Steckverbinder Verbindung für die Zukunft – TE Connectivity übernimmt Intercontec

20 Jahre erfolgreiche Produktentwicklung und sorgsam aufgebaute Strukturen liegen hinter Intercontec. Nun hat TE Connectivity den Hersteller von industriellen Steckverbindern übernommen. Damit soll die globale Ausrichtung des niederbayerischen Unternehmens vorangetrieben werden.

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(Bild: S. Häuslein/konstruktionspraxis)

Das Jahr 2016 brachte Intercontec gleich zwei Gründe zum Feiern: Zum einem hat sich die Intercontec Group seit der Gründung im Jahr 1996 zu einem führenden Hersteller und Spezialisten von industriellen Steckverbindern mit 200 Mitarbeitern an vier Fertigungsstandorten in Süddeutschland und rund 4000 Kunden entwickelt. Und zum anderen gehört das Unternehmen seit dem 30. September 2016, zur TE Connectivity Ltd. (NYSE:TEL). TE Connectivity ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen mit 72.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 12 Milliarden US-Dollar, das sich auf Verbindungstechnologielösungen und Sensorik spezialisiert hat.

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Von der Übernahme sollen alle Beteiligten profitieren. „Wir haben uns in 20 Jahren vom Handwerksbetrieb zum Mittelständler weiterentwickelt. Nun folgt der nächste Schritt, der da heißt: Globale Märkte erschließen. Dazu haben wir nun einen starken Partner, der global aufgestellt ist und über die finanziellen Mittel und die organisatorischen Voraussetzungen verfügt, um unsere Marktposition weiter auszubauen“, erläutert Firmengründer und CEO der Intercontec-Group Wolfgang Pfeiffer. Einen Vorgeschmack der künftigen Zusammenarbeit erhielten die beiden Unternehmen während eines gemeinsamen Projektes in Japan. „Das hat gut funktioniert“, sagt Pfeiffer.

„Intercontec wird Centre of Excellence für Motor-Rundsteckverbinder“

TE verspricht sich von der Übernahme ebenfalls einige Vorteile. „Intercontec kennt den Markt sehr gut und weiß was die Kunden brauchen“, sagt Peter Van Loo, General Manager von Intercontec. So soll die Kombination des technologischen Know-how und der Vertriebskanäle viele neue Möglichkeiten eröffnen, um auch weiterhin schnell zu wachsen. Die Mitarbeiter von Intercontec sollen komplett übernommen werden. Mit der Übernahme rundet TE zudem sein Produktprogramm ab. „Das gilt insbesondere für die metrischen Rundsteckverbinder, die beispielsweise unser Portfolio für die Motor-Konnektivität perfekt ergänzen“, sagt Van Loo. „Zugleich kommen wir unserem Ziel, komplette Lösungen für die Übertragung von Daten und Energie in rauen Umgebungen anzubieten, ein Stück näher. Intercontec wird unser weltweites Centre of Excellence für Motor-Rundsteckverbinder werden.“

Ein Blick zurück

Begonnen hat bei Intercontec alles mit der Steckverbinder-Serie M23 für Sinal- und Leistungsübertragung. „Diese Steckverbinder hatten als Erster überhaupt ein echtes, unverwechselbares Außendesign“, erklärt Marketingleiter und Gründungsmitglied Siegfried Funk. „Was bisher nur ein gedrehtes, zylindrisches Rohr war, war jetzt optisch und haptisch eine Hightech-Komponente mit hoher Funktionalität und Wiedererkennungswert.“ In den kommenden Jahren folgte eine Neuentwicklung nach der anderen, die das junge Unternehmen schnell zum Branchenprimus machten. Produktmerkmale sind das modulare Baukastensystem, die werkzeuglose Verarbeitbarkeit, die 360° umlaufende EMV-Schirmung sowie Robustheit und Langlebigkeit – alles Eigenschaften, die bis heute überzeugen sollen und nach dem Motto von Wolfgang Pfeiffer „Das muss besser gehen“ immer weiter optimiert wurden und werden.

Das 10-jährige Firmenjubiläum 2006 setzte auch den Startschuss für die Intercontec-Group. Mit Thiemo Pfeiffer kam die 2. Unternehmergeneration ins Unternehmen. Pfeiffer leitet seitdem die teil- und vollautomatisierte Großserienfertigung im Werk in Niedernhall bei Künzelsau in Baden-Württemberg. Die Gründung der Tochterfirma Motec führte zu einer Verdoppelung der Fertigungskapazitäten in den letzten drei Jahren.

Produkt-Highlights bei Intercontec

Neben der M23-Serie, dem multifunktionalen Hybridsteckverbinder Twintec und einer Gehäuse-Schrimauflage mit integrierter Zugentlastung brachte Intercontec den selbstverriegelnden Schnellverschluss Springtec auf den Markt und entwickelte das kunststoffummantelte Stecksystem Lodktec ohne Umspritzvorgang sowie den Hybridsteckverbinder Htec, der drei Verbindungen in einem M23-Gehäuse vereinigte. „Gemeinsam ist all unseren Produkten, dass wir das Ohr beim Kunden haben, immer in Bewegung bleiben um den entscheidenden Schritt vor der Konkurrenz zu sein“, sagt Funk. Das gilt auch für die Industrie 4.0. Auf der Messe SPS IPC Drives im vergangenen Jahr präsentierte Intercontec den modular aufgebauten Steckverbinder 4.Tec mit seiner automatisierten Konfektionierbarkeit. Gemeinsam mit einem bekannten Kabelhersteller und Automatisierungs-Spezialisten hat Intercontec dieses Stecksystem speziell für die 4.0-Fabrik entwickelt.

Neues zur SPS IPC Drives

Pünktlich zur diesjährigen SPS IPC Drives ist das Stecksystem 4.Tec nun auch frei am Markt erhältlich. Dabei handelt es sich um ein modulares Konzept, bei dem der Kunde den Automatisierungsgrad individuell selbst bestimmen kann. Einzelmodule wie die automatisierte Schirmanbindung lassen sich separat realisieren. Je nach benötigten Stückzahlen und Anforderungen an die Prozesssicherheit soll sich der Grad der automatisierten Montage entsprechend selbst bestimmen lassen. Neben der bereits verfügbaren Variante M23 6-polig, sollen ab Beginn des nächsten Jahres auch die gängigen 8- und 9-poligen Ausführungen zur Verfügung stehen.

Auch mit dieser neuen Lösung macht das Unternehmen einen Schritt in Richtung globale Weiterentwicklung. Denn ortsunabhängig und ohne den Einsatz von Fachpersonal, können mit diesem neuen System jederzeit und überall auf der Welt Servo-Anschlussleitungen reproduzierbar in gleichbleibender Güte hergestellt werden. (sh)

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