Multiturn-Hall-Drehgeber Getriebelose Drehgeber - mehr als eine Alternative zum Multiturn-Potentiometer

Redakteur: Ines Stotz

Für die Messung von Verdrehwinkeln größer als 360° wurden bisher entweder preisgünstige Mehrwendel-Potentiometer oder teure optische Multiturn-Drehgeber verwendet. Nun ist eine Alternative verfügbar: Die Multiturn-Hall-Drehgeber von Megatron basieren auf elektromagnetischen Hall-Sensoren und kommen ohne Getriebe aus.

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Herzstück der neuen Drehgeber von Megatron sind elektromagnetische Hall-Sensoren – eine nahezu verschleißfreie Technologie.
Herzstück der neuen Drehgeber von Megatron sind elektromagnetische Hall-Sensoren – eine nahezu verschleißfreie Technologie.
( Megatron Elektronik)

Mehrwendel-Potentiometer waren bislang das Mittel der Wahl für Anwendungen, bei denen der Messwinkel nur wenige – typischerweise drei, fünf oder zehn – Umdrehungen umfasst und lediglich eine mittlere Lebensdaueranforderung unter fünf Mio. Wellenumdrehungen erforderlich ist. Bei höheren Ansprüchen an Messwinkel, Lebensdauer und Prozesssicherheit kamen aufwändige optische Multiturn-Drehgeber zum Einsatz. Ihre Schwachstelle liegt jedoch im Zählergetriebe, das oft Probleme wie Verschleiß, störende Geräusche und Dynamikeinschränkungen verursacht.

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Die Multiturn-Hall-Drehgeber von Megatron hingegen verzichten gänzlich auf ein Getriebe. „Wir verwenden kein Vorsatzgetriebe und folglich kann das Umkehrspiel vernachlässigt werden“, erklärt Georg Ackermann, Produktmanager bei Megatron.

Herzstück des neuen Drehgebers sind elektromagnetische Hall-Sensoren, die wegen ihrer Robustheit schon seit einigen Jahren auf dem Vormarsch sind. Durch die sicher gekapselte Elektronik sind sie auch in feuchten Umgebungen anwendbar und darüber hinaus resistent gegenüber Temperaturschwankungen und Schmutz. Weil keine empfindlichen Impulsscheiben verwendet werden, stellen auch Vibration und Schock kein Problem dar. Für Außenanwendungen mit Frostgefahr kann die vordere Magnetkammer zusätzlich mit einem O-Ring abgedichtet werden. Das Messprinzip ermöglicht eine sehr gute Linearitätstoleranz von unter ±0,05 Prozent bei 3.600 Grad.

Flexible Einstellungen für vielfältige Anwendungen

Einsatzgebiete finden sich zum Beispiel in Stellungsmeldern von Antrieben für Rauchwärmeklappen oder automatischen Ventilen aber auch bei der Bedienung von Sitzverstellungen. Sogar Solarpanels oder Kameras lassen sich mit ihrer Hilfe optimal positionieren.

Zusätzlich eignen sich die Multiturn-Hall-Drehgeber wegen ihrer robusten Eigenschaften auch wesentlich besser für den rauen Feldeinsatz als herkömmliche Mehrwendel-Potentiometer. „Die neuen Multiturn-Hall-Drehgeber schließen die Preisleistungslücke zwischen Mehrwendel-Potentiometern und optischen Multiturnsensoren. Zusätzlich erlauben sie eine optimale Anpassung und Justage des Messbereiches beim Einbau in die jeweilige Applikation“, hebt Ackermann hervor.

Drehwinkel perfekt der Anwendung anpassen

Bei der Inbetriebnahme sind der Nullpunkt sowie optional der Drehwinkel und die Drehrichtung über eine Schnittstelle parametrierbar. So kann der Anwender beispielsweise statt eines herkömmlichen 10-Wendel-Potentiometers einen 4,5-Turn-Drehgeber parametrieren und den Nullpunkt per Knopfdruck setzen. Dadurch wird die maximale Auflösung von 4.096 Schritten perfekt an den Drehwinkel der Anwendung angepasst.

Ohne Betriebsspannung darf der Sensor maximal um ±179 Grad verdreht werden. Jedoch stellt dies zum Beispiel auch bei Serviceeinsätzen kein Problem dar. Der Sensor wird einfach im Referenzmodus zeitsparend neu auf den Nullpunkt justiert. So bleiben Drehwinkel und Drehsinn wie zuvor programmiert erhalten. Zudem ermöglicht eine analoge Schnittstelle sowohl die mühelose Integration in bestehende Anwendungen als auch eine schnelle Diagnose im Feld.

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