Kranwachstum Smarte Igus-Energiekette bringt Extremleistung für STS-Krane
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Igus bietet mit der P4HD.56.R eine neue Heavy-Duty-Energiekette für Containerkrane. Sie erlaubt lange Verfahrwege, hohe Geschwindigkeiten, mehr Kabellasten und Industrie-4.0-Funktionen.

Wird der Bauch dicker, muss eine neue Hose her, leitet Igus das Thema ein. Ähnlich ergehe es Häfen auf der ganzen Welt, denn moderne Containerschiffe wie die Ever Ace sind 400 Meter lang, 62 Meter breit und laden fast 24.000 Container. Die größere Hose ist in diesem Fall also ein größerer STS-Kran (Ship-to-Shore), der die Container be- und entlädt. Wird der Kran größer, müssen das auch die Energieketten werden, die auf der Kranbrücke die Energie- und Datenkabel der Krankatze führen, erklärt Igus. Sie müssen dann bisher nie da gewesenen Belastungen standhalten. Dazu gehören Verfahrwege von über 130 Metern, Leitungsgewichte bis 10 Kilogramm pro Meter (bei motorgetriebenen Katzen das Doppelte) sowie Beschleunigungen von über einen Meter pro Quadratsekunde. Das jedenfalls sei der Standard bei sogenannten Triple-E-Class STS-Kranen. Bei anderen Anwendungen sind Verfahrwege von mehreren hundert Metern, Kabellasten von 50 Kilogramm pro Meter und die achtfache Beschleunigung gefordert. Genau für diese Extremanforderungen habe Igus nun die neue Heavy-Duty-Energiekette P4HD.56.R. Folglich ist sie besonders robust und wegen ihrer Sensoren auf Industrie-4.0-Trends wie Predictive Maintenance vorbereitet. Eine Kombination, welche die Ausfallsicherheit von STS-Kranen wesentlich erhöht, wie Igus sagt.
Diese Energiekette läuft länger als alle bisherigen
Damit sie in STS-Kranen bei hohen Belastungen möglichst lange durchhält, hat man sich bei Igus bei der P4HD.56.R etwas Spezielles einfallen lassen. Dazu gehört ein besonderes Gabel-Laschen-Prinzip, das sie bei höheren Zusatzlasten noch stabiler werden lässt, sowie eine Bolzen-Bohrung-Verbindung aus tribologisch optimiertem Kunststoff, die nur minimal verschleißt. Zusätzlich sind im Innenradius der Kettenglieder Rollen montiert. Faltet sich die Energiekette, rollt dadurch das Obertrum auf dem Untertrum, anstatt zu gleiten, was natürlich den Reibungsverschleiß stark reduziert. Bei gleicher Zug-Schub-Kraft könnten so die Zuladung und die Beschleunigung erhöht werden.
Langzeittests im Igus-Labor sollen bewiesen haben, dass P4HD.56.R im Vergleich zur normalen Variante P41.56R eine um 50 Prozent höhere Lebensdauer hat. Sie laufe nun 15 Jahre einwandfrei. Als netten Nebeneffekt bezeichnet der Hersteller, dass durch die rollende Bewegung die bisherige Antriebsenergie um 57 Prozent geringer sein darf, um Gleiches zu leisten. Weil für Krananlagen auch robuste Versorgungsleitungen benötigt werden, mit denen man lange Verfahrwege bei hoher Dynamik genießen kann, verweist Igus auf das Produkt Cfcrane, ein Chainflex-Leitungsprogramm, das speziell für Krananwendungen entwickelt wurde.
Die intelligente Energiekette kennt ihre Problemphasen
Doch die neue Hochleistungs-Energiekette sei aber nicht nur robust und helfe beim Energiesparen. Denn laut Hersteller ist sie auch Industrie-4.0-tauglich. So ermöglicht sie, wie oben schon erwähnt, beispielsweise Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung. Mithilfe sogenannter i.Sense-Überwachungssensoren könne der Zustand der Kettenglieder nämlich kontinuierlich an das Kommunikationsmodul „i.Cee:plus“ übermittelt werden. Damit könnten Anwender auf eine nutzungs- und zustandsbasierte Wartung setzen, um die Abstände zwischen den einzelnen Inspektionsintervallen zu verlängern. Eine Wartung werde als erst nötig, wenn das System das entsprechend signalisiere.
Betreiber von STS-Kranen können mithilfe des „i.Cee“-Systems folglich die Anlagenverfügbarkeit erheblich steigern und die Nutzungsdauer der Energieketten verlängern, erklärt Igus. Betriebsferien und andere geplante Stillstandzeiten werden bei der Lebensdauerberechnung übrigens automatisch berücksichtigt und die Prognose mittels Sensorik ständig überprüft. Das seien Vorteile, für die der Anwender übrigens keinerlei Einschränkungen bei der nutzbaren Innenbreite hinnehmen müsse. Denn die Zustandssensoren und ihre Elektronik sind kompakt in die Rollenkettenglieder integriert. Zusätzliche Leitungen bräuchte es nicht, denn die Datenübertragung erfolgt per Funk.
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