Software Webbasiertes Engineering für die Automatisierung der Zukunft
Industrie 4.0 verändert die Interaktion zwischen Anwendern, Maschinen und intelligenten Systemen. Mit Weidmüllers neuer Steuerungs-Generation lassen sich Automatisierungsprojekte flexibler, intelligenter und auf Basis offener Technologien realisieren.
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Unter dem Namen u-control hat Weidmüller eine neue Lösung für den Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau vorgestellt, die zu seiner Automatisierungsfamilie u-mation gehört. „Für das Engineering von Anlagen wird heute fast ausschließlich Microsoft-basierte Software eingesetzt, obwohl sich vor dem Hintergrund des technologischen Fortschritts flexiblere Ansätze anbieten“, bemerkt Detlef Grundke, Produktmanager Automatisierung bei Weidmüller. „Mit u-control schließen wir diese Lücke und gehen einen weiteren Schritt in Richtung Automatisierung der Zukunft.“
Als Basis für die Entwicklung der Engineering-Software wurde auf die Anwendung offener und herstellerunabhängiger Web-Technologien (HTML5, CSS3, JavaScript) gesetzt. Der Browser wird für den Anwender zur Applikationsplattform und erlaubt eine flexible System-Konfiguration, Programmierung gemäß IEC 61131-3 sowie die Anbindung an Schnittstellen (HMI's) in einem Web-basierenden Engineering-Tool.
Eine aufwendige Installation des Engineering-Tools ist nicht erforderlich, da diese Software bereits in der Steuerung integriert ist. Aufgrund der Web-Technologien kann die Steuerung mit unterschiedlichster Hardware sowie die Software vom jedem Ort der Welt über eine direkte (u-control-Gerät) oder eine indirekte Verbindung (Internet) überwacht, programmiert und aktualisiert werden. Einzige Voraussetzung ist ein HTML5-fähiger Browser.
Flexiblere Automatisierungslösung
„Im Rahmen der fortschreitenden weltweiten Vernetzung, steigender Flexibilität in Fertigungsanlagen und wachsendem Daten- und Informationsaustausch stellen wir damit eine neue, flexiblere Automatisierungslösung für den Anlagen- und Maschinenbauer bereit“, erklärt Detlef Grundke. Bei heutigen Steuerungen erfolgt das Engineering (Programmierung, Design der HMI-Oberflächen, usw.) meist über eine separate Software, die auf Microsoft Windows basiert. Diese schafft eine Abhängigkeit von diesem Betriebssystem und den damit verbundenen Technologien. In der Praxis bedeutet das oft Abhängigkeit vom Ort, vom Gerät und nicht zuletzt vom Betriebssystem. U-control bietet hier im Gegensatz zu existierenden Systemen mehr Flexibilität auf Basis standardisierter, webbasierter Technologien (HTML5, etc.), bei der die Engineering-Software auf der Embedded-Hardware integriert ist.
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Strategiewechsel: neue Division bei Weidmüller
Der Automatisierungsbaukasten für Industrie 4.0
Unabhängige Anlagenprogrammierung per Browser
„Konkret liegt der Schlüssel zur Geräteunabhängigkeit in der Verlagerung des Engineering-Tools in die Webtechnologien“, verdeutlicht der Experte. Der Zugriff auf die Engineering-Software kann direkt, über ein Netzwerk oder über eine Cloud erfolgen. Auch die Programmierung ohne angeschlossene Hardware ist eine Option. Durch dieses webbasierte Engineering ist der Kunde sowohl standortunabhängig (Fabrik oder Büro), plattformunabhängig (Linux oder Windows) als auch browserunabhängig (IE, Firefox, Chrome).
Das in der Steuerung integrierte Engineering-Tool ist so ausgelegt, dass die Programmierung auf IEC 61131-3 basiert, der weltweit gültigen Norm für Programmiersprachen von speicherprogrammierbaren Steuerungen. Die Strukturen und Befehle sind in der Automatisierungstechnik bekannt und können von Kunden sofort angewendet werden.
Weniger Komplexität, mehr Sicherheit
Mit dem Ziel, die Komplexität zu reduzieren, legt Weidmüller bei der Entwicklung großen Wert auf eine durchgängige intuitive Bedienung per Drag & Drop. Das Tool wird sich zukünftig automatisch an unterschiedliche Ausgabegeräte anpassen (responsives Design) und ermöglicht so eine bestmögliche Bedienung der webbasierten Oberfläche.
Ein Fokus liegt zudem auf dem Themenfeld Security. U-control wurde unter Berücksichtigung neuester Sicherheitsnormen entwickelt und bietet unter anderem eine Verschlüsselung der Software sowie einen sicheren Zugriff unter Verwendung des HTTPS-Protokolls oder auch über eine VPN-Verbindung über das Internet.
Die Kombination macht es einzigartig
„Neben den bereits genannten Alleinstellungsmerkmalen – Geräteunabhängigkeit, Plattformunabhängigkeit, Browserunabhängigkeit – ist vor allem der Aspekt der kompakten Bauform sowie die nachträgliche Installation von Industrie-Software-Applikationen auf der Steuerung hervorzuheben“, so Detlef Grundke. Damit lässt sich die Steuerung individuell auf die Bedürfnisse der Kundenapplikation anpassen. Diese Software-Apps können auch nachträglich auf der Hardware von u-control installiert werden – laut Grundke eine einzigartige Kombination auf dem Markt.
Der Einsatz von offenen Webtechnologien bietet zudem neue Ansätze im Kontext von Industrie 4.0 und vereinfacht die M2M-Kommunikation an einem Fertigungsstandort und auch standortübergreifend auf der Welt. Die Automatisierungslösung ist auch für den Einsatz in bereits bestehenden Maschinen und Anlagen als Retrofit geeignet. Sie ist gleichermaßen für Maschinen- und Anlagenbetreiber interessant, die die Vorteile der neuen Web-Technologien nutzen wollen.
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