Europäische Charta der Robotik definiert 10 Handlungsfelder

Arbeitsplatz der Zukunft Europäische Charta der Robotik definiert 10 Handlungsfelder

10.02.2021Redakteur: Katharina Juschkat |

Wie können Roboter dabei helfen, den demographischen Wandel zu bewältigen – und dient der Mensch dem Roboter, oder umgekehrt? Eine jetzt veröffentliche Robotik-Charta stellt zehn grundlegende Handlungsfelder auf, um die Arbeit mit Robotern zu definieren.

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Um die Zusammenarbeit von Menschen und Robotern zu gestalten, hat der europäische Maschinenbau-Verband EU-nited eine Charta veröffentlicht. Darin werden zehn Bereiche definiert, um den Arbeitsplatz der Zukunft zu definieren. Die Charta stellt ausdrücklich den Menschen in den Mittelpunkt und befasst sich mit der Entwicklung neuer Kompetenzen, der Mensch-Roboter-Kollaboration, einfacher Maschinenbedienung und mehr.

„2,7 Millionen Industrie-Roboter in der weltweiten Produktion und der Boom von Servicerobotern außerhalb von Fabriken verändern rapide die Art und Weise, wie wir arbeiten", sagt der Vorsitzende von EU-nited Robotics, Wilfried Eberhardt. Deshalb hat die Robotik-Industrie die „Good Work Charta“ entwickelt und zehn Handlungsfelder identifiziert, die wir jetzt angehen müssen.

Das sind die zehn Handlungsfelder der Charta:

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Fokusbereich 1 – Arbeiten wie Menschen statt Maschinen: Roboter sind sehr gut geeignet, um sogenannte „4D“-Jobs auszuführen: Aufgaben, die langweilig, schmutzig, gefährlich oder heikel sind. Damit können sie uns Arbeiten abnehmen, die für die menschliche Natur nicht gut geeignet sind. Gleichzeitig muss die Qualität und Würde der Arbeit weiter gefördert werden – indem wir dafür sorgen, dass Menschen wie Menschen arbeiten, nicht wie Maschinen, und indem wir die stumpfen und interaktionsarmen Arbeiten den Robotern überlassen, die sie rund um die Uhr erledigen können.

Fokusbereich 2 – Der Mensch hat das Kommando: Wenn Roboter und Menschen enger zusammenarbeiten, stellt sich die grundlegende Frage, ob der Roboter dem Arbeiter dient oder der Arbeiter dem Roboter. Die Charta stellt klar: Roboter müssen den Menschen unterstützen, nicht andersherum. Die europäische Robotikindustrie befürwortet daher einen „Human-in-Command-Ansatz“ für die Gestaltung guter, sicherer Arbeitsplätze.

Fokusbereich 3 – Entwicklung von Fertigkeiten: Das Tempo des technologischen Wandels hat für eine Qualifikationslücke gesorgt. Es muss deshalb sichergestellt werden, dass die Arbeitnehmer in der Lage sein werden, sich weiterzubilden, um höherwertige Aufgaben zu erfüllen. Die fortschrittliche Automatisierungstechnologie hängt entscheidend von qualifizierten menschlichen Arbeitskräften ab, die sie bedienen. Es sind zusätzliche Anstrengungen für eine kontinuierliche Kompetenzentwicklung erforderlich – vor allem am Arbeitsplatz.

Fokusbereich 4 – Junge Menschen für MINT begeistern: Wir brauchen Ingenieure, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, aber nicht genug junge Menschen entscheiden sich für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Um dies zu ändern, wird die europäische Robotikindustrie ihre Initiativen zur Förderung von MINT-Fächern bei jungen Menschen verstärken. Die Robotikbranche befindet sich in einer einzigartigen Position, da der Roboter ein ikonisches, sympathisches und faszinierendes Stück Technik ist – ideal geeignet, um das Interesse an Technik zu wecken – sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen.

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Oberstes Gebot ist und bleibt, dass immer der Mensch eine zentrale Rolle am Arbeitsplatz spielen wird.

Wilfried Eberhardt, Vorsitzende von EU-nited Robotics

Auch der Wirtschafts-Nobelpreisträger Prof. Christopher Pissarides, Co-Chair des Institute for the Future of Work (IFOW) in London, drängt darauf zu handeln: „Die zunehmend automatisierte und datengesteuerte Wirtschaft erfordert Veränderungen in der Arbeitswelt, die von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und nationalen Regierungen gestaltet werden müssen. Die Industrie kann zu dieser Entwicklung beitragen, indem sie sicherstellt, dass ihre Arbeitnehmer mit den Fähigkeiten und dem Wissen ausgestattet sind, um in der neuen Wirtschaft erfolgreich zu sein."

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Das sind die zehn Handlungsfelder der Charta:

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