Safety & Security Sicherheit in der Produktion: Die Kombination macht‘s
Sicherheit muss sowohl den Schutz von Mensch und Maschine gewährleisten als auch die notwendige Flexibilität und Verfügbarkeit in der Smart Factory sicherstellen. Das erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise in puncto Safety & Security, die durch Hardware-Lösungen wie die Pilz SecurityBridge und organisatorische Maßnahmen ihre Umsetzung findet.
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Mit Industrie 4.0 kommen zunehmend offene Steuerungssysteme mit einer Vielzahl an Kommunikationsbeziehungen zum Einsatz. Dadurch erhalten Fertigungsanlagen, die früher aufgrund der Vernetzung über Feldbusse quasi „offline“ gearbeitet haben, eine Verbindung zur IT-Welt und dem Internet. Werden keine Maßnahmen ergriffen, so können die Maschinen und Anlagen wesentlich leichter zum Ziel von Cyberangriffen werden. Security betrifft also den Schutz einer Maschine oder Anlage vor unbefugten Zugriffen von außen, sowie den Schutz sensibler Daten vor Verfälschung, Verlust und unbefugtem Zugriff im Innenverhältnis.
Vertraulichkeit kontra Verfügbarkeit
Die Anforderungen, die die IT-Welt und die Welt der Automatisierung an Security stellen, unterscheiden sich deutlich. Während im Büroumfeld die Vertraulichkeit der Informationen höchste Priorität hat, steht im Produktionsbereich die Verfügbarkeit der Daten an oberster Stelle, da dies eine wesentliche Voraussetzung für reibungslose Fertigungsprozesse ist. Denn die Produktivität von Maschinen und Anlagen darf durch Sicherheitsmaßnahmen nicht beeinträchtigt werden.
Wie lassen sich Safety-Anwendungen gegen die Bedrohungen aus der Cyberwelt schützen? Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen: nur durch die Kombination verschiedener Maßnahmen und Security-Richtlinien, die von allen Beteiligten konsequent eingehalten werden.
Security braucht Schutz aus der Tiefe
In Bezug auf die Vernetzung heißt das Erfolgsrezept „Defense in Depth“, also eine in der Tiefe gestaffelte Verteidigung. Ein zentrales Element, das bereits beim Bau von Burgen seit dem Mittelalter angewendet wurde, bildet das Security-Modell „Zones and Conduits“ (Zonen und Übergänge), dass in der Norm IEC 62443 bereits definiert ist. Es sieht vor, ein Automatisierungsnetzwerk in verschiedene Zonen aufzuteilen. Der Datenaustausch mit Geräten in anderen Zonen ist nur über einen einzigen Übergang möglich, der durch einen sicheren Router oder eine Firewall überwacht wird, die alle irrelevanten Informationen blockieren.
Eine weitere Maßnahme für den Schutz von Safety-Anwendungen besteht darin, auch die Sicherheitssysteme gegen Cyberangriffe zu wappnen. Die entsprechenden Kommunikationsdaten werden im Sinne der Safety zwar schon mehrfach geprüft übertragen und mittels verschiedener Methoden überprüft, so dass Manipulationsversuche weitaus eher von den sicheren Endgeräten erkannt werden können als bei anderen Kommunikationsmethoden. Aber das allein reicht noch nicht aus. Deshalb wird beispielsweise Pilz seine Produkte künftig auch unter dem Gesichtspunkt der Security in einem TÜV-zertifizierten Prozess nach IEC 62443-4-1 weiterentwickeln. Dabei werden von vornherein Aspekte wie Bedrohungsszenarien, Stärken und Schwachstellen von Protokollen oder Verschlüsselungsverfahren berücksichtigt.
Technik alleine reicht nicht aus
Für Security genauso wie für Safety gilt: Die beste Maßnahme nützt nichts, wenn diese wegen Unverständnis oder Unwissenheit nicht praktiziert oder (schlimmer noch) bewusst umgangen wird. Technische Maßnahmen alleine reichen nicht aus – ihr müssen organisatorische Maßnahmen wie Handlungsanweisungen, Vorgehensweisen und Schulungen an die Seite gestellt werden. Und wie bei der Safety gilt, je einfacher die Umsetzung der Maßnahme, desto weniger wird diese manipuliert bzw. umgangen.
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* Harald Wessels, Senior Manager Product Management, Pilz
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