethernet/IP und Ethercat.
Das modulare IP20-System bildet die Schnittstelle zwischen Steuerung und Feldebene. Mit verschiedenen Modulen lassen sich viele Applikationen lösen. Feldbuskoppler für Profibus-DP, Profinet, Ethercat, Modbus TCP, Devicenet, Ethernet/IP und Powerlink stehen ebenfalls bereit. Safety-Module zum Anschluss an Profisafe oder Fail-Safe-over-Ethercat (FSoE) runden das Angebot ab.
Anwender erhöhen mit dem u-remote Gateway-Modul und den angeschlossenen Sub-Bus-Modulen die Flexibilität ihrer Automatisierung und senken deren Kosten. Der integrierte Web-Server vereinfacht die Inbetriebnahme und beschleunigt Wartungsarbeiten. Mit diesem Diagnose-Tool lässt sich die Funktionsfähigkeit von Ein- und Ausgängen bereits vor der Steuerungsanbindung simulieren. Klartext-Fehleranalysen können mit einem Standard-Browser durchgeführt werden – vor Ort oder aus der Ferne.
u-control: Webbasiertes Engineering für die Automatisierung der Zukunft
Das Herz von u-mation ist die Steuerung u-control. Basis der Engineering-Software sind offene und herstellerunabhängige Web-Technologien (HTML5, CSS3, JavaScript). Der Browser wird für den Anwender zur Applikationsplattform und erlaubt eine flexible System-Konfiguration, Programmierung gemäß IEC 61131-3 sowie die Anbindung an Schnittstellen (HMI's) in einem Web-basierenden Engineering-Tool.
Eine aufwendige Installation des Engineering-Tools ist nicht erforderlich, da diese Software bereits in der Steuerung integriert ist. Aufgrund der Web-Technologien kann die Steuerung mit unterschiedlichster Hardware sowie die Software vom jedem Ort der Welt über eine direkte (u-control-Gerät) oder eine indirekte Verbindung (Internet) überwacht, programmiert und aktualisiert werden. Einzige Voraussetzung ist ein HTML5-fähiger Browser. „Zukünftig lassen sich mit u-control ihre Automatisierungsprojekte flexibler, intelligenter und auf der Basis neuester sowie offener Technologien realisieren“, erklärt Dr. Griese.
u-view: Human Machine Interface (HMI)
Auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle ist fester Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Angeboten werden Basis- und Premium-Linien. Basis umfasst Geräte in den Größen 4,3“; 7“ und 10“ Geräte. Die Advanced-Line 7“; 10,1“ und 15,6“ Geräte, Projektabhängig stehen 5“ oder 21“ Geräte bereit. Alle HMI‘s sind mit Linux sowie Browser mit HTML 5 ausgestattet. Multitouch-Bildschirme gibt es ebenso sowie frontseitig die Schutzart IP67. Alle HMI’s sind uneingeschränkt im industriellen Umfeld zur Überwachung und Steuerung von Maschinen und Anlagen einsetzbar. Die Anbindung an einem web-basierenden Engineering-Tool erfolgt über einem Browser mit HTML 5 Schnittstelle.
u-link: webbasierte Fernwartungslösung
U-link vereinfacht die Fernwartung und gestattet ein effizientes Management von Fertigungsanlagen. Die intuitiv bedienbare Oberfläche lässt sich anlagenbezogen einfach konfigurieren und gemäß den eigenen Strukturen schnell zuschneiden.
Zu den prägnanten Vorteilen des Portals zählen ein abgesicherter Remote-Zugang, flexible Systemstruktur, effizientes Management, schnelle Ferndiagnose und beschleunigter Anlagenservice. Für den sicheren Remote-Zugang dient ein Webportal mit integriertem VPN-Rendezvous-Server in Deutschland, ein Router mit integrierter SPI-Firewall (stateful inspection), die Authentifizierung durch x.509 basierte Zertifikate (OpenVPN mit SSL-Verschlüsselung) und die manuelle Zugriffsfreigabe an der Maschine.
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Big Data
Industrial Analytics – Flotter als der Fehler
Fazit: Offener, einfacher, flexibler – so verspricht Weidmüller die Automatisierung der Zukunft. Die geräteunabhängige Programmierung mit PC, Tablet oder per Zugriff über die Cloud ist bereits Realität. Die Detmolder wollen den Weg der Veränderungen gemeinsam mit ihren Kunden gestalten und sich mit u-mation langfristig als Lösungsanbieter etablieren.
SPS IPC Drives: Halle 9, Stand 351
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