Heute starten die Hannover Messe Digital Days, die digitale Ersatzveranstaltung der Hannover Messe. Ein zentrales Thema: Die vernetzte Fabrik. Welche Vorträge interessant sind.
Die vernetzte Fabrik ist oft noch Zukunftsmusik, die meisten Industrieunternehmen setzen noch auf Einzellösungen.
(Bild: Bosch Rexroth)
Vernetzte Fabriken, Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT) sind Buzzwords, die oft abstrakt bleiben. Die aktuelle Krise aber zeigt anschaulich, welche Vorteile das IoT konkret mit sich bringen kann: Auf Ausfälle in der Produktion können Unternehmen wesentlich flexibler reagieren, wenn in Echtzeit die Auslastung und der Zustand jeder Maschine angezeigt wird. Die Vernetzung sorgt für Transparenz in der Lieferkette. Und viele Aufgaben lassen sich digital und aus der Ferne erledigen, etwa die Schichtübergabe oder die Maschinenwartung.
Bosch, Anbieter von IoT-Lösungen, zeigt auf den Hannover Messe Digital Days die Vorteile vernetzter Lösungen, von denen das Unternehmen einige im Portfolio hat. Im Mittelpunkt steht unter anderem die neue Automatisierungs-Plattform Ctrl X Automation, die das Unternehmen erstmals auf der letztjährigen SPS vorstellte.
Was ist Ctrl X Automation?
Die Automatisierungsplattform ist ein neu entwickelter Hard- und Software-Baukasten und will durchgängig alle Automatisierungsaufgaben von einfachen Steuerungsanwendungen über IoT-Lösungen bis hin zur High Performance Motion Control abdecken. Damit soll Ctrl X Automation die Schaltzentrale für die Fabrik der Zukunft werden.
Features:
Linux-Echtzeit-Betriebssystem
Offene Standards
App-Technologie für die Programmierung
Freie Wahl der Programmiersprache
Webbasiertes Engineering
Umfassende IoT-Anbindung
Auf den Hannover Messe Digital Days wird Hans Michael Krause, Markt- und Produktmanagement von Bosch Rexroth, die neue Steuerungstechnik vorstellen. Wann: 14 Juli 2020, 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr Link: Zu den Hannover Messe Digital Days
Vernetzte Fabrik mit Hindernissen
In der Vision der vernetzten Fabrik ist nur noch der Raum selbst statisch fest, alles andere wird variabel und flexibel. Je nach Anforderung kann die Fabrik viele verschiedene Produkte und Varianten auch in Losgröße 1 fertigen, ohne Anlagen umrüsten zu müssen, so die Idee.
Der Weg dorthin ist oft noch weit: Zwar setzen laut einer Umfrage von Bitcom bereits sechs von zehn Industrieunternehmen mit über 100 Mitarbeitern Industrie-4.0-Anwendungen. Bosch schätzt, dass es sich dabei jedoch häufig um Insellösungen, also Einzelprojekte handelt. Aktuelle Schätzungen des VDMA besagen, dass acht von zehn Bestandsanlagen in Deutschland noch auf ihre Vernetzung warten.
Das größte Hemmnis dabei: Die hohen Investitionskosten. Dabei müssen es nicht immer neue Maschinen sein, um digital zu werden – auch Bestandsanlagen können mit Kommunikationstechnik und Sensorik nachgerüstet werden. Das hat Bosch beispielsweise in einer Anlage in Erbach unterstützt und für 25.000 Euro Sensoren und Lichtschranken nachgerüstet. Damit spart der Anlagenbetreiber laut Bosch jährlich rund 200.000 Euro ein.
Hannover Messe Digital Days
Programmhighlights
Auf den Hannover Messe Digital Days erwartet Besucher viele Vorträge rund um Digitalisierung und Vernetzung. Die Vorträge sind kostenlos, Interessierte müssen sich nur anmelden. Ein Programm-Auszug:
Was: Digital Enterprise – Partnering for the next step Wer: Rainer Brehm, CEO Factory Automation, Siemens Wann: 14 Juli, 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Was: Transformation der intelligenten Produktion durch All-Wireless-Fabriken mit 5G, Wi-Fi 6 und KI Wer: Cesim Demir, CTO Manufacturing & Automotive Industry, Huawei Wann: 14 Juli, 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Was: Intelligente Prozesse für den Schaltschrankbau und das offene Ecosystem für die Automatisierung Wer: Benjamin Homuth, Abteilungsleiter PLCnext Technology und Dr. Andreas Schreiber, Vice President Industrial Cabinet Solutions, Phoenix Contact Wann: 14 Juli, 12.00 Uhr bis 12.30 Uhr
Was: Ctrl X Automation – Two Steps ahead Wer: Hans Michael Krause, Abteilungsleiter Markt- und Produktmanagement SPS- und IoT-Systeme, Bosch Rexroth Wann: 14 Juli, 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Was: Open Automation Wer: Andre Babineau, Marketing Director und Monique Elliott SVP Global Marketing & Strategic Projects, Schneider Electric Wann: 14 Juli, 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Was: Digitale Integration von Wertschöpfungsketten Wer: Thomas Steffen, Geschäftsführer F&E, Rittal Wann: 14 Juli, 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Was: Ausblick auf die digitalisierte Produktkennzeichnung Wer: Gunther Kegel, CEO Pepperl+Fuchs Wann: 14 Juli, 13.30 Uhr bis 14.00 Uhr
Was: Industrie 4.0: Wie Digitalisierung die Unternehmenswelt verändert Wer: Reinhard Bütikofer (Mitglied Europäisches Parlament), Gerd Hoppe (Beckhoff), Gunther Kegel (Pepperl+Fuchs), Frank Melzer (Festo), Prof. Martin Ruskowski (DFKI) Wann: 14 Juli, 16.15 Uhr bis 17.00 Uhr
Was: Single Pair Ethernet - The Infrastructure for IIoT Wer: Ralf Klein, Managing Director Harting Wann: 14 Juli, 17.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Was: 5G für das industrielle IoT – Ein Überblick Wer: Andreas Müller, Chairman 5G-Acia Wann: 15 Juli, 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Was: Remote-Steuerung von Betriebsabläufen für kontinuierliche Produktivität und Effizienz Wer: Sophie Borgne, Senior Vice President Digital Plant, Schneider Electric Wann: 15 Juli, 13.30 Uhr bis 14.00 Uhr
Was: „From data to value“ – Der einfache Weg ins Industrial IoT Wer: Thomas Bürger, Leiter Division Automation Products & Solutions, Weidmüller Wann: 15 Juli, 16.00 Uhr bis 16.30 Uhr