Humanoider Roboter Nummer 6 lernt: KIT zeigt selbstlernenden humanoiden Roboter

Redakteur: Katharina Juschkat

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeigt auf der Cebit einen Assistenz-Roboter für die Industrie, der sich den Gebrauch von Werkzeugen bei seinen menschlichen Kollegen abschauen kann.

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Lernwilliger Helfer: Der Assistenz-Roboter ARMAR 6 kann allein durch Beobachtung neue Fähigkeiten erwerben, Nutzer unterstützen und etwa Werkzeug reichen. (Bild:KIT/Laila Tkotz)
Lernwilliger Helfer: Der Assistenz-Roboter ARMAR 6 kann allein durch Beobachtung neue Fähigkeiten erwerben, Nutzer unterstützen und etwa Werkzeug reichen. (Bild:KIT/Laila Tkotz)
(Bild: KIT/Laila Tkotz)

Dass Roboter in Fabrik- und Lagerhallen eingesetzt werden, ist Alltag. Sie erfüllen dort vielfältige Aufgaben wie Kommissionieren, Schweißen oder Montieren. Doch sind sie meist auf eine ganz spezifische Aufgabe spezialisiert und arbeiten häufig durch Käfige oder Absperrungen getrennt vom Menschen. Armar-6 kann direkt mit seinen menschlichen Kollegen zusammenarbeiten. Das Besondere an dem humanoiden Roboter, der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt wurde: Er ist nicht auf eine bestimmte Betätigung festgelegt, sondern kann durch Beobachtung des Menschen zum Beispiel den Gebrauch neuer Werkzeuge selbst erlernen.

Lernfähiger Roboter ist vielfältig einsetzbar

Mit seinen menschlichen Gliedmaßen ähnelnden Armen kann Armar-6 seinen Kollegen mit Hammer oder Bohrmaschine zur Hand gehen, ihnen die Gerätschaften reichen oder anders assistieren. Das funktioniert nicht nur mit vorprogrammierten Arbeitsgeräten – mithilfe seiner künstlichen Intelligenz ist der Robo-Helfer in der Lage, seine Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern, durch Beobachtung, sprachliche Anweisung oder aus eigener Erfahrung. So kann er ohne zusätzlichen Programmieraufwand in unterschiedlichsten Umgebungen eingesetzt werden und Menschen bei schwierigen oder stark belastenden Arbeiten unterstützen.

In seiner Umgebung zurecht findet sich die am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT entwickelte Nummer 6 der Armar-Reihe mittels 5 Kameras im Kopf und Lasersensoren in seiner mobilen Plattform. Drehmomentsensoren in den Armgelenken sorgen dafür, dass er seine Kraft feinfühlig und sicher einsetzt, sodass er gefahrlos mit Menschen zusammenarbeiten kann. Das ist wichtig, denn selbst mit ausgestrecktem Arm kann der Roboter ein Gewicht von über 10 kg anheben. Als Assistent kann Armar-6 erkennen, wann ein Mensch Hilfe benötigt und diese proaktiv anbieten, wie er auf der Cebit demonstriert.

Das KIT zeigt auch der Cebit neben Armar-6 noch weitere Entwicklungen wie ein System zur verlässlichen Zertifizierung von Cloud-Diensten und eine sichere und anonyme virtuelle Geldbörse.

Cebit 2018: Halle 16, Stand E06

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