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Coachingangebot für neue Führungskräfte
Vor diesem Hintergrund entschied Auma 2007: Wir stellen allen neuen Gruppenleitern in der Produktion in den ersten 100 Tagen Stefan Bald als Coach zur Seite. Für diese individuelle Unterstützung wurde unter anderem folgende Ziele formuliert:
- Das Coaching soll den Teilnehmern den Start als Führungskraft erleichtern und ihnen helfen, sich schneller in ihrer neuen Position zu etablieren.
- Das Coaching soll den neuen Führungskräften dabei helfen, sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst zu werden und sich zu echten Führungskräften zu entwickeln.
Für das Coaching selbst wurden unter anderem folgende Regeln definiert:
- Jede Führungskraft entscheidet selbst, ob und wann sie ein Coaching möchte
- Was zwischen Führungskraft und Coach besprochen wir, ist grundsätzlich vertraulich
Das Coaching stieß nicht nur auf eine positive Resonanz bei den Gruppenleitern, es erleichterte den Teilnehmern auch erkennbar den Start als Führungskraft. Deshalb beschloss Auma nach kurzer Zeit, das Angebot auf die Schichtleicht, also die Führungsebene unter den Gruppenleitern, auszuweiten.
Konkrete Handlungspläne entwerfen
Ein Gruppenleiter, der an dem 100 Tage-Programm teilnahm, ist Jörg Köninger. Der heute 44 Jahre alte Maschinenbautechniker stieß 2007 zu Auma. Obwohl er bereits Führungserfahrungen hatte, entschied er, sich coachen zu lassen. Das sogenannte Erstgespräch hierfür fand unmittelbar nach Arbeitsbeginn statt. Im dem Gespräch erläuterte Thorsten Schardt der neuen Führungskraft zunächst noch einmal, welche Aufgaben ein Gruppenleiter hat und welche Anforderungen an ihn gestellt werden.
Anschließend analysierten die Gesprächspartner gemeinsam: In welchen Bereichen ist Köninger bereits fit und wo besteht noch Entwicklungsbedarf? Hieraus wurden dann mögliche Coachingthemen abgeleitet, bevor schließlich eine Zielvereinbarung getroffen wurde, wo Köninger in 100 Tagen stehen sollte. In den folgenden 100 Tagen traf sich der neue Gruppenleiter insgesamt sechs Mal mit Coach Bald. Die einzel Treffen wurden jeweils angesetzt, wenn Köninger einen Bedarf signalisierte und dauerten in der Regel eine bis 1,5 Stunden.
Ähnlich war dies bei Frank Schmidt. Der heute 28 Jahre alte Schichtleiter kam 2008 zu Auma und stand dort plötzlich vor der Herausforderung, 17 Mitarbeiter zu führen. „Dabei traten immer wieder Situationen auf, bei denen ich unsicher war“, gesteht Schmidt.
War dies bei einer neuen Führungskraft der Fall, dann vereinbarte diese mit Coach Bald ein Treffen. Ein Thema, das bei den bisherigen Coachingsitzungen immer wieder auf der Agenda stand, war laut Bald: Wann soll ich meinen Mitarbeitern klipp und klar vorgeben, wo es lang geht und was es tun gilt, und wann soll ich eher „weich integrierend“ sagen „Ich möchte, dass...“ oder „Ich würde es begrüßen, wenn ...“? Ein weiteres Thema, das sich in der Startphase bei vielen jungen Führungskräften ergibt, ist: Wie kann ich als Führungskraft im Arbeitsalltag die richtige Balance zwischen persönlicher Nähe und Distanz zu meinen Mitarbeitern wahren?
Stand aufgrund des Arbeitsalltags eine entsprechende Frage bei einer Führungskraft an, dann analysierte diese mit Bald in der nächsten Coachingsitzung zunächst die Situation, aufgrund der sich die Frage ergab. Anschließend ermittelten beide gemeinsam die Handlungs- und Verhaltensoptionen. Danach wurden mögliche Szenarien durchgespielt, bevor schließlich eine Vereinbarung über das künftige Vorgehen getroffen wurde. Nach der Coachingsitzung setzte die Führungskraft das Vereinbarte in die Praxis um. Um beim nächsten Treffen berichtete sie Bald zunächst, inwieweit sich das vereinbarte Vorgehen bewährt hat, bevor das nächste Führungsthema in Angriff genommen wurde.
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