Corona-Pandemie Desinfektionsroboter bekämpfen COVID-19-Viren

Redakteur: Juliana Pfeiffer |

Roboter spielen bei der Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 weltweit eine wichtige Rolle, nicht zuletzt bei Oberflächendesinfektion in Krankenhäusern. Das zeichnet sie aus:

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Siemens und Aucma haben in einer Woche von der Idee bis zum Prototyp einen intelligenten Desinfektionsroboter entwickelt.
Siemens und Aucma haben in einer Woche von der Idee bis zum Prototyp einen intelligenten Desinfektionsroboter entwickelt.
(Bild: Siemens)

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist laut der International Federation of Robotics (IFR) die Nachfrage nach dem Desinfektionsroboter UVD des dänischen Herstellers Blue Ocean Robotics stark gestiegen. So bestellten chinesische Krankenhäuser mehr als 2.000 UVD-Roboter. Sie wurden in Wuhan, dem Ursprungsort der globalen Pandemie, eingesetzt. Derzeit werden die Roboter in mehr als 40 Ländern genutzt - in Asien, Europa und Nordamerika.

UV-C-Licht tötet Viren und Bakterien ab

Der dänische Roboter fährt autonom durch Operationssäle und Patientenzimmer und bestrahlt alle kritischen Oberflächen mit der optimalen Menge an UV-C-Licht, um Viren und Bakterien abzutöten. Je intensiver der Roboter eine Oberfläche bestrahlt, desto mehr schädliche Mikroorganismen werden zerstört. 99,99 % aller Viren und Bakterien in einem typischen Patientenzimmer sind innerhalb von 10 Minuten abgetötet.

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Aus Sicherheitsgründen arbeiten die Geräte in den Räumen selbstständig und schalten das UV-C-Licht sofort automatisch ab, sobald jemand den Raum betritt. Der kollaborative Roboter kann in unterschiedlichsten Räumen eingesetzt werden - nicht nur in Krankenhäusern. Die Technologie funktioniert auch in Büroräumen, Einkaufszentren, Schulen, Flughäfen und Produktionsstätten.

Kontaktlos Krankenhausmaterial verteilen

Neben Desinfektionsaufgaben - wie sie der UVD-Roboter durchführt - helfen Roboter Krankenhausmaterial in Quarantänezonen ohne menschlichen Kontakt sicher zu verteilen, wie der mobile Roboter Phollower von Photoneo. Im slowenischen Kosice-Saca Krankenhaus wird der Roboter bereits erfolgreich eingesetzt:

Roboter desinfiziert 36.000 m² in der Stunde

Auch Siemens und Aucma haben einen intelligenten Desinfektionsroboter entwickelt, der schon bald im Kampf gegen den Corona Virus und andere Viren in Krankenhäusern zum Einsatz kommen soll. Der mit einer Lithiumbatterie betriebener Roboter mit zwei Vernebelungspistolen kann pro Stunde eine Fläche von 20.000 bis 36.000 m² desinfizieren. Eine 360-Grad Kameraplattform auf der Oberseite überträgt Bilddaten und Informationen in Echtzeit.

In Verbindung mit einem Bilderkennungs-Algorithmus kann der User die betroffenen Bereiche per Fernbedienung ansteuern. So lässt sich die Ausbreitung von Infektionskrankheiten mit geringen Kosten verhindern. Damit der Roboter auch auf unterschiedlichen Oberflächen problemlos eingesetzt werden und Hindernisse, Steigungen und Neigungen besser überwinden kann, entschied sich das Team statt für Räder für ein Raupenfahrwerk.

Medizinroboter bilden heute bereits einen eigenen, gut etablierten Serviceroboter-Markt mit beträchtlichem Wachstumspotenzial. Der Absatz von Medizinrobotern stieg im Jahr 2018 um 50% auf 5.100 Einheiten. Das geht aus dem von der IFR vorgestellten Bericht World Robotics hervor.

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