igus 25 Jahre moderne Kunststoff-Gleitlager
Vor 25 Jahren, im Jahr 1984 als Apple den Macintosh einführte, startete der Kölner Polymergleitlager-Spezialist igus mit seiner eigenen Materialforschung. Neben dünneren Wandstärken, die sich sehr gut durch das Spritzgießen erreichen ließen, wurden fortan permanent neue Werkstoffe auf der Grundlage von compoundiertem Material entwickelt.
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Es entstand das iglidur-Kunststoff-Gleitlager-Programm: schmier- und wartungsfreie Maschinenelemente, die heute millionenfach zu ölende oder fettende metallische Buchsen ersetzen und deren Lebensdauer berechenbar ist. „igus ist nicht der Erfinder des Kunststoff-Gleitlagers“, so Prokurist Gerhard Baus, „das hat streng genommen mit der Entdeckung der Eigenschaften von Nylon zutun. Aber wir sind sicherlich das Unternehmen, das den Trend hin zum modernen Polymergleitlager am stärksten angetrieben hat.“
Jetzt hat igus das weltweit größte Programm an tribo-optimierten Kunststoff-Gleit-, Gelenk- und Linearlagern. Die Kölner bieten mehr als 10 000 Artikel ab Lager, bei 29 verschiedenen Katalogwerkstoffen für nahezu jede Anwendung. Das Spektrum reicht von Allroundern über FDA-konforme Lager bis hin zu Hochtemperatur- und Unterwasserlagern. Die igus-eigenen unverwüstlichen iglidur-Hochleistungs-Kunststoffe werden fortlaufend getestet – über 8000 Tests pro Jahr – hinsichtlich Haltbarkeit, Reibung und Verschleiß. So ist in 25 Jahren eine einzigartige firmeneigene Datenbank entstanden zu den tribologischen Eigenschaften der Polymere.
Einsatzgrenzen verschieben
Neueste Compounds werden unter Zuhilfenahme aktuellster werkstoffwissenschaftlicher Erkenntnisse generiert, auf Herz und Nieren geprüft und dann zur Marktreife geführt. Gerhard Baus: „Wir wollen die Einsatzgrenzen von Polymergleitlagern ständig weiter verschieben.“ Auf der Hannover-Messe stellte das Unternehmen dazu u.a. die neuen Werkstoffe iglidur X6 (Einsatz von Nanopartikeln, bei Hochtemperatur bis zu sechsfach verschleißfester als iglidur X) sowie iglidur J3 vor (300 Prozent geringere Verschleißrate als iglidur J). Passend zum 25-jährigen iglidur-Jubiläum, hat das Unternehmen überdies rund 250 Kundenbeispiele ins Internet gestellt unter www.igus.de/250. „Sie zeigen beispielhaft“, so Gerhard Baus, „wie mit schmierfreien Gleitlagern Kosten gespart und Technik verbessert wird.“
„manus“-Gewinner auf Hannover-Messe vorgestellt
Auch stellte das Unternehmen auf der Hannover-Messe die Gewinner des 4. „manus“-Wettbewerbs für innovative Kunststoff-Gleitlager-Anwendungen vor. Der „manus“ ist eine Gemeinschaftsinitiative mit wissenschaftlichen Partnern wie u.a. dem Institut für Verbundwerkstoffe, Kaiserslautern, und der Fachhochschule Köln. Insgesamt 83 zum Teil spektakuläre Einsendungen gingen ein.

Den goldenen „manus“ und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verlieh die Jury an Matthias Hermes von der TU Dortmund, Institut für Umformtechnik und Leichtbau. Hermes hat ein System zum dreidimensionalen Biegen von Metallprofilen entwickelt, bei dem ein neues Produktionsverfahren angewendet wird, das vor allem bei asymmetrischen Profilquerschnitten Vorteile bietet. „Durch hochfeste, verschleißarme Kunststofflager, die im Gegensatz zu Lagerbronzen auch Kantenpressungen bei Durchbiegungen standhalten, ist eine hohe Lebensdauer bzw. Maschinenverfügbarkeit zu erwarten“, so Hermes. „Das Problem bei hohen Belastungen bei Umformmaschinen konnte so optimal gelöst werden.“

Der silberne „manus“ und 2.500 Euro Preisgeld gingen an Andreas Kruse von Otto Bock Healthcare, Duderstadt. Er hat eine Hüftprothese für Hüftamputierte neu entwickelt, die einen Großteil der fehlenden Muskulatur ausgleicht und den Kraftaufwand beim Gehen reduziert. Die in der Prothese auftretenden Kräfte unter oszillierender Bewegung werden zuverlässig ohne merkliche Spielvergrößerung übertragen. Dazu wurden an den Hauptachsen vier wartungsfreie, verschleißfeste iglidur Z-Gleitlager von igus eingesetzt. Sie können extreme Belastungen aufnehmen und besitzen gleichzeitig eine hohe mechanische Dämpfung.
Gerhard Klemm, Döbeln Elektrowärme: „Über 170.000 Euro Nutzen“

Den bronzenen „manus“ und ein Preisgeld von 1.000 Euro erhielt Gerhard Klemm, Konstrukteur bei Döbeln Elektrowärme im sächsischen Döbeln. Klemm hatte vor bereits rund zehn Jahren eine Rohrheizkörper-Schleifmaschine entwickelt. Die dort eingesetzten DryLin R-Lineargleitlager und Flanschlager aus iglidur G sind ständig Schleifstaub aus Kupfer oder Korund ausgesetzt. Die Maschine läuft seit zehn Jahren, 3.925.639 Rohrheizkörper wurden seitdem beidseitig geschliffen. „Es gab noch keinen Lagerausfall“, berichtet Klemm, „obwohl die abrasiven Partikel des Schleifens ständig an der Lagerstelle sind. Im Zeitraum von 2000 bis 2008 entstand unserem Unternehmen ein Nutzen von insgesamt 170.832 Euro.“
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