Safety Meilenstein der Automation: Werte schaffen Zukunft

Autor Karin Pfeiffer |

Sie sind Bestandteile aller Zukunftstechnologien: Safety und Security. Und Pilz ist mit beiden Begriffen untrennbar verbunden. Pilz stellt nicht nur sämtliche Aspekte von Sicherheit in den Fokus, sondern hinterfragt sie und gestaltet so die Sicherheitstechnik von morgen.

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Am Stammsitz Ostfildern baut Pilz seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter aus. In den neuen Laborbereichen stehen zum Beispiel umfangreiche Test- und Prüfmöglichkeiten zu Verfügung, darunter ein akkreditiertes EMV-Labor für elektromagnetische Verträglichkeit.
Am Stammsitz Ostfildern baut Pilz seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter aus. In den neuen Laborbereichen stehen zum Beispiel umfangreiche Test- und Prüfmöglichkeiten zu Verfügung, darunter ein akkreditiertes EMV-Labor für elektromagnetische Verträglichkeit.
(Bild: PIlz)

Jahrhundertelang war Maschinenarbeit für den Menschen mit potenziellen Gefahren verbunden. Was fehlte, war die Sicherheit am und rund um den Arbeitsplatz, sprich um die Maschine. Heute ergänzen sich Mensch und Maschine und arbeiten auf dem Weg in eine Industrie 4.0 zunehmend – und auch sicherer – Hand in Hand.

Die Sicherheit spielt immer eine zentrale Rolle. Dabei gilt es, zwei Sicherheitsbegriffe zu unterscheiden: Den Schutz von Mensch und Umwelt vor Maschinen, wofür Safety steht, sowie der Schutz der Maschinen und Anlagen selbst samt ihrer Daten, also die Security. Und deshalb flankiert das Thema Sicherheit heute schon jede der Zukunftstechnologien.

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Pilz gilt als Technologieführer in Sachen sichere Automatisierung. „Sicherheit bietet den Schutz für das persönliche Wohl ebenso wie für jedes wirtschaftliche Unterfangen. Das gilt ganz besonders für die Automatisierung, weil hier jede Entwicklung immer auch neue Rahmenbedingungen schafft“, weiß Susanne Kunschert, die gemeinsam mit Bruder Thomas Pilz in dritter Generation die Geschäftsführung der Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern leitet. „Dabei erfordern Safety und Security eine ganzheitliche Betrachtung.“

Die Industriegeschichte kennt zur sicheren Automatisierung einen Anfang, der sich festmachen lässt. Und der begann in den Nachkriegsjahren im Schwäbischen, wo Hermann Pilz 1948 mit einer Glasbläserei und der Fertigung von Quecksilberschaltgeräten den Grundstein für ein innovatives Familienunternehmen legte: die Pilz GmbH und Co. KG. Sie entwickelte sich bereits in den 1960er Jahren zum Anbieter von elektronischen Kontroll- und Überwach- ungsgeräten sowie speicherprogrammierbaren Steuergeräten. Sohn Peter Pilz führte das Unternehmen Richtung Zukunft – ursprünglich auf den speziellen Wunsch eines Kunden, der seine Sicherheitsanforderungen statt mit Schützen elektronisch lösen wollte. Seitdem setzt das Familienunternehmen immer wieder neue Maßstäbe auf dem Gebiet der sichereren Automation.

Was heute selbstverständlich erscheint, war 1970 ein wichtiger technischer Durchbruch: Mit dem Zweihandrelais für Pressen konnte der Bediener die Maschine nur bedienen, weil er dafür zwingend beide Hände außerhalb des Gefahrenbereiches einsetzen musste. Das Relais gilt als Vorläufer für eine Erfindung, die seither überall auf der Welt Maschinen und Anlagen sicherer macht: 1987 brachte Pilz das erste Not-Aus-Schaltgerät PNOZ auf den Markt. Das Kürzel PNOZ, das weltweit zum Gattungsbegriff avancierte, steht für Pilz-Not-Aus-Zwangsgeführt. Das patentierte Sicherheitsschaltgerät stoppt Maschinen im Gefahrenfall zuverlässig und kontrolliert. Auch aus der heutigen Perspektive wird es von vielen Automatisierern als „bahnbrechende Erfindung“ für automatisierte Fertigungsprozesse eingestuft und gilt praktisch weltweit als Synonym für Sicherheit.

Das noch immer global am meisten eingesetzte Sicherheitsschaltgerät in Maschinen nahm wie viele echten Neuerungen zunächst einige Hürden. Genau wie die erste frei programmierbare Steuerung PSS 3000, mit der Pilz 1995 auf den Markt kam. Seitdem war es überhaupt erst möglich, elektronische Sicherheitssteuerungen in der Sicherheitstechnik einzusetzen. Pilz hatte hart auf nationaler und europäischer Ebene verhandelt, damit softwarebasierte Funktionen in der Sicherheitstechnik Einzug halten konnten. Gesetzliche Vorgaben hatten das zuvor verhindert.

Mit PSS 3000 verinnerlichte Pilz nicht nur das Grundprinzip der Sicherheitssteuerung, sondern auch die Kriterien der sicheren Automation. Auf diese Weise beschritt das Unternehmen mit PSS 3000 Mitte der 1990er ganz neue Wege: von der Elektromechanik hin zur elektronischen Lösung von sicherheitsgerichteten Applikationen, die nun auch Diagnosefunktionen boten. Darin steckt ein Kerngedanke der Sicherheit: Erst Diagnosekonzepte ermöglichen es, Fehler zu vermeiden und aus ihnen lernen zu können. Mit der Entwicklung des ersten sicheren Bussystems SafetyBUS P ging Pilz noch einen Schritt weiter und machte 1997 eine Dezentralisierung der sicheren Steuerungstechnik und die Übertragung sicherheitsrelevanter Daten möglich. Und das bereits in den 1990ern.

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