Ifo-Umfrage Umstellung auf Homeoffice fiel vielen Firmen leicht
Über dreiviertel aller Unternehmen haben aufgrund der Coronapandemie Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten. Die abrupte Umstellung aufs Homeoffice fiel den meisten Unternehmen erstaunlich leicht.
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Corona zwang viele Unternehmen zu einem Schritt, der aus unterschiedlichsten Gründen lange gemieden wurde: Die Umstellung aufs Homeoffice für Mitarbeiter, deren Arbeit das zulässt. Das erstaunliche Ergebnis einer aktuellen Ifo-Umfrage: Die meisten Firmen (84 %) hatten bei der Umstellung keine großen Probleme. Diese Einschätzung scheint über alle Unternehmensgrößen und Branchen hinweg ähnlich zu sein.
Schwierigkeiten oft technischer Natur
Ergaben sich doch Schwierigkeiten, so waren diese meistens technischer Natur. Unter allen Befragten, die von Schwierigkeiten bei der Umstellung berichteten (16 %), traten folgende Probleme auf:
- 55 Prozent: Mangelnde technische Voraussetzungen
- 54 Prozent: Erschwerte Kommunikation zwischen Angestellten
- 40 Prozent: Fehlende Bandbreite
- 40 Prozent: Mangelnde Abstimmung
- 40 Prozent: Erschwerte Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Kinderbetreuung
- 30 Prozent: Mehrbelastung und Stress für die Beschäftigten
- 19 Prozent: Mangelnde Motivation
- 18 Prozent: Mangelnde IT-Kenntnisse
Arbeitsergebnis im Homeoffice nicht immer zufriedenstellend
Aus Sicht der Manager war das Arbeitsergebnis bei fast der Hälfte der Befragten unverändert (44 %). Jedoch nahmen 37 Prozent der Manager die Arbeitsergebnisse als schlechter wahr – auch bei Firmen, die keine Umstellungsprobleme hatten. Nur 18 Prozent sagten, im Homeoffice seien die Ergebnisse besser. Verglichen zum persönlichen Kontakt am Arbeitsplatz leidet für 59 Prozent die Zusammenarbeit in der Heimarbeit, 34 Prozent sehen keine Veränderung, 7 Prozent finden sie besser.
Weibliche Manager sehen Frauen im Homeoffice vor größeren Belastungen
Bereits vor der Krise war der Anteil von Frauen (12 %) im Homeoffice etwas höher als der Anteil von Männern (10 %). Er stieg während der Pandemie auf 30 Prozent der Beschäftigten bei Frauen und auf 26 Prozent bei den Männern. Die große Mehrheit der Befragten (78 Prozent) sagte, dass es bei Beeinträchtigungen durch Homeoffice keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.
Hier gibt es jedoch eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Managerinnen und Manager: Weibliche Manager geben häufiger an, dass Frauen negativ betroffen sind als männliche Manager das tun. Allgemein nach den zahlreichen Auswirkungen von Corona gefragt, antworteten 42 Prozent der befragten Manager*innen und Personalleiter*innen, dass Frauen stärker betroffen sind.
Homeoffice soll bleiben
Die meisten der befragten Unternehmen (67 %) wollen auch langfristig stärker auf Homeoffice setzen. Nur 32 Prozent erwarten keine Veränderung, und 1 Prozent sehen weniger Arbeit im Heimbüro.
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