Mobile Roboter Forscher entwickeln Roboterschwarm für Katastrophengebiete
Rettungskräfte begeben sich in Katastrophengebieten oder bei Unfällen nicht selten selbst in Gefahr. Zukünftig könnten Roboter die gefährlichen Aufgaben erledigen.
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Wissenschaftler der TU Dresden arbeiten seit knapp einem Jahr an mobilen Schwarmrobotern, die in Katastrophengebieten Gefahren erkennen und sogar beseitigen können. Die künstlichen Helfer – „Sniffbots“, Schnüffelroboter, genannt – sind mit Algorithmen ausgestattet, mit denen sie sich selbst organisieren und drahtlos untereinander kommunizieren können.
Schnüffelroboter arbeiten im Schwarm und intelligent
Die Sniffbots arbeiten im Verbund mit Drohnen und in einem Schwarm. Ein drahtloses Sensornetzwerk am Boden verbindet die Roboter miteinander. Unterschiedliche Sensoren geben ihnen zahlreiche Sinne: Sie können riechen, sehen, tasten, fühlen und hören und erkennen so Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen sowie chemische Substanzen.
Sniffbots sind hochintelligent.
Die Daten sammeln und verarbeiten sie lokal und senden sie in ihrem selbst aufgebauten 5G-Netzwerk in Echtzeit an die über dem Gebiet kreisenden Drohnen.
Teilprojektleiter Dr. Waltenegus Dargie erklärt: „Sniffbots sind hochintelligent. Sie schätzen anhand der gesammelten Daten die Situation ein und entscheiden selbst, zu welchem Zeitpunkt Daten kritisch sind und übermittelt werden müssen oder wann sie beispielsweise Energie sparen können.“
Anwendungsbereich einer neuen Robotik
Die Einsatzkräfte können so Gefahrengebiete sicher von fern überwachen und sofortige Hilfsmaßnahmen einleiten. Hat ein Sniffbot etwa giftiges Gas erschnüffelt, kann so die Quelle gefunden und bestenfalls mittels mobiler Roboter versiegelt werden. Auch andere Einsätze, wie das Entschärfen von Bomben oder Beseitigen von Schutt in Katastrophengebieten, sind geplant.
Projektleiter Prof. Uwe Aßmann sieht in dieser Fernarbeit eine der ersten großen Anwendungen einer neuen Robotik: „Ich schätze, dass in fünf bis zehn Jahren eine Industrie für Fernarbeit existiert, für Fernwartung, Fernsensorik, Fernabnahme und Fernmanipulation.“
Der nächste Schritt des Projektes besteht darin, die Interaktion zwischen Drohnen, Roboter und Sensoren zuverlässig und effizient zu machen. Sniffbot wird vom Sächsischen Wissenschaftsministerium mit knapp 2 Millionen Euro gefördert.
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