IAA Mobility 2023 Wie das Auto hören lernt

Quelle: Pressemitteilung Fraunhofer IDMT Lesedauer: 2 min

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Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT arbeitet am hörenden Auto und entwickelt KI-gestützte Systemlösungen für die akustische Szenenerfassung im Umfeld von Fahrzeugen. Damit können Fahrzeuge beispielsweise in den toten Winkel oder nach hinten horchen.

Die aktuellen Entwicklungen sind zurzeit auf der IAA Mobility in München zu sehen.
Die aktuellen Entwicklungen sind zurzeit auf der IAA Mobility in München zu sehen.
(Bild: Anika Bödecker - Fraunhofer IDMT)

Moderne Fahrzeuge sind gegen Außengeräusche isoliert, um den Anforderungen der Endkundinnen und Endkunden an den Fahrkomfort, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, gerecht zu werden. Sicherheitsrelevante Geräusche erreichen die Ohren der Fahrenden dadurch oft nicht oder erst spät. Und gängige Sensorik am Fahrzeug kann Außengeräusche nur schwer erfassen. Deshalb entwickelt das Fraunhofer IDMT an seinem Institutsteil Hör-, Sprach und Audiotechnologie HSA intelligente akustische Sensorsysteme, die dem Auto einen Hörsinn geben. Im Zusammenspiel mit anderen Fahrassistenzsystemen soll diese smarte Akustik relevante Informationen für notwendige Fahrmanöver oder (vorausschauende) Wartungen liefern.

Konkret entwickelt und erprobt das Fraunhofer IDMT im Auftrag von Automobilherstellern und Zulieferern neue Sensor-Technologien und Algorithmen zur akustischen Umfelderfassung, Quellenlokalisation, Signalverbesserung und zur Sprachinteraktion auf der Teststrecke und der Straße. Für die Entwicklung und den Aufbau von Versuchsträgern stehen eigene Werkstätten sowie für die Erprobung von Bauteilen und Algorithmen ein eigenes Testfahrzeug zur Verfügung.

Akustischer Abbiege-Assistent horcht in den toten Winkel

Um den Verkehr überwachen zu können, nutzen LKW und Autos mittlerweile Kameras statt Spiegel, auch für den sogenannten toten Winkel, der während des Abbiegevorgangs entsteht. In Ergänzung zu den Kamerasystemen kann eine akustische Szenenanalyse oder die Detektion von wichtigen Umgebungsgeräuschen in aktuellen und für autonom agierende Fahrzeuge eine wichtige Sinneserweiterung darstellen. Das Fraunhofer IDMT forscht hier an Algorithmen zur Detektion und Ortung von verkehrsrelevanten Geräuschen. Mikrofone in Spiegeln und Kameraarmen der LKW böten beispielsweise die Chance, bei Abbiegeszenarien die Wahrnehmung des Fahrers für akustische Informationen zu erweitern.

Akustische Rückfahrkamera hört nach hinten

Beim rückwärtigen Einparken, dem Ankoppeln von Anhängern oder anderweitigem Rangieren mit dem Fahrzeug können akustische Signale eine große Hilfe sein und die Sicherheit für Autofahrer sowie Passanten erhöhen. Am Fahrzeug angebrachte Mikrofone und intelligente Software ermöglichen die Interaktion mit Außenstehenden, ohne die Fenster öffnen zu müssen. Das Fraunhofer IDMT forscht hier an der ortsgetreuen Aufzeichnung und Wiedergabe der Umgebungsgeräusche sowie an der dazugehörigen Mikrofonhardware. Die Funktion steigere die Aufmerksamkeit des Fahrers bei diversen Fahrmanövern und kann, so erhoffen sich die Entwicklerinnen und Entwickler, aktiv vor Unfällen schützen.

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