Fachkräftemangel Roboter soll fehlende Fachkräfte kurzfristig ersetzen

Redakteur: Katharina Juschkat

Fachkräfte, die kurzfristig ausfallen, stellen mittelständische Unternehmen oft vor große Probleme. Ein mobiler Roboter soll jetzt an Werkzeugmaschinen einspringen können und Fachkräfte ersetzen.

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Der Robo Operator kann eigenständig an einer Werkzeugmaschine arbeiten. Hier sieht man eine Simulation.
Der Robo Operator kann eigenständig an einer Werkzeugmaschine arbeiten. Hier sieht man eine Simulation.
(Bild: IP)

Vor allem mittelständischen Unternehmen bereitet der Fachkräftemangel große Probleme. Bei längeren Ausfällen durch Krankheit, Elternzeit oder bei kurzfristigen Arbeitsspitzen ist es oft schwer, die fehlende Fachkraft kurzfristig zu ersetzen. Dafür hat das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU zusammen mit dem Lösungsanbieter Industrie-Partner den „Robo Operator“ entwickelt: Ein mobiler Roboter, der autonom Werkzeugmaschinen bedienen kann.

Ein autonomer Roboter für 1.000 Euro pro Woche

Der Robo Operator ist bereits im Einsatz und kann von Unternehmen gebucht werden. Der Fokus von Robo liegt nicht darauf, die Fachkraft dauerhaft zu ersetzen, sondern von Unternehmen für eine bestimmte Zeit ausgeliehen zu werden. Auf Wunsch kann der Roboter aber auch dauerhaft erworben werden. Obwohl für KMUs entwickelt, gibt es inzwischen auch einige Anfragen von Großunternehmen.

Als Basismietpreis berechnet IP etwa 1.000 Euro pro Woche, 3.500 Euro pro Monat und pro Quartal 8.000 Euro. Dazu kommen noch Kosten für Anlieferung, Einrichtung und mehr.

Was der Robo Operator kann

Der Robo Operator besteht aus einer manuell verfahrbaren Zelle mit eingebautem Industrieroboter, einem integrierten Werkstückpuffersystem und einem Kamerasystem. Der Robo Operator wird direkt vor die zu bedienende Werkzeugmaschine gestellt und arbeitet dann eigenständig genau die Arbeitsschritte ab, die sonst von der Fachkraft ausgeführt werden. Er kann beispielsweise die Maschine be- und entladen, das Spannsystem steuern, entrgraten oder das Programm starten und beenden.

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Und das funktioniert so: Der Robo erkennt seine Position vor der Werkzeugmaschine mithilfe eines integrierten Kamerasystems. Damit kann er z.B. auch die Signalsäule richtig interpretieren, die den Maschinenzustand anzeigt. Er kann mit verschiedenen Greifern arbeiten oder für spezielle Bearbeitungsschritte ausgerüstet werden. Erlernte Fähigkeiten speichert Robo in seiner Datenbank ab, sodass er Arbeitsschritte wiederholen kann.

Robo kann Umgebung interpretieren

Damit Robo Aufgaben lernt, muss er nicht mit der Werkzeugmaschine über Hard- oder Software gekoppelt werden. Die Wissenschaftler des Fraunhofer IWU wollten dem Roboter die nötigen kognitiven Fähigkeiten mitgeben, dass er aus seiner Umgebung die richtigen Schlüsse ziehen kann. Dazu entwickelten sie die Steuerungssoftware für die Automatisierung und Auswertung der Bildinformationen.

Ein fähigkeitsbasiertes Steuerungskonzept kann die Programmabläufe flexibel zusammenstellen. Und die Analysealgorithmen sind so entwickelt, dass sie unter verschiedenen Lichtbedingungen funktionieren.

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