Jahresrückblick 2021 Phoenix Contact verzeichnet außergewöhnliches Wachstum
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Phoenix Contact rechnet für das Jahr 2021 mit einem Umsatzwachstum von 25 Prozent. Dies betrifft alle Geschäftsbereiche weltweit. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei Herausforderung und Wachstumstreiber zugleich.

Anlässlich einer virtuellen Pressekonferenz gewährte Ulrich Leidecker, Chief Operating Officer bei Phoenix Contact, Einblicke zu den Themen Umsatz, Materialversorgung sowie Nachhaltigkeit: „Wir verzeichnen für das Geschäftsjahr 2021 – trotz Pandemie – ein außergewöhnliches Wachstum.“ Das Blomberger Unternehmen rechnet aus heutiger Sicht mit einem Umsatzplus von 25 Prozent und einem Gesamtumsatz von 2,95 Milliarden Euro. „Das Wachstum ist dabei in allen für uns wesentlichen Regionen, wie Deutschland, Europa, Americas und Asien, ungewöhnlich einheitlich und liegt überall über 20 Prozent. Gleiches gilt für die Geschäftsbereiche“, fährt Leidecker fort. Mit dem Umsatz wächst auch die Mitarbeiteranzahl weltweit auf fast 20.000.
Größte Herausforderung: Materialversorgung
Neben der Pandemie lagen laut Leidecker die größten Herausforderungen in diesem Jahr auf der Materialversorgungsseite. „Es begann mit einem der kältesten Winter in Texas. Dort kam es zu Anlagenstillständen und erheblichen Produktionsausfällen für Schlüsselkomponenten der Kunststoffherstellung“, erklärt der COO. Des Weiteren war der Suez-Kanal über mehrere Wochen versperrt, mit dem Hochwasser in Deutschland brauch die Versorgung vieler Kupfer- und Stahllegierungen zusammen. „Auch die angespannte Situation am Halbleitermarkt wird zum limitierenden Faktor der weiteren Entwicklung der gesamten deutschen und weltweiten Industrielandschaft und wird uns noch weit in das Jahr 2022 begleiten“, betont Leidecker.
Phoenix Contact investiert in E-Mobility
In Summe gibt Phoenix Contact für das Jahr 2021 ein Investionsvolumen von rund 180 Millionen Euro an. „Die Summe wäre eigentlich höher ausgefallen, allerdings führte die insgesamt schlechte Versorgungssituation zu Lieferengpässen bei Maschinen und Anlagen. Damit liegt das Investitionsniveau wieder in einer ähnlichen Höhe wie im Jahr 2019“, kommentiert der COO. Schwerpunkte waren die Weiterentwicklung des Standorts in Blomberg und China sowie der Ausbau der Produktionskapazitäten von Phoenix Contact E-Mobility in Polen.
Anfang Oktober hat das Unternehmen einen neue Produktionsstandort von Phoenix Contact E-Mobility im polnischen Wissenschaftspark Rzeszów-Dworzysko eröffnet. Die Produktion ist laut dem Unternehmen bereits Anfang des Jahres angelaufen. In das neue Elektromobilitätswerk wurden alleine sieben Millionen Euro für Maschinen und Anlagen investiert. Auf 15.000 m2 werden auf acht Produktionsstraßen AC-Ladekabel und Infrastruktur-Ladedosen für AC-Ladesäulen und Wallboxen sowie Fahrzeug-Ladedosen gefertigt. Bis Ende des Jahres sollen es zehn Produktionslinien sein. „Es werden pro Woche ca. 125 km Ladekabel gefertigt. Aus Polen heraus soll vorrangig der europäische und der amerikanische Markt beliefert werden. Auch die Kapazitäten am deutschen Standort werden kontinuierlich ausgebaut“, sagt Leidecker.
30 Millionen Euro sollen am Standort in Blomberg in ein energieeffizientes Gebäude (Gebäude 60) für den Maschinenbau investiert werden, das bis 2023 errichtet wird. Es entstehen 18.500 m2 Produktionsfläche, Büroräume und ein Betriebsrestaurant. 400 Mitarbeitende sollen hier zukünftig tätig sein. Kurz vor Fertigstellung stehe am Stammsitz in Blomberg ein neues Gebäude für den Geschäftsbereich der Leiterplattenanschlusstechnik mit einer Investition von 20 Millionen Euro. Auf 10.300 m2 sind hier Labor- und Entwicklungsbereiche sowie Büroeinheiten für das Produktmanagement in unmittelbarer Nähe zum Produktionsgebäude entstanden.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Nachhaltigkeit gerät bei dem Blomberger Unternehmen immer mehr in den Fokus. „An unserem selbst gesteckten Ziel einer weltweiten CO2-Neutralität des gesamten Unternehmens arbeiten wir konsequent weiter“, sagt Leidecker dazu. Laut dem Unternehmen sei man in Deutschland bereits seit Anfang des Jahres 2021 CO2-neutral, in Europa seit Juli. Der nächste und schwierigste Schritt ist dann die Lieferkette. „Hier haben wir uns einen Rahmen bis spätestens 2030 gesteckt“, kommentiert Leidecker.
Auch aus Sicht der Automatisierungstechnik stelle das Ziel der Nachhaltigkeit eine wirtschaftliche Chance dar. „Alle Bereiche unseres Lebens müssen elektrifiziert, vernetzt und automatisiert werden, wenn z. B. flächendeckende elektrische Mobilität umgesetzt werden soll. Fabriken müssen digitalisiert werden, Sektoren gekoppelt, Energie gewandelt und gespeichert werden, wenn Nachhaltigkeit das Ziel ist. Und überall wird Elektro- und Automatisierungstechnik zum Einsatz kommen. Vor uns liegt eine Zeit, die unserer gesamten Branche außergewöhnliche Wachstumspotentiale bietet“, prognostiziert Leidecker. Phoenix Contact hat mit seiner Perspektive einer „All Electric Society“ begonnen, das gesamte Produkt- und Leistungsangebot auf dieses Ziel auszurichten.
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