Conrad Electronic Multichannel-Distributor macht sich auf eine Reise an die Spitze

Autor / Redakteur: Ines Näther / Ines Stotz

Distributor Conrad wird bisher vor allem als B2C-Anbieter wahrgenommen. Dass er allerdings schon längst ein erfolgreiches B2B-Geschäft hat, ist weniger bekannt. Nun will das Unternehmen aus Hirschau sogar einer der führenden webzentrierten Multichannel-Distributoren für B2B in Europa werden. Wie, das haben wir nachgefragt.

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Conrad Logistikzentrum Wernberg
Conrad Logistikzentrum Wernberg
(Conrad)

Seit 90 Jahren bietet Conrad Electronic Produkte rund um Technik und Elektronik an. Über 400.000 Artikel stehen heute für die Kunden im Online-Shop bereit. Rund 70.000 Pakte sollen bis Ende 2013 pro Tag versendet werden, mit einer Warenverfügbarkeit von 97 Prozent: Im B2C-Sektor hat sich das Unternehmen aus Bayern bestens etabliert. Nun möchte der Multichannel Technikdistributor auch im B2B-Geschäft eine Spitzenposition einnehmen. Wie, verrät Holger Ruban, President Business Supplies bei Conrad, im Interview mit der Elektrotechnik.

Herr Ruban, Conrad will einer der führenden Multichannel-Distributoren für B2B in Europa werden. Wie wollen Sie dies erreichen?

Conrad ist bereits seit Jahren nicht nur im B2C- sondern auch im B2B-Geschäft etabliert. Insbesondere das europäische Ausland nimmt uns als starken B2B-Anbieter wahr. Das B2B-Geschäft ziehen wir also nicht neu auf, wir wollen dieses Segment aber deutlich ausbauen. Dazu wurde ein eigener Geschäftsbereich, Conrad Business Supplies, geschaffen, den ich seit Mai 2013 europaweit leite. Desweitern verstärken Melanie Lauer als Head of European Marketing sowie Shawn Silberhorn als Supplier Development Manager den Bereich.

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Welche Maßnahmen gehören dazu?

Mit rund 4000 Mitarbeitern sind wir in vielen europäischen Ländern präsent, etwa in Italien, Frankreich, Skandinavien, Schweiz, den Benelux-Staaten und in Osteuropa. In diesen Märkten wachsen wir extrem schnell. Dabei ist auch Akquisition ein integraler Bestandteil der neuen Conrad Business Supplies Strategie. So haben wir Rapid Electronic, einen der führenden englischen Distributoren für elektronische Bauelemente, Kabel und Steckverbinder und Elektrowerkzeuge übernommen und in Osteuropa und Deutschland sind wir neben den Conrad Electronic Landesgesellschaften durch SOS Electronic vertreten. Denn unser Ziel ist, neben einer massiven Erweiterung des Produktangebotes, insbesondere des Bauteileangebots auch ein Ausbau der Services für OEMs, EMS, CEMs, MROs, Entwickler und Handwerker.

Wie steht es um den Ausbau des Produktportfolios?

Wir haben allein in den letzten drei Monaten über 130.000 Artikel neu in unser Portfolio integriert. Zu den Lieferanten zählen etwa Weidmüller, Wago, Phoenix, FAG, Rittal, Powersem, Bosch sowie Kabeltronik. Des Weiteren planen wir einen massiven Ausbau an Bauelementen. Als weiteres Beispiel haben wir das Produktportfolio von Rapid Electronic innerhalb kürzester Zeit verdoppelt. Wir haben verschiedene Key-Account-Verträge großer industrieller Hersteller gewonnen, wo wir entweder die Mitbewerber komplett verdrängen konnten oder zumindest mit auf der Plattform sind. Das zeigt, dass man uns von der Industrie auch schon als professionellen Anbieter wahrnimmt. Damit wollen wir uns systematisch aus der B2C-Ecke heraus bewegen.

Die weitreichenden Investitionen im Geschäft binden sicher viele Ressourcen. Geht dies zu Lasten des B2C-Geschäftes?

Nein, im Gegenteil. Für Conrad kann ein Wachstum im B2B- nur mit einem Wachstum im B2C-Geschäft einhergehen. Auch in B2C investiert Conrad erheblich. Ein Beispiel ist der Conrad Bring Service. Kunden im Großraum einer Conrad-Filiale erhalten vorrätige Produkte innerhalb von zwei Stunden bzw. zu einem Wunschtermin direkt nach Hause geliefert.

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